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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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den beiden G-men.
    Auf leisen Sohlen schlichen wir uns den Treppenaufgang hoch. Das Haus maß nur vier Stockwerke. Es war eingeklemmt zwischen einem zehn- und einem zwölfstöckigen Gebäude.
    Als wir den zweiten Treppenabsatz erreicht hatten, hörten wir oben eine Tür knarren. Es musste dem Schall nach im Dachgeschoss sein. Wollte McDewey versuchen, über das Dach zu entkommen?
    Wir hielten den Atem an und verharrten einen Augenblick auf dem Podest. Dann schlug oben eine Tür laut krachend zu.
    »Vorwärts«, flüsterte ich.
    Längst hatten wir unsere entsicherten Smith & Wesson Special in der Hand. Wir nahmen jetzt immer zwei Stufen auf einmal und langten schwer atmend im vierten Stock an.
    Die rechte Wohnungstür stand sperrangelweit offen. Wir warfen einen kurzen Blick hinein. Die Wohnung bestand nur aus einem Zimmer und einer Küche.
    McDewey war nicht zu entdecken. Wir hatten uns nicht getäuscht. Er versuchte offensichtlich, über das Dach hinweg zu flüchten.
    Seine Worte, nach denen er sich das Leben nehmen wollte, konnten Bluff sein.
    Wir hetzten wieder ins Treppenhaus und weiter hoch zum Dachgeschoss. Es war nur eine eisenbeschlagene Tür vorhanden. Seltsamerweise steckte der Schlüssel im Schloss. McDewey hatte es nicht für nötig befunden, von innen abzuschließen.
    Ich bückte mich und lugte durch das Schlüsselloch.
    An der Giebelwand des Nachbarhauses leuchtete in kurzen Abständen eine Lichtreklame auf. Dadurch konnte ich McDewey sehen, der gerade durch ein Oberlichtfenster auf das Dach hinaus kletterte.
    Ich drückte vorsichtig Zoll für Zoll die Klinke herunter, dann hoben Phil und ich die schwere Tür etwas in den Angeln an. Wir erreichten, dass die Tür beim Öffnen nicht den leisesten Laut von sich gab. Genauso behutsam schlossen wir sie wieder. Wir hörten tappende Schritte über uns.
    Das Oberlichtfenster, durch das McDewey entwichen war, stand offen. Ich kletterte auf den Waschbottich, der unter dem Fenster stand und schob meinen Kopf langsam höher. Im Schein der zuckenden Lichtreklame sah ich, wie McDewey flink wie ein Wiesel auf einer Feuerleiter, die sich an der Seitenwand des zwölfstöckigen Nebengebäudes befand, höher und höher kletterte.
    Ich winkte Phil. Wir kletterten auf das Dach hinaus und suchten uns einen Schornstein als Deckung aus. Dann legte ich die Hände an meinen Mund und brüllte:
    »Hören Sie, McDewey! Hier spricht Jerry Cotton vom FBI!«
    Ich sah, wie der Mann erschrocken stehen blieb.
    Doch plötzlich griff er mit einer blitzschnellen Bewegung in seine Tasche.
    »Nicht schießen, Phil«, sagte ich, huschte zurück und zog Phil mit mir.
    Keinen Augenblick zu früh.
    Eine Serie von peitschenden Schüssen knallte gegen das Mauerwerk der vorderen Seite des Schornsteins, hinter dem wir standen. Ein paar Steinsplitter flogen uns um die Ohren.
    »Willst du ihn türmen lassen?«, fauchte Phil.
    »Quatsch!«, brüllte ich wütend. »Aber was nutzt er uns denn als Leiche?«
    »Entschuldige«, brummte Phil.
    »Schon gut.«
    Ich lugte vorsichtig um die Ecke. Ich sah, dass McDewey immer noch auf derselben Sprosse stand und an irgendetwas in seiner Hand herumfummelte.
    Plötzlich warf er in hohem Bogen den Gegenstand über das Geländer der Feuerleiter. Es war seine Pistole, wie ich im Lichtschein feststellen konnte. Er hatte wohl kein Reservemagazin bei sich und wütend die Waffe fortgeworfen.
    »McDewey!«, rief ich nochmals. »Hören Sie mich?«
    Wieder blieb er regungslos stehen.
    »Was ist los?«, schrie er zurück.
    »Ergeben Sie sich, McDewey. Es hat keinen Zweck. Der Häuserblock ist umstellt«, bluffte ich. »Sie haben keine Chance mehr.«
    Er hatte fast das Dach des zwölf stockigen Gebäudes erreicht.
    »Hol euch der Teufel!«, brüllte er wie ein Wahnsinniger.
    Mir stockte der Atem, und ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen.
    Ray McDewey kletterte auf die Verstrebung der Feuerleiter hinaus.
    Er blieb für den Bruchteil einer Sekunde freihändig auf dem schmalen Eisensteg stehen und dann…
    Ein tierisches Gebrüll klang schauerlich bis zu uns herüber.
    McDewey sprang mit einem mächtigen Satz auf die Straße hinunter. Sein Körper überschlug sich im Fallen.
    Wir wandten uns entsetzt ab.
    Langsam - ohne ein Wort zu sagen -begannen wir den Abstieg.
    Als wir schließlich auf die Straße traten, hatte man bereits eine Decke über den Toten gebreitet.
    ***
    Um 21 Uhr 30 standen vierunddreißig G-men auf dem Hof des FBI-Hauptquartiers in einem Halbkreis um den Chef
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