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0084 - Das Buch der grausamen Träume

0084 - Das Buch der grausamen Träume

Titel: 0084 - Das Buch der grausamen Träume
Autoren: Jason Dark
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durchzulesen. Hol es dir. Nimm es der Hexe weg, aber sei vorsichtig! Sie wird es mit Händen und Füßen verteidigen. Sie…« Noch einmal riß der Alte weit den Mund weit auf. Seine Hand krallte sich in meinen Arm, dann sackte er zurück. Gerald McKenzie war tot.
    Ich ließ seinen Körper zurückgleiten und schaute hoch zu meinem Partner Suko.
    Er hatte seinen Arm um die zitternde Julia de Fries gelegt. Sein Gesichtsausdruck war sehr ernst.
    »Wir werden es finden. Und dann ist die Schreckensherrschaft des Schwarzen Tods vorbei.«
    »Noch hat dieses Buch die Hexe«, dämpfte ich Sukos Eifer. »Komm! Worauf warten wir noch?«
    Ich wollte gehen, doch wie gebannt blieb ich stehen und starrte auf den Toten. Er zerfiel.
    Eine schreckliche Veränderung ging mit ihm vor. Über drei Jahrhunderte zu leben war für ihn keine Gnade, sondern eine Strafe. Die Haut auf seinem Körper zog sich zusammen, sie wurde brüchig, erinnerte dabei an Pergament und fiel ab. Blanke Knochen traten hervor.
    Auch die Kleidung schrumpfte, je mehr die Haut und das Fleisch von den Knochen fiel. Schließlich lag ein Skelett vor uns.
    »Der Schwarze Tod hat ihn verlassen«, sagte ich leise.
    »Wie ist das nur möglich?« flüsterte Julia de Fries.
    Ich hob die Schultern. »Schwarze Magie. Mit unserem nüchternen Verstand einfach nicht zu begreifen. Glauben Sie mir, Suko und ich fuhren seit Jahren einen Kampf gegen die Mächte der Finsternis, doch hinter ihr Geheimnis sind wir nicht gestiegen. Wahrscheinlich werden wir das nie. Wir können höchstens Erklärungen anbieten, jedoch keine Lösungen.«
    »Ja, das wird es wohl sein«, erwiderte Julia leise.
    Suko war schon zum Boot gegangen. Er schob den Kahn ins Wasser und winkte uns ungeduldig zu.
    Zuerst ließ ich Julia de Fries einsteigen. Ich hielt ihre Hand fest, da das Boot ziemlich schwankte.
    Suko hatte schon Platz genommen und die beiden Ruderstangen gepackt. Er hatte die meiste Kraft.
    Ich gab dem Kahn einen kräftigen Stoß und sprang dann hinein.
    Die Strömung erfaßte uns und trieb das Boot dem roten Licht näher und damit der Insel.
    Suko und ich saßen uns gegenüber. Julia hatte sich auf die schmale Bank neben mich gesetzt. Sie starrte zu Boden.
    Niemand sprach ein Wort. Nur das Rauschen des Flusses war zu hören. Doch plötzlich vernahmen wir ein anderes Geräusch. Ein lautes Gurgeln und Schmatzen.
    Ich drehte den Kopf und schaute über die Bordwand.
    Vor Schreck stellten sich meine Nackenhaare in die Höhe. Aus dem Wasser tauchten zwei widerliche Monster auf…
    ***
    Ich saß an der Steuerbordseite, und da packte das erste Monster auch zu.
    Zwei Pranken klatschten auf die schmale Bordwand. Sofort bekam das Boot Schlagseite.
    Suko hatte schnell reagiert und die beiden Ruder eingezogen.
    »Legen Sie sich hin!« schrie ich Julia zu, während ich weiterhin das Monster im Auge behielt.
    Jetzt erschien der Kopf. Ein unförmiges, plumpes Etwas mit zwei verwaschen wirkenden Augen. Wenn ich jetzt meine mit Silberkugel geladene Beretta bei mir gehabt hätte, wäre alles kein Problem gewesen, so aber mußte ich mit bloßen Fäusten gegen den Unhold kämpfen. Und mit meinem Kreuz! Das hatte ich zum Glück.
    Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie Suko mit einer Ruderstange auf das zweite Monster eindrosch. Es klatschte laut, als er den Kopf traf, doch einen Erfolg erzielte er damit nicht. Im Gegenteil, das Monster ließ sich nicht aufhalten. Gefährlich schwankte das Boot hin und her. Ich hatte Angst, daß es umkippen würde, denn im Wasser waren uns die Wesen sicherlich überlegen. Also mußten wir sie vorher ausschalten.
    Julia de Fries war meinem Ratschlag gefolgt und hatte sich klein gemacht. Ihr Gesicht leuchtete als helles Oval. Sie sprach Worte, die ich nicht verstand, die aber aus der Angst geboren zu sein schienen.
    Wieder schlug Suko zu. Dann aber riß ihm das Monster die Ruderstange aus den Händen, packte Suko an der Schulter und zog ihn über Bord. Ich hatte mein Kreuz gelöst. Julia schrie.
    Monster Nummer eins griff mich an.
    Blitzschnell wickelte ich die Kette mit dem Kreuz um meine Hand, ballte sie zur Faust und schlug mitten in das schleimige Gesicht des Wesens.
    Das Monster hatte keinen einzigen Knochen. Meine Hand, das Gelenk und fast sogar der Ellbogen verschwanden in der schleimigen Masse. Glück hatte ich außerdem noch, denn meine Linke fand den Bootsrand, sonst wäre ich noch von der Wucht des Schlages über Bord gestürzt. Die Wirkung war frappierend.
    Das Kreuz, auch
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