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008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes
Autoren: Dämonenkiller
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für die Familie, daß endlich nach vielen Jahren wieder ein Feind aufgetaucht war. Sie war zu fett und bequem geworden, und du warst der kleine Hecht im Karpfenteich. Zu klein und unbedeutend, um die großen Karpfen zu stören, aber immerhin groß genug, um einige der kleineren zu verschlingen. Soweit war alles in Ordnung, aber dann hast du einen großen Fehler begangen.« Er schwieg einen kurzen Augenblick und fuhr dann fort: »Du gingst einen Schritt zu weit.« Seine Stimme war noch lauter geworden. »Du wagtest es, mich persönlich anzugreifen. Du hast meine geliebte Irene auf dem Gewissen und bist außerdem für das Spektakel auf Borneo verantwortlich. Du wurdest lästig. Daher beschloß ich, dich ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Du hattest einst die Chance, dich unserer großen Familie anzuschließen, doch du nahmst stattdessen den Kampf gegen uns auf. Einen Kampf, in dem du von Beginn an keine Chancen hattest. Eine Mücke gegen einen Elefanten. Zum Teil ist es schade um dich. Du hättest es in unserer Familie weit bringen können. Doch jetzt bleibt mir keine andere Wahl, als deinen Tod zu fordern.«
    Der verwaschene Fleck geriet in Bewegung. Farben flossen durcheinander. Es sah schaurig schön aus, wie ein Kaleidoskop.
    »Ich übergebe dich Edward Belial«, donnerte Asmodis Stimme. »Er haftet mit seinem eigenen Leben dafür, daß du den Tod erleidest, den du verdienst.«
    Die Luft flimmerte erneut, der rote Lichtschein erlosch, und Schwefelgeruch hing wieder in der Luft. Asmodi löste sich auf. Wie zuvor war es dunkel und völlig still im Raum, bis die Geräusche wieder einsetzten. Von Geisterhand wurden die Fackeln entzündet. Sie verbreiteten eine unheimliche Atmosphäre.
    Die Monstergestalten hatten sich inzwischen in eine Versammlung von ehrenwerten Bürgern zurückverwandelt, die gekommen waren, um sich zu amüsieren. Hände griffen nach mir und hoben mich hoch. Cocos Attrappe wurde entfernt. Stattdessen legte man mich auf den Marmortisch. Ich konnte mich nicht bewegen. Das Kinn lag auf meiner Brust, und meine Augen standen halb offen. Und plötzlich verstummten auch die Geräusche um mich herum. Eine unsichtbare Barriere schloß mich von der Umwelt ab. Ich sah die Mundbewegungen der Dämonen, sah, wie sie lachten und gelegentlich zu mir herüberblickten, doch ich verstand kein Wort. Aber im Grunde war es kein unangenehmer Zustand. Ich hatte weder Hunger noch Durst und fühlte mich schwerelos. Der Herr der Finsternis hatte mich Belial übergeben, aber ich hatte keine Ahnung, wann der Tod kommen würde. Vielleicht in wenigen Augenblicken, es konnte auch noch Stunden dauern. Es gab verhältnismäßig viele Dämonen, die sich an der Angst ihrer Opfer weideten und die Angstausstrahlung wie Balsam aufsogen.
    Im Raum war es wieder dunkler geworden, als die Dämonen sich mir näherten. Einige besudelten meinen Körper, was mich aber nur wenig störte, da ich nichts spürte. Sie bespuckten mich, und einer verrichtete sogar seine Notdurft. Manche tanzten, andere standen ruhig da, unterhielten sich und tranken aus hohen Bronzeschalen.
    Die Fackeln waren nun fast ganz heruntergebrannt, und ich konnte kaum noch etwas erkennen. Seltsamerweise fühlte ich mich entspannt, so gelöst und ruhig wie seit langem nicht mehr. Alles war mir gleichgültig. Ich hatte keine Angst, und nichts konnte mich mehr aufregen.
    Nach einigen Stunden verschwanden die Dämonen schließlich, und ich blieb allein zurück. Die Fackeln brannten wieder höher. Ich verlor jeden Zeitbegriff, und so sehr ich mich auch bemühte nachzudenken, ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Irgendwann erschienen zwei Chinesen mit einer Trage, hoben mich vom Tisch, betteten mich auf die Trage und breiteten ein dunkles Tuch über mich.
    Da ich nun nichts mehr hören und sehen konnte, wußte ich nicht, was mit mir geschah. Es konnten Minuten, aber auch Stunden vergangen sein, bis endlich das Tuch von meinem Gesicht gezogen wurde. Die zwei Chinesen hoben mich hoch und legten mich in einen mit rotem Samt ausgeschlagenen Sarg. Rings um den Sarg waren kunstvoll weiße Lilien angeordnet. Die Chinesen verließen den Raum.
    Einige Zeit später tauchte Belial auf. Er grinste über das ganze Gesicht, blieb vor mir stehen und rieb sich genüßlich die Hände. »Bald ist es soweit«, hörte ich seine Stimme, die wie aus unendlicher Ferne zu mir drang. »Du bekommst ein vorbildliches Begräbnis, Bruder. Alles ist schon arrangiert.«
    Ich wunderte mich, wieso
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