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0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum
Autoren: Unbekannt
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faszinierten ihn die Langsamkeit und der tiefe, volle Ton. Er konnte gar nicht anders: Er mußte zuhören. Er sog die Worte in sich auf wie ein nasser Schwamm das Wasser und wußte, daß er kein einziges Wort davon jemals wieder vergessen würde.
    Im übrigen war das, was die Stimme sagte, äußerst verblüffend - um nicht zu sagen: sensationell.
     
    *
     
    Mit der üblichen Ungezwungenheit betrat Reginald Bull den weiten Raum, von dem aus Perry Rhodan seit seiner Rückkehr zur Erde wieder die Geschicke des Solaren Imperiums leitete.
    Perry Rhodan saß an einem Tisch, über den hinweg er zu dem mächtigen Fenster hinaus einen großen Teil der Stadt Terrania überblicken konnte. Der Raum lag im obersten Stockwerk des hohen Verwaltungsgebäudes. Perry Rhodan hatte Wert darauf gelegt, hier seinen Arbeitsplatz zu haben. Die Weite des Ausblicks war eine anregende Allegorie zu der Tragweite, die den Entschlüssen zukam, die in diesem Raum gefaßt wurden.
    "Alles in Ordnung", erklärte Reginald Bull, nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Er schien sicher zu sein, daß Rhodan verstehen würde, worauf er anspielte.
    Perry Rhodan unterbrach seine Arbeit. "Was hat er gesagt?" fragte er. Reginald Bull grinste schadenfroh. "Einen der beiden Burschen hat er schon vorher k.o. geschlagen, als er noch nicht wußte, worum es ging, und den anderen hinterher. Die beiden sind in Behandlung. Aber ich glaube, sie verstehen, wie Tifflor zumute war." Perry Rhodan nickte lächelnd. "Was sagen Mercants Wachleute dazu? Haben sie irgend jemand beobachtet?"
    Reginald Bull zuckte mit den Schultern.
    "Sie haben ein paar verdächtige Gestalten gesehen, die Tifflors Wagen folgten. Bis zur Stadt hinaus, allerdings nicht bis zur Psychostation. Mercant hat die Leute auf seine Liste gesetzt. Möglicherweise sind es galaktische Spione. Sie wissen nicht genau, was geschehen ist. Aber wenn Tifflor sich absetzt, werden sie sich einen Reim darauf machen können. Es sieht so aus, als wäre alles in Ordnung."
    Reginald Bull war näher gekommen und setzte sich in einen der bequemen Sessel, die Perry Rhodan für seine Besucher hatte aufstellen lassen.
    "Ich weiß immer noch nicht", sagte er nachdenklich, "was wir uns von dieser Sache versprechen, Perry."
    Rhodan schien die Frage nicht gehört zu haben. Er sah an Bull vorbei zum Fenster hinaus. Die klare, weiße Wintersonne stand zwei Handbreit über dem Horizont. Es war neun Uhr morgens. Bis vor einer halben Stunde hatte draußen Reif auf den Dächern gelegen. Das Jahr ging zu Ende.
    "Viel", antwortete Perry Rhodan schließlich. "Eine empfindliche Schwächung des militärischen Potentials unserer beiden Gegner: der Druuf und der Arkoniden"
    Reginald Bull räusperte sich. "Ich erinnere mich, daß wir noch vor zwei Monaten die Absicht hatten, Arkon direkt anzugreifen. Es war schon alles vorbereitet. Nur ein kleiner Zwischenfall hielt uns davon ab, den Plan zu Ende zu führen. Warum nehmen wir ihn jetzt nicht wieder auf?"
    Rhodan sah seinen Freund an. "Was du einen kleinen Zwischenfall nennst", antwortete er amüsiert, "hat uns beide und noch zwei andere um ein Haar das Leben gekostet. Vergißt du so schnell? Erinnerst du dich noch, wie es aussah, als der ganze Planet Gray Beast unter unseren Füßen explodierte?"
    Bull nickte.
    "Schön. Für uns war es ernst. Aber im großen Rahmen der galaktischen Politik war es wirklich nur ein Zwischenfall. Wir haben das Abenteuer überstanden und können den Plan wiederaufnehmen, nicht wahr?"
    Rhodan antwortete rasch. "Nein, das können wir nicht." Dann machte er eine Pause und zündete sich eine Zigarette an. Er stieß den Rauch aus und sah hinter ihm her. "Wir haben einsehen müssen, daß unsere Füße noch nicht groß genug sind, als, daß wir die arkonidischen Stiefel anziehen könnten."
    Bull beugte sich nach vorne. "Das ist ein schöner Vergleich", sagte er ärgerlich. "Aber ich glaube nicht, daß er zutrifft."
    Perry Rhodan nickte in Richtung auf einen Stapel papierdünner Plastikfolien, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
    "Kein Wunder", antwortete er. "Du hast auch die Rechenergebnisse der Venus-Positronik noch nicht gesehen"
    Bull stand auf.
    "Nein", bekräftigte er, "das habe ich wirklich noch nicht. Ich dachte nicht, daß man so schnell arbeitet."
    Rhodan lächelte ihn an. "Seine Leute haben die Positronik auf Venus gebaut - vor zehntausend Jahren. Es gibt niemand, der rascher mit ihr umgehen könnte als er."
    Bull nickte.
    "Na schön, deswegen hast du
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