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0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum
Autoren: Unbekannt
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blieb plötzlich stehen. Er hörte ein Geräusch, das nach einem schweren Wagen klang. Das Geräusch kam von der Haupteinfahrt her, und eigentlich hätte man das Licht des Wagens sehen müssen. Man sah aber nichts.
    Cooper trat aus dem Schatten der INFANT heraus und wartete. Was für ein Wagen es auch war, der Offizier von der Wache hatte ihn passieren lassen, und Cooper brauchte sich keine Gedanken zu machen.
    Schließlich tauchte ein Mannschaftsfahrzeug aus der Dunkelheit auf und hielt ein paar Meter von Cooper entfernt an. Die Wagenpritsche war durch eine Plane verdeckt. Cooper konnte nicht sehen, was oder wer sich darauf befand.
    Aus dem Fahrerhaus stieg jemand aus und kam auf Cooper zu. Cooper sah Rangabzeichen leuchten. Er konnte nicht genau erkennen, was für ein Rang es war; aber ein Stabsoffizier war es ohne allen Zweifel.
    Cooper salutierte. Dazu nahm er die Hand vom Gewehrriemen und legte sie gegen den Helmrand. Der Offizier war inzwischen nahe genug herangekommen, so daß Cooper die Abzeichen deutlich sehen konnte. Es war ein Oberst. Cooper bekam noch mehr Respekt.
    Dann erkannte er Julian Tifflor. Es gab einen Funken in seinem Gehirn. Er erinnerte sich, am frühen Morgen etwas Unverständliches, Unglaubliches über Julian Tifflor gehört zu haben. Was war es doch gewesen?
    Cooper brauchte fünf Sekunden, um sich zu erinnern. Vielmehr: Er hätte fünf Sekunden gebraucht. Tifflor ließ sie ihm nicht. Cooper bedeutete für ihn keine Gefahr, solange er die Hand ehrfurchtsvoll am Helmrand hatte. Unversehens schlug er zu, traf Cooper genau am Kinn und legte so viel Wucht in den Schlag, daß er nicht ein zweites Mal ausholen mußte. Polternd stürzte Cooper zu Boden. Das Gewehr glitt ihm von der Schulter und fiel klappernd daneben.
    Plötzlich stand Leutnant Lubkov neben Tifflor. Tifflor sah seine weißen Zähne in der Dunkelheit schimmern.
    "Bitte um Verzeihung, Sir", entschuldigte er sich. "Ich wollte nur wissen, wie es für einen unbeteiligten Beobachter aussieht!"
    Tifflor lächelte.
    "Ziemlich viel Prügel in der letzten Zeit", gab er zu. "Und immer für Unschuldige. Dieser Mann wird mich nicht in guter Erinnerung haben, wenn er wieder aufwacht."
    "Das ist der Zweck des Unternehmens", bestätigte Lubkov.
    Dann kehrte er zum Wagen zurück und schlug mit der Hand klatschend gegen die Plane. "Aussteigen, alle!" rief er gedämpft. "Wir sind da"
    Tifflor war nicht länger bei Lubkov stehengeblieben. Er hatte die kleine Mannschleuse geöffnet, die nahe dem Kugel-Südpol die Schiffswand durchbrach und eine Notbeleuchtung eingeschaltet, die Lubkov und den andern den Weg wies.
    Lubkov und den andern, dachte Tifflor lächelnd. Wetten, daß Ras Tschubai schon längst im Kommandostand steht?
    Die Einschiffung dauerte nicht länger als zehn Minuten. Julian Tifflor blieb als letzter zurück, hob den bewußtlosen Sergeant auf die Pritsche des Wagens und fuhr das Fahrzeug ein paar hundert Meter weit auf den Hauptausgang des Werftgeländes zu. Dann kehrte er zu Fuß zurück.
    Nachdenklich kletterte er durch die Mannschleuse, verriegelte sie hinter sich und fuhr mit einem langsamen, altmodischen Antigravlift zum Mitteldeck hinauf.
    Der zweite Teil des Plans war geglückt. Die "Aufrührer" befanden sich im Besitz eines Raumschiffes. Der Weg zu den Druuf stand offen.
     
    *
     
    Der Bildschirm leuchtete weiß; denn der, der sprach, war kein Wesen, das zu sehen man für nötig hielt. Die mechanische Stimme war tief, kräftig und mit allen Raffinessen moduliert. Niemand, der nicht von vornherein wußte, daß die Stimme dem Robotregenten von Arkon gehörte, wäre auf die Idee gekommen, daß er es hier mit einem nichtorganischen Gesprächspartner zu tun hatte.
    Es gehörte zu den seltsamen Zügen der galaktischen Politik, daß der Robotregent stets bereit war, eine Botschaft von Perry Rhodan zu empfangen, auch wenn Arkon und Terra in Feindschaft miteinander lebten und einander Schaden zuzufügen versuchten, wo immer es möglich war. Selbst diese Feindschaft jedoch war etwas Eigenartiges. Sie schloß nicht aus, daß irgendwo in der Galaxis arkonidische und terranische Schiffe geschlossen gegen einen gemeinsamen Feind vorgingen, während ein paar tausend Lichtjahre entfernt eine arkonidische Robotflotte sich anschickte, einen terranischen Stützpunkt zu bombardieren.
    Was den Austausch von Botschaften anbelangte, so glaubte Perry Rhodan allerdings zu wissen, welches der eigentliche Grund für die Bereitwilligkeit des Regenten war:
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