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0084 - Schreie in der Hexengruft

0084 - Schreie in der Hexengruft

Titel: 0084 - Schreie in der Hexengruft
Autoren: Dieter Saupe
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Marjas Beine schlurften auf dem Boden hin. Sie stöhnte vor Schmerzen. Sie blutete aus vielen kleinen Wunden.
    Aber ihr größter Schmerz war der, den Hexen nicht entkommen zu sein.
    Dann hörte sie, wie ein Schloß geöffnet wurde.
    Wütend zerrten die Hexen das Mädchen in den Raum.
    »Werft sie auf den Boden!« befahl Mihaila. Andra und Jadwiga ließen los. Marja fiel auf den steinernen Boden und blieb bewegungslos liegen.
    »Die schläft erst einmal«, rief Mihaila gehässig. »Und bevor sie erwacht, sind wir zurück. Sie wird trinken, was wir ihr mitbringen. Kommt!«
    Andra verschloß die Tür, und Marja blieb bewußtlos liegen. Für einige Stunden.
    ***
    Planmäßig landete die Maschine der Air France, mit Zamorra und Nicole Duval an Bord, auf dem Flughafen von Bukarest.
    Im Raum für Zollabfertigung stieß der Professor mit einem jungen Mann zusammen, der sich höflich entschuldigte. Zamorra lächelte ihm zu, als der andere versuchte, durch das Menschengedränge nach draußen zu kommen.
    Er konnte nicht ahnen, daß er diesen jungen Mann in wenigen Tagen wiedersehen würde.
    Es war Roslan Baraya, Marjas Verlobter, der in Eile war, um seine Maschine nach Istanbul zu erreichen!
    »Suchen wir uns ein Restaurant«, schlug Nicole vor. »Ich habe einen Bärenhunger.«
    »Ich werde uns schnell die neuesten Zeitungen kaufen«, gab Zamorra zur Antwort. An einem Bahnhofskiosk fand er die neusten Ausgaben.
    »Und das Gepäck?« fragte Nicole.
    »Das nehmen wir mit. Es sind doch nur ein paar leichte Taschen. Wir werden uns einen Wagen mieten. Da können wir die Sachen verstauen.«
    Das Flughafenhotel wie das Restaurant waren gepflegt und machten einen einladenden Eindruck.
    »Du hast eine gute Spürnase für vortreffliche Gerichte«, sagte Zamorra, als sie Platz genommen hatten. »Suche du etwas aus und bestelle. Ich möchte sofort die Zeitungen studieren.«
    Ein Kellner brachte die Karte. Sofort vertiefte sich Nicole darin. Sie verstand nicht jedes Wort, aber für Franzosen ist es nicht schwierig, die wichtigsten Begriffe aus dem Rumänischen zu verstehen.
    Nicole entschied sich für eine Speisenfolge, die ihr typisch rumänisch vorkam. Mit Hilfe des Kellners stellte sie das Menü zusammen.
    Es gab eine Reissuppe mit Huhn, als Hauptgang einen »Karpatenspieß« aus Hammelfleisch, zartem Speck und Zwiebeln, der als Spezialität angeboten war. Dazu bestellte Nicole zwei Karaffen einer fruchtigen Auslese, Marke »Ottonel«. Sie kannte diese Weinsorte schon von Paris her.
    Als Dessert gab es Ingwerfrüchte mit Sahne und Rum.
    Zamorra aß mit wenig Appetit, aber die köstliche Zubereitung des Hammelspießes zwang ihn doch bald, die Zeitungen aus der Hand zu legen.
    Erst nach dem Nachtisch, als der dampfende Mokka serviert wurde, machte er sich wieder an die Lektüre.
    Bald hatte er drei Artikel gefunden, die ihm recht sachlich erschienen. Ein Kommentator gab sich ein wenig sensationslüstern. Zamorra legte das betreffende Blatt beiseite.
    »Hast du etwas gefunden?« fragte Nicole.
    »Ja. Hier, lies selbst. Du wirst das meiste davon verstehen.«
    Bei diesen Worten reichte er ihr zwei der Zeitungen hinüber.
    Da war vom Verschwinden der jungen Rumänin berichtet. Idrina Matilec, seit zwei Tagen spurlos verschwunden.
    »Nördlich von Baia-Mare«, sagte Nicole. »Die Spur ist gefunden. Aber wo liegt dieser Ort?«
    »Es ist eine hübsche alte Stadt im Norden der Karpaten«, erklärte Zamorra.
    »Also ganz entgegengesetzt?«
    »Ja. Leider. Hoffen wir, daß die Straßen gut sind. Wir werden rund dreihundert Kilometer fahren müssen, nach meiner Schätzung.«
    Zamorra zahlte, nahm die leichten Gepäckstücke auf und verließ mit seiner Sekretärin das Restaurant.
    Schon nach wenigen Minuten, unweit von der Haupteinfahrt zum Flughafen, fanden sie einen Wagenverleih.
    Die Abwicklung ging schnell vonstatten. Papiere, Reisepaß, Zollnachweis, Hinterlegung eines Garantiebetrages für den Leihwagen.
    Zu seiner Freude fand Zamorra einen starkmotorigen Peugeot, der ihm sofort zusagte. Er machte mit dem Verleiher und Nicole eine kurze Probefahrt, dann war das Geschäft perfekt.
    Der Händler fragte noch, wie lange der Wagen gemietet werden wollte.
    »Ich kann es nicht genau sagen«, meinte Zamorra. »Ich nehme an, daß ich ihn acht Tage benötigen werde.«
    ***
    Dreieinhalb Stunden benötigte Zamorra für die Strecke von Bukarest nach Baia-Mare.
    Zamorra lenkte den Wagen in Richtung Innenstadt. Dabei hielt er nach einem Hotel Ausschau. Doch
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