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0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum
Autoren: Unbekannt
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daß ihm nichts mehr anderes übrigblieb, als auf Lubkovs Wünsche einzugehen. Wenn, ein paar Minuten nach dem Aufbruch, das Haus in die Luft flog, dann würden noch ein paar Bruchstücke der Einrichtung übrigbleiben, die auch die besten Spione davon überzeugten, daß Lubkov genug Geräte besessen hatte, um selbst den getreuesten Mann zum Verräter zu machen.
    So weit, so gut. Konditioniert hatte man Julian Tifflor allerdings wirklich. Man hatte ihm auf mechanosuggestivem Wege den ganzen Plan eingegeben, der diesem Unternehmen zugrunde lag. Das hatte mehrere Stunden gedauert. Jede Einzelheit des Plans war jetzt in Tifflors Gehirn so fest verankert, als hätte er seit seiner Kindheit an nichts anderes gedacht. Der Plan war nach Tifflors Ansicht so vollkommen, daß so gut wie nichts an ihm mißlingen konnte. Die Zahl der Experten, die diesen Plan ausgearbeitet hatten, schätzte Tifflor vorsichtig auf hundert, und ihre Arbeitszeit auf drei Wochen. Außerdem hatten sie sich positronischer Kombinatoriken bedient.
    Also schön. Julian Tifflor fand keinen Gefallen an dem, was er tun sollte; aber er war Offizier der terranischen Flotte, und ein Befehl war ein Befehl. Er verstand auch, daß man so und nicht anders hatte vorgehen müssen, wenn die Sache perfekt sein sollte. Er vermißte nur eines : Ein paar persönliche Worte von irgendeinem der Verantwortlichen, die ihm dieses Unternehmen aufgebürdet hatten.
    Tifflor diente seit mehr als sechzig Jahren in der Flotte. Er gehörte zu den Auserwählten, die auf der künstlichen Welt Wanderer der lebenserhaltenden Zelldusche teilhaftig geworden waren. Er war jetzt rund achtzig Jahre alt. Aber sein Aussehen, seine körperliche Elastizität und seine geistige Spannkraft waren die eines Dreißigjährigen. Der Alterungsprozeß war auf der Stelle stehengeblieben, als Tifflor sich der Zelldusche unterzog. Mit seinen achtzig Lebensjahren war Julian Tifflor ein weiser Mann. Aber bei aller Weisheit wäre er glücklich gewesen, wenn jemand zu ihm gesagt hätte: Keine Sorge, Tiff, wir haben ein wachsames Auge auf euch! Oder so etwas Ähnliches. Er legte sich flach auf das Bett und zündete eine Zigarette an. Nachdenklich und ohne zu merken, daß er rauchte, blies er den Rauch vor sich hin und starrte zur Decke.
    Da hörte er plötzlich die fremde Stimme. Das heißt: So fremd war sie gar nicht. Er kannte sie und wußte, wem sie gehörte. Verwundert richtete er sich auf und sah sich um; aber außer ihm war kein Mensch im Raum, und die Stimme kam auch nicht aus einem Lautsprecher.
    Es war Perry Rhodan, der sprach, und seine Worte tönten mitten aus Tifflors Gehirn. Er legte sich nieder und horchte. "Sie vermissen eine Aufklärung, Tiff", sagte Rhodan freundlich, "ich weiß es und will sie Ihnen geben. Wundern Sie sich nicht über die Art der Übertragung. Sie sind ein Geächteter, und natürlich kann ich nicht zu Ihnen kommen, um mit Ihnen zu sprechen. Diese Sendung wurde auf ein Band aufgenommen und Ihnen auf mechanosuggestivem Wege eingegeben. Dazu gehört ein Posthypno-Befehl, der die Aufzeichnung erst zu einem bestimmten Zeitpunkt ablaufen läßt. Ich nehme an, daß bei Ihnen jetzt die Ruhe vor dem Sturm herrscht. Also haben Sie Zeit, mir zuzuhören.
    Terra steckt tief im Dreck, Tiff, um es deutlich zu sagen. Wir haben zwar im Innern wieder Ruhe. Aber Arkon steht auf dem Posten, und wenn der Robot erfährt, wo wir uns verstecken, wird es der Erde so ergehen wie vor anderthalb Monaten Gray Beast. Den Druuf wird der Weg in unser Universum bald versperrt sein. Die Überlappungsfront schwindet und wandert aus. Dann wird der Robot anfangen, sich um die Erde zu kümmern. Wir müssen jede Chance wahrnehmen, die uns einen weiteren Zeitgewinn verschaffen und Arkon Nachteile bringen kann.
    Eine solche Chance bietet sich uns jetzt, solange die Druuf noch nicht von unserem Universum abgeschnitten sind.
    Über den Plan an sich brauche ich Ihnen nichts zu erzählen, Tiff. Sie kennen ihn in jeder Einzelheit. Auf die Männer, die Sie bei sich haben, können Sie sich verlassen. Sie gehören zur Elite ... auch, wenn Sie die meisten bisher noch nie gesehen haben. Sie sind konditioniert. Selbst, wenn der Plan mißlingt und sie einem Fremden in die Hände fallen, werden sie der Erde nicht schaden können ebensowenig wie Sie selbst, Tiff. Wir haben uns also gesichert. Wir müssen uns sichern, denn wir sind gegen eine riesige Übermacht auf uns allein gestellt. Das Kollektivwesen auf Wanderer, das uns als
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