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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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der Gartentür gestanden, so hatte er vielleicht den Baum gestreift, der sich dort befand. Deshalb war ein Stück von der Baumrinde abgeschnitten worden, weil es möglich seih konnte, dass Borkenstückchen sich in den Kleidern des Mörders festgesetzt hatten. Außerdem hatten die Kollegen von dem schmalen Erdstreifen, der den Baum umgab und der von Schneematsch nahezu unbedeckt geblieben war, eine Probe dem Labor zur Untersuchung überreicht. Denn die Erde ist überall verschieden. Manchmal ist Erde, die nur einige 50 Yard voneinander entfernt ist, völlig anders.
    Diese Bemühungen meiner Kollegen würden jedoch erfolglos sein, wenn der Täter nicht recht bald verhaftet werden könnte. Man würde vielleicht noch mikroskopisch kleine Teilchen von Erde an seinen Schuhen finden, wenn man seiner in den nächsten Stunden habhaft wurde. Vielleicht auch Baumrinde und Farbreste an seiner Kleidung. Aber das war unwahrscheinlich. Meine Kollegen hatten jedenfalls nichts unversucht gelassen. Das gehört eben zur gut funktionierenden Maschinerie des FBI, und darauf sind wir immer wieder von neuem stolz.
    Man hatte übrigens eine Kugel in der Leiche von Miss Sterling gefunden. Sie stammte von einer 357 Magnum. Die Waffe hat eine enorme Geschwindigkeit, Durchschlagskraft und eine scheußliche Wirkung. Bei Direktbeschuss beträgt die Reichweite über zweihundert Yards, die Maximalreichweite liegt bei 1,5 Meilen. Soll ich da noch besonders darauf hinweisen, dass Peggy Sterling auf der Stelle getötet wurde, wenn man erfährt, dass die Kugel in der Herzgegend gefunden wurde?
    ***
    Phil hatte nichts herausbekommen. Seine Besuche bei den Filialen der First Nationalbank waren negativ verlaufen, um einmal ein abgedroschenes Wort des FBI zu benutzen. Er rief mich von der dritten Filiale aus an, die er eben aufgesucht hatte.
    »Ich werde jetzt noch zu den Versicherungsgesellschaften fahren, Jerry«, sagte er.
    »Du wirst dort noch weniger Glück haben«, entgegnete ich.
    »Ich weiß. Drei Frauen haben das Geld von drei verschiedenen Versicherungen ausbezahlt bekommen, aber bei ein und derselben Bank deponiert. Wir müssen den Hebel bei der Bank ansetzen, sonst kommen wir nicht weiter. Aber ich muss es trotzdem bei den Versicherungen versuchen.«
    »Ja, natürlich, Phil«, versetzte ich, »obwohl auch ich der Meinung bin, dass der Schlüssel bei der Bank liegt. Dort muss jemand sein, der keine sauberen Finger hat. Aber finde mal den Mann unter tausenden von Angestellten.«
    »Vielleicht sind’s mehrere. Vielleicht sitzt in jeder der drei Filialen einer dieser Burschen.«
    »Auch möglich.«
    »So long, Jerry. Werde mich beeilen.«
    »Okay.«
    Ich behielt den Hörer in der Hand, nachdem ich die Taste heruntergedrückt hatte. Ich wählte die Nummer des Warenhauses Francis Durbridge, das sich in der City etabliert hatte. Es war ein zwölfstöckiges Gebäude, das erst vor zwei Jahren errichtet worden war. Die Zentrale meldete sich.
    »Bitte verbinden Sie mich mit Apparat zwo-neun-vier.«
    »Die Nummer ist besetzt, warten Sie bitte ein wenig.«
    »In Ordnung«, murmelte ich. Zugegeben, ich war ein bisschen nervös. Deshalb trommelte ich mit den Fingern auf der Tischplatte herum. Während ich warten musste, ging mir so einiges durch den Kopf. Ich überlegte, ob wir auch nichts unterlassen hatten.
    Die Wohnungen der drei Erpressten standen ständig unter Bewachung. Niemand konnte sich vor den Häusern oder in den Hauseingängen herumtreiben, dem man nicht nachgespürt hätte. Außerdem saßen in den jeweiligen Kellerräumen, in denen Kohlen und anderes Zeug gelagert wurde, Tag und Nacht jeweils zwei Agenten und warteten darauf, dass die Frauen die Umschalthebel bedienten, um durch Bandaufnahmen die Redewendungen der Erpresser wortwörtlich festzuhalten. Wir brauchten »Wörtproben«. Jeder Mensch hat eine Art zu sprechen, die seine ganz persönliche ist. Er kann sich bemühen, sie zu ändern. Doch irgendwie kommt er dabei selbst wieder zum Vorschein. Er kann nicht umhin, Worte in einer für ihn charakteristischen Stellung zu bringen.
    »Hallo, ich verbinde Sie jetzt.«
    Endlich.
    Es meldete sich eine etwas ängstliche Frauenstimme.
    »Ja, bitte?«
    Ich vergewisserte mich.
    »Mrs. Kenton am Apparat?«
    »Ja.«
    »Hören Sie, Mrs. Kenton. Hier spricht FBI-Agent Cotton. Ich bearbeite Ihren Fall. Erschrecken Sie bitte nicht, dass ich Sie während der Arbeitszeit anrufe. Ich hätte mich gern einmal mit Ihnen unterhalten. Aber nicht in Ihrer Wohnung,
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