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0081 - Die Hexe von Los Angeles

0081 - Die Hexe von Los Angeles

Titel: 0081 - Die Hexe von Los Angeles
Autoren: Walter Appel
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völlig überdacht werden. Der Swimming-pool nahm einen Teil des großen Salonraumes im Erdgeschoß ein, in dem das kalte Büffet stand. Hundertfünfzig bis zweihundert Personen fanden hier leicht Platz.
    Gail Andersons Party hatte gerade erst angefangen, als Zamorra mit seinen drei Begleitern eintraf. Smithers wollte für alle Fälle dabei sein, denn er war voll böser Ahnungen. Gerade hatte er erst wieder einen von Thor zertrümmerten Tisch bezahlt..
    Der Ase, der die von den chinesischen Schneidern hergestellten Kleidungsstücke trug, wandte sich nach der formlosen Begrüßung gleich dem kalten Büffet zu. Er hatte zwar gerade erst gegessen, aber die leckeren Sachen regten seinen Appetit an.
    Erst vierzig Personen waren in dem saalgroßen Salon mit den Sitzgruppen und Nischen, den Möbelwänden, die Teile des Raumes abtrennten, und der gläsernen Frontwand versammelt. Gruppen und Grüppchen hatten sich gebildet. Die Stereoanlage spielte flotte Melodien, aber es war noch keine Stimmung aufgekommen.
    Gail Anderson, die Gastgeberin, war eine attraktive rothaarige Frau Ende Dreißig. Sie hatte ihre große Zeit als junge Schönheit hinter sich, wollte es aber noch nicht zugeben. Entweder mußte sie ins Charakterfach überwechseln, oder sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen, wenn sie sich nichts vergeben wollte.
    Sie hatte aber, ob noch Spitzenstar oder nicht, einen Ruf als einfallsreiche und diskrete Gastgeberin. Ihre Parties waren beliebt und es galt als eine Auszeichnung, dazu eingeladen zu werden.
    Gail Anderson hatte Thor mit einem Kuß auf die Wange begrüßt, wozu der Ase sich hatte bücken müssen. Die Anderson zog Smithers, der ihr flüchtig bekannt war, zur Seite.
    »Wo haben Sie dieses Super-Mannsbild aufgetrieben, Brian?« fragte sie den geschniegelten Smithers. »Die anwesenden Damen würden ihn am liebsten mit den Blicken ausziehen, wenn sie könnten. Die anderen, die keine Damen sind, nicht nur das. Wer ist der Mann, und was treibt er?«
    Smithers hatte nur Thors Namen genannt und auch Zamorra und Bill Fleming knapp und formlos vorgestellt. Alle Anwesenden im Salon schauten immer wieder heimlich oder offen zu Thor hin. Die geballte Wucht seiner Persönlichkeit erfüllte den Saal.
    »Er ist, äh, ein norwegischer Bildhauer«, sagte der geschniegelte Smithers. »Eine, äh, Kraftnatur und ein wenig eigen. Im Vertrauen gesagt, Gail, er war es, der gestern nachmittag auf dem Sunset Boulevard den Auflauf verursacht und Number One über die Mauer geworfen hat.«
    »Ich werde verrückt! Dafür kann Thor von mir alles haben, was er will. Number One hat eine kräftige Abreibung schon lange mal gefehlt. Er hat sich allmählich für den lieben Gott gehalten. Wer sind denn die beiden Begleiter von Thor, der Blonde und der attraktive dunkelhaarige Mann mit dem scharfgeschnittenen Gesicht?«
    »Der Blonde, Bill Fleming, ist ein Geschichtsprofessor aus New York. Naturwissenschaftler, eine Kapazität auf seinem Gebiet, obwohl er noch relativ jung ist. Der Dunkelhaarige, Professor Zamorra, ist Parapsychologe. Er stammt aus Frankreich, hat ein sehr abenteuerliches Leben geführt und besitzt einen bedeutenden Ruf in der Fachwelt.«
    »Ein Parapsychologe, sehr interessant! Brian, du bist ein Vertrauter und enger Mitarbeiter des Gouverneurs. Da soll es in der letzten Zeit Zwischenfälle gegeben haben. Ein riesiges Monster soll in der Nähe von Los Angeles aufgetaucht sein und ein paar Menschen verschlungen haben. Und bei dem Vorfall mit dem Hampshire Building in Sacramento soll auch nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein.«
    Gerüchte waren durchgesickert, in denen die Ereignisse verzerrt dargestellt wurden. Smithers winkte ab.
    »Wer wird denn so einen Unsinn glauben. Dieses Gerede entbehrt jeder Grundlage.«
    Thor hatte von einem der livrierten Angestellten vom Partydienst, der für Gail Anderson alles arrangierte, einen Bourbon verlangt. Der Mann brachte ihm ein Glas auf einem Tablett. Thor drehte das Glas in seinen großen Händen hin und her.
    »Was soll das?« rief er, daß man es im ganzen Saal hörte. »Ich will etwas trinken, nicht nur meine Lippen anfeuchten.«
    Bill Fleming redete dem Asen zu, während Zamorra loszog, um eine Flasche Bourbon aufzutreiben. An der Bar, die in einer Ecke des saalartigen Salons eingerichtet war, gab es nur Gallonenflaschen. Also schleppte Zamorra eine Bourbonflasche mit 3,8 Litern Inhalt an.
    Die gefiel dem Donnergott schon besser.
    »Wasser des Lebens!« rief er, den roten
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