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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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Miss Zero tot im Keller gefunden worden sei…
    ***
    Diesmal brausten wir wirklich. Dass es ging, verdankten wir der Polizeisirene, die in meinem Jaguar eingebaut ist. Sie verschaffte uns mit ihrem gellenden Ton freie Bahn.
    Als wir vor dem Wolkenkratzer ankamen, hatte es sich mit der in solchen Fällen üblichen Geschwindigkeit bereits herumgesprochen, dass im Haus irgendetwas Fürchterliches passiert war. Vor dem Eingang und in der Halle stauten sich die Gaffer, die überall zur Stelle sind, wo etwas Außergewöhnliches geschehen ist.
    Wir schoben uns mühsam durch die Menge zum Portierschalter. Er wurde von zwanzig Neugierigen gleichzeitig mit Fragen überschüttet. Wir drängten uns durch und zeigten ihm unser Etui mit unserer großen Bundespolizei-Marke.
    Er verstand sofort. Mühsam wühlte er sich durch die Menge und bahnte uns den Weg zum Fahrstuhl. Wir fuhren hinab ins dritte Kellergeschoss. Der großen Höhe wegen haben unsere Wolkenkratzer mehrere Kellergeschosse, weil das Fundament ziemlich tief verankert werden muss. Im obersten Kellergeschoss sind gewöhnlich Einfahrtsmöglichkeiten für die Autos der Lieferanten, im zweiten Keller sind Lagerräume und im dritten Tiefgeschoss der andere Kram, der zu einem großen Haus gehört wie Müllverbrennungsanlage, Heizung, Stromverteiler, Entlüftungsanlage, Telefonverteilstellen und anderes. Naturgemäß ist hier kein Betrieb, denn das meiste ist längst auf vollautomatische Schaltungen umgebaut.
    In diesem dritten Tiefgeschoss hatte man Lesly Zero gefunden. Sie lag in ausgestreckter Haltung gleich neben dem Fahrstuhl. Der Hausmeister, der uns angerufen hatte, war als Wache neben der Toten zurückgeblieben. Vielleicht hatte er damit gerechnet, dass der Mörder zurückkommen könnte, jedenfalls war er mit einem Ungetüm von Schraubenschlüssel und einer Schrotflinte bewaffnet, die er weiß der Himmel, woher hatte.
    Er atmete sichtlich erlöst auf, als wir den Fahrstuhl verließen.
    »FBI«, sagte ich und ließ kurz meinen Dienstausweis sehen. »Sie sind der Mann, der die Frau fand?«
    »Ja, Sir, jawohl, ich…«
    »Gleich«, winkte ich ab und bückte mich zu der Frau. »Erst mal sehen, ob sie tatsächlich tot ist.«
    Sie war es. Am Hals waren deutlich die Würgemale zu sehen. Jemand hatte sie erwürgt, mit den bloßen Händen erwürgt.
    »Entweder sollte es schnell gehen oder lautlos oder beides«, murmelte Phil. »Vorbereitete Morde sind selten Würgemorde.«
    Er hatte recht. Wir leuchteten mit meiner Taschenlampe kurz die Umgebung der Toten ab, weil die an der Decke brennende Lampe recht trübe war.
    Wir fanden überhaupt nichts. Aber wir hatten auch nicht mit der Lupe gesucht, wie es der übliche Spurensicherungsdienst einer Mordkommission zu tun gewohnt ist.
    »Haben Sie außer uns noch die Stadtpolizei verständigt?«, fragte ich den Hausmeister.
    »Musste ich denn das auch noch?«, fragte er verwirrt.
    Ich schüttelte den Kopf, weil ich den völlig verwirrten Mann nicht noch mehr durcheinanderbringen wollte.
    »No, no, es genügte schon, dass Sie uns verständigten. Phil, vielleicht…«
    »Okay, Jerry, ich gehe schon«, unterbrach er mich.
    Er ging und rief unsere Mordkommission an. Sie traf elf Minuten später ein. Ich unterhielt mich kurz mit dem Kollegen, der heute die Leitung der Mordkommission hatte. In groben Zügen weihte ich ihn in den Fall ein, in den Lesly Zero verstrickt gewesen war.
    Dann fuhren Phil und ich noch einmal hinauf in die Büros der Versicherungsgesellschaft, während unten die Mordkommission die übliche Routinearbeit aufnahm.
    Wir kamen mitten in die Mittagspause. Sämtliche Büros waren abgeschlossen und kein Mensch schien anwesend zu sein. Jedenfalls öffnete uns niemand. Ein Schild besagte lediglich, dass ab zwei Uhr wieder gearbeitet würde. Wir sahen auf die Uhr.
    Es war siebzehn Minuten nach eins.
    »Das wäre eine Gelegenheit für uns, auch etwas zu essen«, schlug Phil vor.
    »Manchmal sind deine Ideen geradezu genial«, grinste ich. »Komm, auf dem Dach ist ein Café. Vielleicht gibt’s auch was zu essen.«
    Wir fuhren mit dem Schnellaufzug hinauf und kamen in ein nettes Lokal, das zur Hälfte in einem kleinen Flachbau, zur anderen Hälfte im Freien auf dem großen Flachdach des Wolkenkratzers untergebracht war. Weil das Wetter recht sommerlich war, nahmen wir im Freien Platz, ließen uns die Speisekarte bringen und suchten etwas aus.
    »Dieser verdammt schnelle Mord gibt zu denken«, murmelte Phil, nachdem wir unsere
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