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008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan
Autoren: STAR GATE - das Original
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fürchtete, noch früh genug erneut Bekanntschaft mit ihnen zu machen.
    Und überall Salz.
    Als ihn endlich nur noch eine Mauer von dem Salzsumpf trennte, blendete ihn die Sonne, die vom wolkenlosen Himmel hinab die Salzfläche in einen glitzernden Spiegel verwandelte. Schon weit entfernt erspähte er kleine, schwarze Punkte um ein etwas größeres, sechsrädriges Fahrzeug.
    Er schluchzte auf; seine Ahnung hatte ihn nicht betrogen. Die Gruppe war bereits aufgebrochen und würde bald am Horizont verschwinden. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte er auf den See hinaus, schlug mit den Armen, schrie, winkte, rief, winkte.
    Natürlich hörten sie ihn nicht mehr.
    Als er ihnen nachsetzen wollte, hielt die spiegelweiße Fläche sein Gewicht nicht mehr aus. Er brach ein und fühlte qualligen Salzschlamm an seinen Waden empor kriechen. Immer tiefer sackte er ein, legte sich dann mit abgespreizten Armen und Beinen flach zu Boden. So konnte er sich auf der Oberfläche halten, kam aber nur noch langsam, mit abstrus wirkenden Schwimmzügen, voran, zu langsam, um die Gruppe noch einholen zu können.
    Er weinte und die Tränen rissen kleine Löcher in die Salzkruste auf seiner Haut. War er den Fledermausungeheuern in der Ruine entkommen, nur um hier zu verdursten? Sein Magen verkrampfte sich, er rollte sich zusammen wie ein kleines Kind, seine Hände bildeten Fäuste und er versenkte sie in die Taschen seiner Montur, um nicht weiterhin auf die Salzlache einzuschlagen.
    Da stießen seine Finger auf einen kleinen Gegenstand. Er zog ihn hervor, eine der Ersatzbatterien für den Leuchtstab! Sie war nicht aktiviert, durfte es auch gar nicht sein, denn sie würde sich früher oder später mit einer Explosion selbst vernichten, wenn die entstehende Energie nicht abgezapft wurde.
    Mit zitternden, aufgerissenen Fingerspitzen drehte er solange an dem kleinen Hebel, der die positiv und negativ geladenen Partikel des Batterieinhalts zusammenfließen ließ und sonst automatisch von dem jeweiligen Gerät, in das sie zur Energieversorgung eingeschoben wurde, in die richtige Stellung gedreht wurde, bis der Energiefluss aktiviert war, dann schleuderte er den Energieträger soweit von sich, wie er nur konnte und wartete.
    Wartete eine Minute, zehn Minuten. Eine Ewigkeit.
    Als er schon nicht mehr damit rechnete, verging die Batterie in einer Explosion, deren Helligkeit noch Stunden später auf seiner Netzhaut brannte. Salzlache spritzte über ihn und er drohte zu ertrinken, konnte sich jedoch irgendwie an der Oberfläche halten.
    Und wieder wartete er, Minuten, Stunden, Ewigkeiten, bis sie ihn gefunden hatten. Er hörte ihre Entschuldigungen und hörte sie doch nicht: »… mussten dich für tot halten … keiner aus der Ruine zurückgekehrt … konnten vor dem Hintergrund der schwarz-brockigen Stadt niemanden erkennen … Sonne blendete zu stark …«, fühlte dann die schmerzhafte Berührung grober Hände an seinem Körper und fiel wieder in die Art des tiefen, traumlosen Schlafes der Erschöpfung, aus der er in dem tiefliegenden Raum im zerfallenen Haus erwacht war.
     
    *
     
    Eine Ewigkeit Schlaf, das Schaukeln des Schleppers, irgendwann Erwachen, Nahrung, die kühl über seine Lippen rann, Salbe auf seinen Verletzungen, dann wieder Schlaf, immer wieder Träume und Fragen (wie oft bin ich schon gestorben? Warum haben die Ungeheuer mich nicht getötet? Warum diese Qualen? Warum sind sie umgekehrt und haben mich doch noch geholt?), dann wieder Schlaf, Erwachen, Erholung, das Schöpfen neuer Kräfte.
    Tage vergingen und selbst der die meiste Zeit im Schlepper dahin dämmernde Tritar erkannte die Veränderung, die sich unter den Männern vollzog.
    Langsam machte sich Unmut breit. Die anfängliche Euphorie hatte sich in Erschöpfung aufgelöst.
    Der erste Zwischenfall ereignete sich vier Tage, nachdem Tritar geborgen worden und einen Tag, nachdem er wieder kräftig genug war, neben dem Schlepper einher zu laufen. Die Unebenheiten des Geländes, die der Schlepper spielend bewältigte, zehrten an den Kraftreserven der Männer. Nachdem sie den Salzsumpf verlassen hatten, bewegten sie sich zwischen sanft geschwungenen Höhenzügen; nicht immer jedoch lagen die Täler zwischen den Hügeln in der Marschrichtung der Expedition und die ständigen Kletterpartien im zügigen Tempo, das von dem Geländefahrzeug an der Spitze angegeben wurde, höhlte die Männer aus, zumal die meisten von ihnen derartige körperliche Belastungen nicht mehr gewohnt
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