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008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan
Autoren: STAR GATE - das Original
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Sehnsucht und Zuneigung. Gleichzeitig sah sie, dass auch sie unvollständig war, ihr etwas fehlte. Sie empfand Schmerz darob, wünschte, in dem anderen Ergänzung zu finden, wandte sich ihm zu und gemeinsam glitten sie dem Rand entgegen, dorthin, wo sich die Angst in schwarzer Ausprägung verschanzt hatte.
    Sie fühlte, sie würden es schaffen.
    Doch sie musste einfach einen Blick zurückwerfen. Die anderen drehten sich in einem immer schneller werdenden, rasenden Reigen um sich selbst. Der Kreis zog sich immer enger zusammen, aus einzelnen Nebelgebilden formte sich eine große, amorphe Masse, die um einen nahen Schwerpunkt rotierte.
    Dann standen sie vor der Grenze und Zeta erblickte metallene Knoten, die etwas ihr Vertrautes wieder spiegelten. Sie schrie auf, schlug um sich und wollte zurückkehren.
    Aber da war nichts mehr außer einem großen, rotierenden Ball, der mit wahnwitziger Geschwindigkeit in immer engeren Bahnen um die Silbernadel kreiste, ein Ball aus aufgerissenen Augen, schreienden Mündern und verketteten Gliedmaßen.
    Verzweifelt drehte sie sich um sich selbst, wohin sollte sie sich wenden?
    Da wurde sie wieder vorwärts geschoben, den Spiegelflächen entgegen. Sie blickte hinein und sah sich, sah das Bild der Clansträgerin Zeta, der Kämpferin Zeta mit ihren unausgesprochenen Ängsten und Sehnsüchten, mit ihren Fehlern und Stärken. Für einen Moment blitzte es vor ihr auf, dann war es vorbei.
    Sie stand wieder in dem kleinen Raum im Molten-Gebäude, nahm wie im Traum wahr, dass sie sich an Trinon festhielt, während er sie mit den Armen umklammerte. Verlegen lösten sie sich voneinander. Langsam verlor sie das Gefühl einer allernächsten Nähe, die weniger körperlich als geistig gewesen war; nur ein Rest Vertrautheit blieb.
    Sie blickte sich um; ihre Gefährten und die Verfolger lagen ineinander verkeilt auf dem Boden, rührten sich nicht. Ihre Augen warfen stumpfe Blicke in den Raum, auf ein unverständliches Ziel in der Ferne ausgerichtet. Zeta beugte sich zu einem hinab und ließ die Handfläche dicht an seinen Augen vorbei gleiten; es erfolgte keine Reaktion.
    Unter den Regungslosen entdeckte sie auch Dreton, der den Kopf eines Verfolgers eng umklammert hielt und sich dabei in einem schier unmöglichen Winkel nach hinten lehnte. Sie versuchte, ihn in eine bequemere Lage zu bringen, doch sein Körper war völlig steif. Schnell gab sie das aussichtslose Unterfangen auf.
    Hinter ihr hörte sie es stöhnen. Sie fuhr herum und sah, wie Baton sich langsam aufrichtete; er lächelte verzerrt, fand sich genauso schwer in der Wirklichkeit zurecht wie sie selbst.
    »Was … was war das?«, fragte Zeta, noch völlig in sich versunken. »Ich kann mich immer noch nicht davon lösen; dieser Kreis, diese Gesichter …«
    »Das war der geheime Schatz des Clans«, erwiderte Trinon und schüttelte sich, um die anhaltende Benommenheit aus seinem Schädel zu vertreiben. »Ein Relikt. Ich bezweifle, dass die Molten überhaupt wissen, wozu es dient. Sie haben es kaum einzuschalten gewagt.«
    »Zumindest dieser Mann wusste, was es war«, schränkte Baton ein und deutete mit einer fahrigen Bewegung auf den Wächter der reglosen Menge.
    Zeta strich sanft über Trinons Arm. »Ohne deine Hilfe hätte ich dort niemals herausgefunden.« Dann wandte sie sich zum letzten ihrer Mitstreiter: »Wie ist es dir geklungen, dich allein dem Antennentrichter zu entziehen?«
    »Ich war zu langsam.« Baton versuchte ein zaghaftes Grinsen. »Zu phlegmatisch. Ehe ich begriff, was um mich herum vorging, hatten sich die anderen schon zu einem festen Kreis zusammengeschlossen. Ich fand keine Aufnahme mehr, kam mir so verloren vor wie noch nie zuvor in meinem Leben und zog mich zurück. Dabei geriet ich zwischen die spiegelnden Punkte.«
    »Wir müssen aus der Stadt fliehen«, warf Trinon ein. »Die Reichweite dieser … Waffe ist sicher begrenzt. Die Molten haben den Sturm auf das Depot nicht vergessen. Früher oder später werden sie uns suchen.«
    »Dann müssen wir den Abstieg zum Heiligtum finden«, sagte Zeta. »Wer kennt sich in diesem Gebäude aus?«
    Die beiden Männer schüttelten den Kopf.
    »Wo liegt das Herz eines Clans?«, überlegte Baton. »Sicher im Mittelpunkt des Terrassenturms.«
    »Bist du dir sicher?«
    Ein erneutes Kopfschütteln.
    »Ein vermutliches Ziel ist besser als gar keins«, entschied Trinon. »Versuchen wir es.«
    Sie traten auf den Gang hinaus und stießen auch hier nur auf zusammengesunkene Gestalten,
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