Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0078 - Die Straße zum Schafott

0078 - Die Straße zum Schafott

Titel: 0078 - Die Straße zum Schafott
Autoren: Die Straße zum Schafott
Vom Netzwerk:
Minuten vor vier.
    »Cotton«, sagte ich, Der Beamte aus der Fernschreiberzentrale rief über die Hausleitung an.
    »Washington übermittelt per Bildfunk ein Foto von Bill Celham. Außerdem lief soeben die Identifizierung der Fingerabdrücke ein, die Sie durch die Stadtpolizei mit Bildfunk nach Washington durchgeben ließen. Man hat die Identifizierung aufgrund meiner Anfrage auch an uns durchgegeben.«
    »Fein. Sie sind ein kluger Kopf«, lobte ich. »Und?Von wem stammen die Prints? Weiß man die Namen des Halunken, der mir meine eigene Dienstpistole über den Schädel zog?«
    »Ja. Es handelt sich um einen gewissen Jean Craire…«
    Ich unterbrach ihn mit den Worten: »19 Jahre alt, geboren in Houston, Texas.«
    »Richtig! Sind Sie Hellseher, Cotton?«
    »No, aber der Name steht auch in unseren Akten. Es handelt sich nämlich in diesem Fall um das jüngste Mitglied der Celham-Gang. Well, wenn das Foto des Gangsterchefs eingetrudelt ist, bringen Sie mir’s bitte runter.«
    »Okay.«
    ***
    So war das also. Das jüngste Mitglied der Celham-Gang hatte ausgerechnet an der Tür seine Fingerabdrücke zurückgelassen, durch die die Mörder des Uhrenhändlers gekommen sein mussten. Langsam, ganz langsam verdichteten sich die Zusammenhänge.
    Das Foto kam. Es war nicht so schön klar wie gewöhnliche Fotos sind. So eine gestochene Übermittlung gestattet der Bildfunk nun leider nicht. Aber es war immerhin deutlich genug, dass man sich ein Bild vom Aussehen des skrupellosen Mannes machen konnte, der seinen eigenen Bruder und vermutlich noch eine Reihe anderer Leute hatte umbringen lassen.
    Nach dem Bild war Bill Celham ein kleiner, untersetzter Mann von zirka dreißig Jahren. Er hatte ein brutales Gesicht und tückische Augen. Und vor allem hatte er ein Paar Augenbrauen, die wie zwei mit dem Lineal gezogene Striche wirkten. Nicht mal leiseste Wölbung war in ihnen.
    »Okay«, nickte ich unserem Mann zu. »Halten Sie die Stellung. Vielleicht findet man in Washington auch noch Material über die anderen Mitglieder der Bande. Geben Sie mir alles sofort durch.«
    »Okay.«
    Er ging. Ich aber legte mich wieder auf das Feldbett und sah mir Celhams Bild an. Ich wurde nicht müde, es immer und wieder zu betrachten. Einmal würde ich diesem Mann gegenübertreten, das wusste ich.
    Einmal würde ich ihm die Rechnung präsentieren. Sah sie so aus: schuldig am Tode Joe Celhams? Schuldig am Tode Bell Condridges? Schuldig am Tode Bruce Cendlys? Schuldig am Tode Steve Ollegans? Schuldig am Tode John Carsons? Schuldig an der Selbstbezichtigung Correns?
    Kam das alles auf sein Konto? Noch wussten wir es nicht mit Sicherheit, und noch konnten wir ihm selbst nichts beweisen. Aber das entmutigte mich nicht. Wir haben selten Gangster gejagt, denen wir gleich zu Anfang alles beweisen konnten. Die Beweise kamen immer erst allmählich zusammen. Und in diesem Fall würden sie ganz bestimmt Zusammenkommen. Wenn das FBI zupacken will, dann findet es auch eine Möglichkeit dazu.
    ***
    Von jetzt ab kam ich nicht mehr zur Ruhe. Das Telefon klingelte beinahe ununterbrochen.
    Unsere Leute hatten in tüchtiger Arbeit herausgefunden, das John E. Carson am Abend vor seiner Ermordung Besuch bekommen hatte. Es waren zwei Männer gewesen. Mit einem fabelhaften Spürsinn hatte man sogar herausgefunden, wer der eine von den beiden gewesen war. Ein gewisser Mister Muchgan, Vorsitzender des Verbandes der amerikanischen Uhrenf achhändler.
    Die größte Überraschung aber erlebte ich, als man mir die Beschreibung des Mannes durchgab, der in seiner Begleitung John E. Carson auf gesucht hatte. Der Begleiter war nämlich ein kleiner untersetzter Mann mit groben Gesichtszügen gewesen. Es war aufgefallen, dass er so schnurgerade Augenbrauen hatte.
    Phil rief an und teilte mit, dass es ihm nach viel Mühe gelungen sei, einigermaßen brauchbare Beschreibungen von den drei Banditen zu bekommet, die Joe Celham zusammengeschlagen hatten. Er sei unterwegs zum Distriktgebäude, um alles mit mir durchzusprechen-Ein anderer Anruf betraf die ungetreue Mrs. Cendly. Sie sei offensichtlich bis über beide Ohren verschuldet. Von ihrem Verhältnis zu diesem Slim More wisse die ganze Straße.
    Bell Condridge war zuletzt in einer schmalen Seitenstraße ihres Wohnviertels gesehen worden. Sie sei in den Wagen eines jungen Mannes gestiegen, der ungefähr siebzehn oder achtzehn Jahre alt gewesen wäre. Seine Beschreibung…
    Well, sie passte auf Jean Craire, auf den gleichen Jüngling, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher