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0077 - Die teuflischen Puppen

0077 - Die teuflischen Puppen

Titel: 0077 - Die teuflischen Puppen
Autoren: Jason Dark
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steckte.
    Shao hörte gar nicht hin. Sie arbeitete bereits an einem Plan, um den oder die Mörder zu fassen.
    Allein konnte sie es nicht schaffen, das war ihr klar. Deshalb benötigte sie Hilfe. Da sich Suko, John Sinclair und Bill Conolly allerdings in New York befanden, wollte sie sich an Jane Collins wenden.
    Und vielleicht konnten die drei Männer auch sofort von New York rüberjetten, wenn der Fall dort abgeschlossen war.
    Der Fahrstuhl stoppte, und Shao betrat das Erdgeschoß.
    Sie verließ das Kaufhaus und hatte das Glück, sofort ein freies Taxi zu finden.
    Shao stieg ein und gab Janes Adresse an. Sie hätte die Detektivin gern angerufen, aber die Zeit blieb nicht mehr.
    Der Fahrer versuchte, ein Gespräch zu beginnen, doch Shao hatte kein Interesse. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit dem Fall.
    Nach fünfundvierzig Minuten quälender Fahrt durch die heißen Straßen von London stoppte der Wagen endlich vor dem Apartmenthaus, in dem Jane Collins wohnte.
    Shao zahlte und stieg aus.
    Sie hatte Glück. Die beiden Frauen trafen sich in der Halle. Jane war gerade zurückgekehrt und stand vor einer der Fahrstuhltüren.
    »Shao!« rief die Detektivin, »was willst du denn hier?«
    »Dich besuchen!«
    Jane Collins öffnete die Fahrstuhltür und ließ der Chinesin den Vortritt. »Dann fahr mal mit hoch.«
    Die Detektivin sah ziemlich abgekämpft aus. Sie hatte ihre Jacke über den linken angewinkelten Arm gehängt. Die Füße steckten in hellroten, hochhackiger Sandaletten. Den modischen Schal hatte sie ebenfalls gelöst. Er flatterte wie eine Fahne am Riemen der kleinen Handtasche.
    »Du bist geschafft, wie?« fragte Shao.
    »Und ob.«
    »War es ein schwerer Tag?«
    Der Fahrstuhl hielt, und Jane Collins drückte die Tür auf. »Ich mußte mich mit einigen Versicherungsfritzen herumschlagen. Die Kerle waren unmöglich.« Sie lächelte. »Aber ich freue mich, daß du mich einmal besuchst. Das ist auch noch nicht vorgekommen.«
    »Ich habe auch einen Grund.« Die Frauen waren vor der Apartmenttür stehengeblieben, und Jane Collins schloß auf.
    »So?«
    »Ja. Wahrscheinlich stecken wir wieder in einem brisanten Fall.«
    Jane ließ Shao den Vortritt, übertrat dann selbst die Schwelle. »Und das alles ohne John Sinclair?«
    »Man müßte ihn holen.«
    »Erst mal schauen, was du auf dem Herzen hast«, meinte Jane lächelnd. Sie bat Shao in den Livingroom.
    Die Chinesin schaute sich um und nickte anerkennend. »Toll hast du es hier.«
    Jane lächelte. »Ja, es kommt im Laufe der Zeit schon etwas zusammen.« Sie wies auf einen weichen Sessel. »Nimm Platz. Möchtest du etwas trinken?«
    »Ja. Aber nichts Alkoholisches.«
    »Ich nehme auch Orangensaft.« Jane füllte zwei hohe Gläser, ließ Eiswürfel hineinfallen und dekorierte die Getränke noch mit angeknickten Strohhalmen. Dann setzte sie sich Shao gegenüber, hob ihr Glas und sagte: »Cheerio!«
    Die Frauen tranken.
    Nachdem der erste Schluck gekühlt hatte, stellte Jane ihr Glas neben sich. »Und was verschafft mir nun die Ehre deines Besuches?« fragte sie Shao.
    Die Chinesin lächelte. »Ob es wirklich eine Ehre ist, weiß ich nicht. Bestimmt kein Vergnügen.« Sie begann zu berichten, was sich im Kaufhaus Harrods ereignet hatte.
    Jane Collins hörte genau zu. Im Gegensatz zu den Polizisten war sie in ihrem Leben schon oft genug mit den Mächten der Finsternis konfrontiert worden, und sie hatte manches Mal mehr als nur Glück gehabt, daß sie überhaupt mit einem blauen Auge aus den Fällen herausgekommen war.
    Hin und wieder nahm Jane einen Schluck, während Shao berichtete.
    »Glaubst du mir nun oder nicht?« fragte Shao.
    »Ich glaube dir.«
    Shao atmete auf, als sie die Antwort vernahm. »Wenigstens eine, die mich nicht auslacht oder mich für verrückt hält.«
    »Wieso sollte ich?«
    »Wenn ich an Cromwell denke…«
    Jane winkte ab. »Ich kenne den Knaben, ein alter Miesmacher, den sie endlich in Pension schicken sollten. Du hast ihm doch nichts von unserer Verbindung zu John Sinclair erzählt?«
    »Nein.«
    »Das ist gut. Cromwell kennt John zwar, aber er gehört zu den Typen, die immer querschießen und außerdem neidisch sind, daß ein Mann in Johns Jahren schon Oberinspektor ist. Außerdem steht Cromwell Johns Aufgabe mehr als skeptisch gegenüber. Er gehört zu den unverbesserlich Altmodischen.«
    »So habe ich ihn auch eingeschätzt«, erwiderte Shao.
    »Nun zu den Puppen«, sagte Jane. »Hast du gesehen, wie der Mann wie hieß er noch?«
    »Gilbert
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