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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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jetzt nicht so sehr im Vordergrund. Viel wichtiger war es vorerst, den Mann nicht mehr aus den Augen zu lassen.
    Ich ließ sofort Abzüge von Gibsons Foto machen, die für die Beamten bestimmt waren, die den Mann überwachen sollten. Für diese Aktion setzten wir Bill Walker und Johnny Wynter ein, die wir nicht mehr für die Überwachung von Mrs. Margaret Johnson verwenden konnten. Zwei andere G-men übernahmen diese Aufgabe.
    Dann brachte uns Cramer, der sein Quartier im Kohlenkeller von Leonora Kenton aufgeschlagen hatte, ein Magnetofonband. Es war vor einer Stunde aufgenommen worden. Mrs. Leonora Kenton pflegte um halb neun das Haus zu verlassen, um sich zu ihrer Arbeitsstelle zu begeben. Kurz vorher hatte der Erpresser angerufen.
    Phil legte die Spule auf das Bandgerät und schaltete es ein. Wir lauschten gespannt auf den Dialog/
    »Mrs. Kenton?«
    »Am Apparat.«
    »Well. Haben Sie den Brief bekommen?«
    »Ja.«
    »Schon gelesen?«
    »Ja.«
    »Lügen Sie nicht. Sie sind eine ganz verdammte Lügnerin.«
    »Bitte glauben Sie mir doch, ich habe den Brief gelesen.«
    »Sie lügen wie gedruckt. Sie haben den Brief nicht gelesen. Sie wollen ihn bei der Polizei abliefem. Denken Sie, da sind Fingerabdrücke drauf? So schlau wie die Cops sind wir schon lange. Well, auch gut. Die Folgen haben Sie zu tragen, nicht wir«
    »Aber so glauben Sie mir doch bitte. Ich war noch nicht bei der Polizei und werde auch nicht zur Polizei gehen. Glauben Sie mir das doch bitte.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort. Beweisen Sie mir das.«
    »Aber wie denn?«
    »Was steht in dem Brief?«
    »Dass ich Ihnen heute Nacht das Geld geben soll, im Norfolk Park.«
    »Well, halten Sie sich an unsere Forderung. Aber jetzt die wesentliche Frage: Haben Sie das Geld schon abgehoben?«
    »N-ja, ja natürlich.«
    »Sie verflixte Lügnerin. Mich können Sie nicht auf den Arm nehmen. Sie haben das Geld noch nicht abgehoben.«
    »Aber wenn ich es Ihnen doch sage, so glauben Sie mir doch. Wie oft soll ich es Ihnen noch sagen.«
    »So oft, bis ich es Ihnen glaube. Also heben Sie auf dem schnellsten Wege das Geld ab, und vergessen Sie nicht Zehn-Dollar-Scheine. Und halten Sie sich an unsere Abmachung, keine Polizei, sonst…«
    Das Gesprädh war beendet.
    Ich rief sofort Mrs. Kenton im Warenhaus an. Als die Verbindung hergestellt war, sagte ich: »Hier Cotton vom FBI. Hören Sie, Mrs. Kenton. Wir haben uns eben das Telefonat mit dem Erpresser angehört. Sie haben also doch den Brief gelesen, obwohl wir was anderes vereinbart hatten.«
    »Entschuldigen Sie bitte, Mr. Cotton, aber ich war so aufgeregt und vergaß in dem Moment, was ich Ihnen versprochen hatte.«
    »Es gibt nichts zu entschuldigen, Mrs. Kenton. Ich bin Ihnen im Gegenteil sehr dankbar, dass Sie das-Versprechen nicht gehalten haben, aber das gilt nur für dieses eine Mal. Denn an unsere weiteren Vereinbarungen müssen Sie sich unbedingt halten. Da ist zunächst einmal die Sache mit dem Geld. Bitten heben Sie das Geld von der Bank ab.«
    »Ich soll es dem Verbrecher heute Nacht geben?«, sagte Mrs. Kenton mit erstaunter Stimme.
    »Nicht doch«, sagte ich. »Sie sollen es nur abheben. Das ist sehr wichtig. Wie Sie sich heute Nacht verhalten sollen, sage ich Ihnen noch. Ich möchte in der Mittagspause wieder mit Ihnen Zusammentreffen. Ich halte es aber für besser, wenn wir uns heute woanders treffen. Gegenüber vom Warenhaus ist ein kleines Lokal. Ich werde dort gegen zwölf auf Sie warten.«
    »Gut, Mr. Cotton. Bis dahin.«
    »So long, Mrs. Kenton,«
    Ich erteilte Cramer noch einige Instruktionen, dann schickte ich ihn wieder zu seinem Standort zurück.
    Phil spielte das Magnetofonband noch einmal ab. Als der beklemmende Dialog beendet war, sagte Phil: »Ich bin überzeugt, dass Gibson mit drinsteckt. Denn nur durch Gibson kann ja der Erpresser davon in Kenntnis gesetzt worden sein, dass Mrs. Kenton das Geld noch nicht abgehoben hat.«
    Wir unterhielten uns über die gestrige Verfolgung der Blondine, die leider negativ verlaufen war, und über den Überfall, der auf mich verübt worden war.
    »Das blonde Gift wird, als sie die Kleider im Warenhaus anprobierte, mal kurz für einen Augenblick in einer Telefonbox verschwunden sein. Sie hat ihrem Auftraggeber gesagt, dass sie vielleicht immer noch verfolgt wird und darum gebeten, dem lästigen-Verfolger in einer einsamen Straße eine Lektion zu erteilen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht, Phil. Aber die Telefonzellen befinden sich in dem Warenhaus am
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