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008 - Hexenbalg

008 - Hexenbalg

Titel: 008 - Hexenbalg
Autoren: Gimone Hall
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»Jack, wir brauchen deine Hilfe.«
    »Gern, wenn ich kann.« Der Hexenmeister hörte sich ihre Geschichte an.
    »Sie hat also Ihr Kind gestillt – und seine Seele für sich gewonnen«, sagte er nachdenklich. »Hm, sehr interessant. Ich glaube, wir müssen Effie als rustikale oder ländliche Hexe einstufen. Eine Gattung, der sehr schwer beizukommen ist.«
    »Es gibt also verschiedene Arten von Hexen?« fragte Beth erstaunt.
    Jim und sein Freund lachten. »Jede Menge«, sagte Jim. »Jack und seine Gruppe sind so genannte weiße Hexen, die sich mehr für die guten Seiten des Lebens interessieren, als für das Aushecken von Unheil!«
    Jack Johnson lächelte geheimnisvoll. »Jim hat recht. Wir kaufen die Ingredienzien für unsere Zaubertränke in der nächsten Apotheke, und sie sind völlig harmlos. Wir wenden unsere Kräfte nur für gute Zwecke an. Aber eine Landhexe wie Effie ist dem Ursprung des Bösen nahe und mit der Natur auf das engste verbunden. Sie hatte einen Kräutergarten und einen Altar im Wald, wo sie sich die der Natur innewohnenden Kräfte zunutze machen konnte. Die Sonnenblume ist das Symbol dafür, dass sie die Kräfte des Lichtes beherrscht. Hatte sie eine Katze?«

»Ja, eine grässliche große Katze. Mein Mann sagte immer, sie hätte große Ähnlichkeit mit Effie.«
    »Sehr gut beobachtet. Das Tier war ihr artverwandt. Man sagt sogar, dass diese Hexen eine besondere Brust hätten, um Katzen zu säugen.«
    Beth fröstelte. »So wie sie das Baby säugte …! Werde ich jemals Effies Einfluss auf das Kind auslöschen können, wenn ich Starla zurückbekommen sollte?«
    »Das weiß ich nicht. Es hängt davon ab, wie sehr sie bereits ein Geschöpf der Hexe geworden ist. Es hängt sogar von Ihrer eigenen Willenskraft ab, Mrs. Mitchell.«
    »Jack, wie können wir Beth aus ihrer Situation heraushelfen?« unterbrach Jim den Gedankenaustausch der beiden.
    »Ich könnte mir denken, dass es einen Weg gibt – allerdings einen gefährlichen. Falls es einen Weg gäbe, der mit Zauberei nichts zu tun hat, würde ich daher zu diesem raten.«
    Beth und Jim wechselten einen Blick. »Nein, es gibt keinen. Effie ist zu raffiniert. Sie lässt sich keinen Fehler zuschulden kommen.«
    Der Hexenmeister bohrte weiter. »Sind Sie sicher? Ich rate nämlich nur ungern zu diesem Schritt. Das Risiko ist zu groß.«
    »Was könnte passieren?« fragte Jim.
    »Alles – wenn es schief geht. Es handelt sich um folgendes: ein Teil von Beths Bewusstsein ist auf Eiffies Einflüsse eingestimmt. Beth nimmt diese Einflüsse natürlich ganz unbewusst auf – etwa wie ein Fernsehapparat Bilder wiedergibt. Wir müssten daher Effies ›Wellenlänge‹ anpeilen und auf diese Weise mitbekommen, was Effie sozusagen sendet. Mit unseren Kräften könnten wir somit das wahrnehmen, was das Opfer selbst nicht merkt, und wir könnten erfahren, was die Hexe plant und vor allem, mit welchen Mitteln.«
    »Und dann?« fragte Beth.
    »Dann könnten wir hoffentlich dagegenwirken. Wir bekämpfen sie mit ihren eigenen Mitteln und wenden Hexerei gegen Hexerei an, um der Wahrheit ans Licht zu verhelfen.«
    »Und worin liegt die Gefahr?«
    »Sie, Beth, setzen Effies Einfluss einen gewissen Widerstand entgegen«, erklärte Jack. »Damit wir uns aber einstimmen können, müssten wir Ihren Widerstand schwächen. Dadurch würden Sie allen Einflüssen gegenüber empfindlicher werden und würden keinen Widerstand mehr leisten. Effie könnte nun diesen Zustand ausnutzen und ihrerseits die Bemühungen verstärken. Ihr Bewusstsein, Beth, würde damit zu einem Schlachtfeld der Willenskräfte und übernatürlicher Mächte. Wir versuchen dann, ihre Impulse zurückzudrängen, und Effie versucht dasselbe mit unseren. Und sie wird sich unheimlich hineinsteigern; denn nichts kann eine Hexe weniger ertragen, als wenn ihr andere ihrer Art in die Quere kommen. Wie gesagt, sie könnte stärker sein als wir alle. Und wenn sie obsiegt, dann, Mrs. Mitchell, hat sie Sie völlig in ihrer Hand, und es kann dann alles Mögliche passieren. Alles, was sie will! Sie sind ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert – wobei ich eher an Verderb glaube. Effie würde Sie in der Hand haben. Es gibt somit die Alternativen: Starla für immer zu verlieren oder vielleicht wieder hinter den Mauern des Irrenhauses lebendig begraben zu werden!«
    Beth holte tief Luft. »Ich glaube, wir wagen es.« Sie fasste nach Jims Hand.
    »Die Vorbereitungen dauern eine ganze Weile«, sagte Jack Johnson. »Sie können
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