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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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mich überfallen hatte, ein ganz gewöhnlicher Straßenräuber? Oder stand er mit der Blonden in irgendeinem Zusammenhang? Ich wusste tatsächlich nicht, welcher der beiden Möglichkeiten ich den-Vorrang geben sollte. Ich steckte es auf, über eine Sache nachzugrübeln, die im Augenblick nicht mit Sicherheit zu beantworten war.
    ***
    »Heute sehen wir schon viel weiter Jerry«, begrüßte mich Phil am nächsten Morgen in unserem Office.
    »Das kann man nicht gerade behaupten«, sagte ich zweifelnd und ließ mich am Schreibtisch nieder, um mich dem Papierkrieg zu widmen.
    »Doch, doch«, beharrte Phil.
    »Da bin ich aber gespannt, Phil.«
    »Das kannst du auch. Also pass auf. Ich habe mir gestern Nachmittag die Besuche bei den Bankfilialen durch den Kopf gehen lassen. Da bin ich auf etwas gestoßen, was mich leider erst etwas reichlich spät stutzig gemacht hat. Es wäre besser, wenn ich gleich bei der First National Bank darauf gekommen wäre. Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät, Jerry.«
    Ich war etwas ungeduldig an diesem Morgen. Deshalb warf ich ein: »Veranstalte hier keinen Quiz, mein Lieber. Machs nicht zu spannend.«
    »Immer eins nach dem anderen«, sagte Phil und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Genau in der Filiale, bei der Mrs. Kenton ihr Geld liegen hat, oder besser gesagt, ihr Konto hatte, denn ob ausgerechnet ihr Geld noch dort liegt, ist mehr als fraglich…«
    »Phil«, »Okay, Jerry, okay. Also in dieser Filiale sitzt ein Mann, der für die Erpresser-Gang arbeitet.«
    »Beweise, Phil? Einen begründeten Verdacht auf eine bestimmte Person?«.
    Er hob die Schultern und ließ sie langsam wieder fallen.
    »Für eine Inhaftierung reicht es noch nicht aus. Aber…«
    »Aber?«
    »Für eine Beschattung.«
    »Erzähle.«
    »Bei meinem Besuch in der Filiale wies mich der Leiter an den zuständigen Sachbearbeiter. Er heißt Anthony Gibson. Ich sprach mit dem Mann. Er war sehr höflich und gestattete mir einen kleinen Einblick in seine Arbeitsweise. Nach seiner Darstellung - wohlgemerkt - nach seiner Darstellung ist es nicht ausgeschlossen, dass sich auch noch andere Angestellte der Bank Einsicht in seine Akten verschaffen können. Gibson bearbeitet die Kunden mit den Anfangsbuchstaben I bis M. Der Kreis der Verdächtigen hätte also sehr groß sein müssen. Das gefiel mir nicht. Ich rief am Nachmittag, als ich mir alles so durch den Kopf gehen ließ, den Leiter der betreffenden Filiale an. Ich wollte mich nur vergewissern, ob die Darstellung Gibsons richtig war.«
    »Sie war falsch?«, fragte ich lauernd.
    »Yes. Der Leiter versicherte mir, dass ein Sachbearbeiter unter keinen Umständen Einblick in die Kontenkartei eines anderen Kollegen gewinnen könnte. Der Leiter hat mir groß und breit auseinander gesetzt, wieso und weshalb dies unmöglich sei. Für uns ist nur wichtig, dass es unmöglich ist. Zunächst ist also damit erst einmal bewiesen, dass Mr. Gibson aus bestimmten Gründen den Verdacht auf alle Angestellte der Bank ausdehnen will.«
    »Da ist schon eine ganze Menge«, sagte ich. »Hast du dem Leiter der Filiale eingeschärft, sich Mr. Gibson gegenüber nichts anmerken zu lassen?«
    »Ja.«
    »Okay. Dann bin ich auch dafür, Anthony Gibson überwachen zu lassen. Weißt du, seit wann Gibson bei der Bank beschäftigt ist?«
    »Seit drei Jahren.«
    »Drei Jahre erst? Schauen wir uns doch mal das Eamilienalbum an. Vielleicht ist er schon verewigt.«
    »Das glaube ich wieder nicht, Jerry. Er hätte es dann sehr schwer gehabt, eine Anstellung als Bankbeamter zu finden.«
    »Dass Gibson ein schwerer Junge ist, glaube ich auch nicht. Aber vielleicht hat er mal in seiner Jugend ein kleines Ding geschoben. Unterschlagung oder so was. Das kann ja längst verjährt sein, als er sich bei der Bank bewarb.«
    »Okay, blättern wir nach«, entschied Phil.
    Wir hatten uns beide geirrt. Anthony Gibson stammte aus San Francisco. Vor etwa zwölf Jahren war er auf Grund von Indizien überführt worden, an einem Bankeinbruch in Frisco beteiligt gewesen zu sein. Gibson hatte fünf Jahre im Gefängnis St. Quentin, gesessen. Nach seiner Strafverbüßung hatte er sich nach Milwaukee begeben und von dort vor etwa vier Jahren nach New York. Seit seiner Entlassung aus dem kalifornischen Staatsgefängnis war er nicht mehr mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Wie er es verstanden hatte, trotz seiner nicht unerheblichen Vorstrafe eine Anstellung bei einer Bank zu finden, war uns schleierhaft. Aber diese Frage stand
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