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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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ich seine Faust in meiner Magengrube und sah Sterne.
    Als ich wieder klarkam, trieb Phil den sauberen Herrn gerade mit einer Serie trockener Boxhiebe rückwärts zur Hauswand. Als er mit dem Rücken gegen die Hauswand stieß, gab er es auf, sich gegen Phils Schläge abzudecken. Er blieb einfach ungedeckt stehen und riss plötzlich eine Pistole aus seiner rechten Manteltasche.
    Phil hatte sich halb zur Seite gedreht, um nach mir zu sehen.
    »Deckung, Phil!«, schrie ich und riss meine Waffe aus dem Schulterhalfter.
    Phil ist es gewöhnt, blitzschnell zu reagieren. Er ließ sich kurzerhand nach links fallen und rollte noch im Fallen sich schon auf die Bordsteinkante zu. Ich sah, wie sich Andersons gekrümmter Finger nicht mehr zurückhalten konnte. Der Schuss zischte wirkungslos durch die Luft, schlug gegen einen Laternenmast und sirrte als Querschläger über die Straße.
    Fast gleichzeitig senkte Anderson, der nur Augen für Phil hatte, seine Pistole und zielte von Neuem.
    Ich zielte auch. Und ich drückte ab.
    Andersons Pistole flog ihm aus der Hand, er stieß einen spitzen Schrei aus und betrachtete mit schmerzverzerrtem Gesicht die blutenden Finger.
    Ich schob meine Kanone wieder ins Schulterhalfter, ging auf Anderson zu und sagte: »Kommen Sie! Wenn Sie noch einmal Schwierigkeiten zu machen versuchen, bin ich genötigt, Sie zusammenzuschlagen.«
    Phil stand inzwischen wieder auf den Beinen und beruhigte die neugierig herangepreschten Leute. Einige Männer nahmen eine drohende Haltung gegen uns ein, bis Phil sie durch seinen Dienstausweis von unserer Redlichkeit überzeugte.
    ***
    Wir nahmen ein Taxi. Die Koffer ließen wir den Portier in Aufbewahrung nehmen. Zehn Minuten später standen wir mit Anderson im Districtgebäude. Unser Doc verpflasterte ihm die aufgeschrammten Finger, dann setzten wir ihn in den Stuhl vor meinem Schreibtisch und verhörten ihn.
    Zuerst wollte er alles ableugnen. Er tat so, als hätte er das Wort Kokain noch nie gehört. Dann stellten wir ihn Sam Bergers gegenüber.
    Da brach er zusammen. Wimmernd versicherte er uns, dass er es nicht aus Geldgier getan hätte, sondern nur um einer Bekannten einen Gefallen zu tun.
    Ich schüttelte im Stillen den Kopf. Einer Bekannten zuliebe? Anderson machte nicht gerade den Eindruck, als ob er sich einer Bekannten zuliebe in risikoreiche Geschäfte einlassen würde.
    »Wie heißt diese Bekannte?«, fragte ich scharf.
    »Lesly Zero«, sagte er nach kurzem Zögern.
    »Wo wohnt sie?«
    »Hellstay Road. Im dritten Haus auf der linken Seite. Die Hausnummer habe ich mir nicht gemerkt.«
    »Okay. Wir unterhalten uns nachher weiter. Jetzt nur noch eine Frage: Wo können wir diese Zero jetzt antreffen? Arbeitet sie?«
    »Ja, bei der Filiale der American Life Insurance Company.«
    »Welche Filiale? In New York gibt es mindestens ein halbes Dutzend Filialen dieser Versicherungsgesellschaft.«
    »In der Hamptonstread Road. Gleich hinter dem Woolworth.«
    »Okay, Anderson. Wir unterhalten uns später weiter, sobald wir Ihre Angaben überprüft haben.«
    Wir ließen ihn zurück in seine Zelle bringen. Mit dem gleichen Lift fuhren wir hinab ins Erdgeschoss und gingen zur Hintertür hinaus in den Hof, wo mein Jaguar stand.
    »Ich weiß nicht«, murmelte Phil, »langsam kommt mir die ganze Sache spanisch vor. Das Rauschgift geht durch zu viel Hände, bevor es tatsächlich an die Konsumenten verkauft wird. Eine richtige Berufsgangsterbande ist das nicht. Auch wenn mindestens drei Berufsganoven dabei waren, nämlich die Drei, die wir vor der Kneipe stellten.«
    Ich stimmte ihm zu, während ich Gas gab und langsam zur Ausfahrt hinausrollte.
    »Du hast recht, Phil. Richtige Rauschgifthändler sind das nicht. Es sind Leute beteiligt, die ihre Sache ausgesprochen stümperhaft gemacht haben. Berufsrauschgifthändler fangen eine solche Sache anders an. Na, vielleicht werden wir von dieser Zero etwas erfahren, etwas Endgültiges. Irgendwo muss doch der tatsächliche Lieferant sitzen, ich meine ein Mann, der wirklich der letzte Lieferant ist. Vielleicht bringt uns die Zero auf diesen Mann. Bevor wir diesen letzten Lieferanten nicht haben, ist alles Stückwerk. Er braucht sich nur andere Verkäufer zu suchen und kann das Geschäft bis in alle Ewigkeit fortsetzen.«
    Phil grinste.
    »Bis in alle Ewigkeit? Für ein paar Jahre höchstens. Früher oder später käme ihm das FBI doch auf die Fährte, wenn diesmal nicht, dann bei einer anderen Gelegenheit.«
    »Natürlich. Aber
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