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008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes
Autoren: Dämonenkiller
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brüllte ich nochmals.
    Die Dämonen verzogen die Gesichter und kicherten. Sie weideten sich an meinem Entsetzen. Gwen hielt mir das Schwert hin. Ich sammelte alle meine Kräfte, um den fremden Willen abzuschütteln. Das Schwert lag schwer in meinen Händen. Ich biß die Lippen zusammen. Es war Coco, die vor mir lag, da gab es keinen Zweifel. Ihre Brust hob und senkte sich. Sie lebte.
    »Töte sie!« sagte Gwen mit scharfer Stimme.
    »Nein!« keuchte ich.
    Eine unsichtbare Kraft hob meine Arme, bis das Schwert über meinem Kopf schwebte.
    »Du wirst sie töten!« schrie Gwen.
    Ich zitterte am ganzen Leib. Das Schwert in meiner Hand wog eine Tonne; zumindest kam es mir so vor. Die Gesichter rings um mich waren jetzt grinsende Fratzen. Ich hörte wieder das höhnische Gelächter. Meine Qual und mein Entsetzen amüsierten die Dämonen.
    »Schlag zu!« sagte Gwen. »Trenne ihr den Kopf vom Leib!«
    Ich konnte nicht anders. Meine Hände umklammerten das Schwert fester, und dann schlug ich zu. Während des Schlages setzte mein Herz fast aus. So entsetzlich hatte ich mich noch nie in meinem Leben gefühlt. Ich sah, wie die scharfe Klinge auf Cocos weißen Hals zuraste. All meine Kraft lag in dem Schlag. Die Klinge durchtrennte die Halswirbel. Cocos Kopf rollte auf den Boden. Er kollerte einige Meter und blieb dann liegen. Ich hob wieder das Schwert. Für einige Sekunden hatte ich Gewalt über meinen Körper. Ich setzte zum Schlag gegen Gwen an, doch mitten in der Bewegung war ich wieder gelähmt. Das Schwert entfiel meinen Händen und krachte zu Boden. Die Dämonen lachten schallend. In mir war alles tot. Ich starrte den enthaupteten Leib an, und es dauerte einige Zeit, bis mir etwas Seltsames auffiel. Cocos Brust hob und senkte sich noch immer. Ich stierte den Hals an. Seegras hing heraus. Und langsam dämmerte mir die Wahrheit.
    »Es war nur eine Attrappe!« brüllte ich mit versagender Stimme.
    »Du hast es erraten«, sagte Belial. »Es war recht vergnüglich, deine Qual und Verzweiflung zu spüren und dabei zu wissen, daß nur eine Puppe geköpft wird.«
    Einige der Dämonen konnten sich vor Heiterkeit kaum halten. Sie lachten noch immer. Es war eine seltsame Art von Humor. Ohnmächtige Wut durchraste meinen Körper. Ich wollte auf Belial losstürzen, doch eine unsichtbare Mauer umgab mich. Ich schlug mit den Fäusten gegen die Barriere, völlig von Sinnen, und das Lachen der Dämonen steigerte meine Wut. Erschöpft hielt ich schließlich inne und blieb ruhig stehen. Ich war ein Gefangener, mit dem sie ihre grausigen Spielchen treiben konnten. Ich hatte keine Möglichkeit mehr, etwas gegen sie zu unternehmen. Mit meinem Tod würde wahrscheinlich die erst kürzlich errichtete Inquisitionsabteilung aufgelöst werden, oder die Dämonen würden alle meine Mitarbeiter töten. Dann gab es niemanden mehr auf der Welt, der den Kampf gegen sie aufnahm. Sie konnten weiter ungestört ihr Unwesen treiben. Ja, sie waren die eigentlichen Herrscher der Welt. Sie agierten im Hintergrund und hatten doch mehr Macht, als man es sich vorstellen konnte. Ich starrte die Versammlung haßerfüllt an, die sich an meiner Hilflosigkeit weidete.
    Dann erloschen die Fackeln, und es wurde völlig dunkel im Raum. Für einige Sekunden blieb es ruhig, aber auf einmal hörte ich schabende Geräusche, Kratzen, Wimmern, Stöhnen und lautes Winseln. Tief aus der Kehle kommendes Bellen vermischte sich mit heiseren Schreien. Rings um mich war Bewegung. Kalte Hände, Krallen und Pfoten berührten meinen Körper. Verschiedenfarbig glühende Augen leuchteten in der Dunkelheit.
    Ich wußte, daß sich die Dämonen ihrer menschlichen Gestalten entledigt hatten. Plötzlich zuckte ein Licht auf, das wie verrückt im Raum hin und her sprang. Mal war es an der Decke, dann an den Wänden und schließlich blieb es über mir hängen. Es wurde heller, und ich konnte Einzelheiten erkennen.
    Alle Dämonen, mit Ausnahme von Olivaro, hatten sich verwandelt. Sie schlichen um mich herum, und das Licht über meinem Kopf leuchtete immer stärker. Meine Brüder erkannte ich sofort, auch Gwen, die sich in ein raubtierartiges Geschöpf mit rotem Haar verwandelt hatte. Neben den bekannten Schauergestalten sah ich Ungeheuer, die mir völlig fremd waren. Sie blieben alle kurz vor mir stehen, sahen mich an und berührten mich. Ich hatte keine Ahnung, daß es auch Dämonen gab, die die Gestalt von Fabelwesen annehmen konnten. Eine Chimäre stieß mit einem Löwenkopf gegen meine Beine,
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