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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus
Autoren: A.F.Morland
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eigenen Füßen zu stehen, und Bruno Yates, den in Amerika nichts mehr hielt, kehrte nach vielen Jahren der Abwesenheit in seine Heimat England zurück.
    Hier heiratete er wieder. Die Frau brachte eine Tochter mit in die Ehe: Marjorie. Ein Jahr danach kam Bruno Yates bei einem Autounfall ums Leben.
    Marjorie nahm wieder den Mädchennamen ihrer Mutter an.
    Tommy Taylor nannte sich wieder so, wie er vor der Adoption geheißen hatte.
    Uns so kam es, daß beide eigentlich Yates hießen, diesen Namen aber nicht mehr trugen.
    Sowohl Tommy als auch Marjorie waren mit Abel Yates verwandt gewesen. Sie war seine Nichte und Tommy sein Neffe gewesen.
    Um ihn zu beerben, hatten sie sich beide auf Einladung von Rechtsanwalt Terence Cusack in London eingefunden, und hier lernten sie einander zum erstenmal kennen.
    Tommy fing bei der schönen Marjorie sofort Feuer. Er war ein großer, gutaussehender Bursche, sonnengebräunt, tüchtig, hatte in den Staaten einen Autohandel aufgezogen, der gut lief.
    Die Reise nach London war ihm sehr willkommen gewesen. Er hatte sowieso mal aus der Tretmühle herausgewollt, jedoch nicht gewußt, wo er seine Ferien verbringen sollte.
    Ein Brief nahm ihm die Entscheidung ab. Er flog nach London.
    Und er bereute es nicht, denn Marjorie war die Reise auf jeden Fall wert.
    Tommy lächelte sie an. »Papa Bruno würde es mit Freude sehen, daß wir uns so gut verstehen.«
    »Hast du ihn geliebt?« fragte Marjorie.
    Er hob die Schultern. »Nicht gerade geliebt, aber ich habe ihn gemocht. Er hat mich immerhin aus diesem schrecklichen Heim geholt, in dem ich glaubte, verrückt zu werden. Ich empfinde ihm gegenüber immer noch Dankbarkeit.«
    »Warum trägst du dann nicht mehr seinen Namen?«
    »Ich war der Meinung, kein Recht dazu zu haben, als er den Staaten den Rücken kehrte. Er wollte mich nach England mitnehmen, aber ich habe abgelehnt.« Tommy lachte. »Wir hätten uns schon viel früher kennengelernt, wenn ich mit ihm die Reise über den großen Teich gemacht hätte. Verrückt, wie das Leben manchmal spielt, nicht wahr?«
    »Er hat Abel Yates nie gemocht«, sagte Marjorie mit dunkler Stimme.
    »Er hatte auch mit seinen beiden anderen Geschwistern Amanda und Paul keine Verbindung. Bruno Yates war ein Einzelgänger. Abel Yates war das auch.«
    »Abel Yates war meiner Ansicht nach verrückt«, sagte Marjorie Ball und nahm einen Schluck von ihrem Drink.
    Tommy Taylor grinste. »Ja, ich glaube, da hast du recht. Er muß einen Dachschaden gehabt haben, das beweist allein schon der Umstand, daß er die Testamentseröffnung um Mitternacht in seinem Haus verlangt hat.«
    Alle, die als Erben in Frage kommen, sollten sich auf Einladung des Rechtsanwalts in diesem Hotel einfinden. Tommy Taylor, Marjorie Ball und Amanda Yates befanden sich bereits hier. Paul Yates fehlte noch, aber es war ja noch Zeit. Auch er würde eintreffen.
    »Wenn ich daran denke, daß ich dieses Haus betreten soll, in dem sich Abel Yates möglicherweise mit dem Teufel verbündet hat, ist mir gar nicht geheuer«, sagte Marjorie furchtsam.
    Tommy nahm die günstige Gelegenheit wahr, um sich zu ihr hinüberzuneigen und ihr seinen Arm um die Schultern zu legen. »Solange ich in deiner Nähe bin, hast du von Abel Yates nichts zu befürchten«, tönte er. »Hab keine Angst, Marjorie. Ich werde dich beschützen.«
    Sie glaubte ihm das. Sie hatte Vertrauen zu ihm, und auch für sie war es eine Freude, Tommy Taylor kennengelernt zu haben. Sie hätte nichts dagegen gehabt, wenn sich diese Beziehung vertieft hätte. Tommy gefiel ihr. Er war ein sympathischer Bursche und hatte genau ihre Wellenlänge.
    Marjorie hoffte, daß die Testamentseröffnung in Abel Yates’ Haus nur kurze Zeit in Anspruch nehmen würde, und sie hoffte auch, daß Tommy Taylor hinterher nicht gleich wieder abreisen würde.
    Sein Arm, der immer noch um ihre Schultern lag, flößte ihr Mut und Vertrauen ein. Keinen Schritt wollte sie von Tommys Seite weichen, wenn sie erst einmal den Fuß in Abel Yates’ unheimliches Haus gesetzt hatte.
    Aber würde ihr Tommy wirklich helfen können, wenn…
    Sie verfolgte diesen zweifelnden Gedanken nicht weiter, sondern leerte ihr Glas.
    ***
    Ben O’Hara nickte nervös. »Das war er! Das war seine Stimme, John!«
    Jarman preßte die Kiefer zusammen. Er blickte sich um. Abel Yates war nirgendwo zu entdecken.
    »Er hat uns gefangen, John!« sagte O’Hara.
    Jarman schüttelte unwillig den Kopf. »Billige Effekthascherei!«
    sagte er. »Ich behaupte
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