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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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haben musste?«
    »Das war zweifellos der Fall.«
    »Gut. Vielen Dank, Doc.«
    »Nichts zu danken. Ich werde genauso dafür be2ahlt wie Sie für Ihre Arbeit. Bye-bye, Cotton. Bye-bye, Decker!«
    »Bye-bye, Doc!«, riefen wir ihm nach.
    Zwei Stunden später ging der Befund der ballistischen Abteilung über die Untersuchung der Kugeln ein, die Coagan getötet hatten. Es war eine Smith & Wesson 38 gewesen, also ein in den Staaten sehr gebräuchliches Modell. Die Kugeln wiesen so charakteristische Laufspuren auf, dass man jederzeit einen Beweis antreten könnte, wenn man imstande wäre, die dazugehörige Waffe beizubringen und nachzuweisen, wem sie gehörte.
    Das waren alles magere Ergebnisse aber noch stand Olga Futhers aus. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen war sie unsere letzte Hoffnung, in der Kokain-Sache voranzukommen.
    Den Rest der offiziellen Bürozeit verbrachten wir mit dem Aufarbeiten des üblichen Papierkriegs. Mister High hatte inzwischen Hayling dem Untersuchungsrichter vorführen lassen, mit dem er vorher telefoniert hatte. Um ganz sicher gehen zu können, dass Hayling die Futhers nicht vorher noch warnte, war er vorläufig in Untersuchungshaft belassen worden, wobei der Grund einfach als Verdunklungsgefahr bezeichnet wurde. Der Chef unterrichtete uns aber davon, dass der Untersuchungsrichter bei der Geringfügigkeit des gegen Hayling anstehenden Deliktes eine Verlängerung der Untersuchungshaft über zweiundsiebzig Stunden hinaus nicht genehmigt hätte.
    Im Einvernehmen mit unserem Chef fuhren wir um fünf Uhr nachmittags nach Hause, um für die bevorstehende lange Nacht im Hilly Night Klub etwas auf Vorrat zu schlafen. Um halb zehn trafen wir uns in einem vorher verabredeten Speiselokal, wo wir das Abendbrot nachholten. Dann besprachen wir bei einem Kaffee unser Vorgehen.
    »Wir haben gegen diese Olga Futhers nichts vorliegen als Haylings Aussage. Das ist ein bisschen dürftig«, sagte Phil.
    »Richtig«, nickte ich. »Deswegen schlage ich vor, dass einer von uns versucht, von der Futhers zwei oder drei Briefchen zu kaufen. Wenn das gelingt, haben wir sie auf frischer Tat, und das kann sie nicht abstreiten, damit könnten wir sie dann unter Druck setzen.«
    »Ich bezweifle, dass sie an wildfremde Leute ihre Briefchen verkauft!«
    »Hayling muss ihr auch wildfremd gewesen sein. Er sah nur zufällig einmal, dass sie Briefchen verkaufte, und versuchte es dann später selbst, um Coagan den Gefallen zu tun. Und er bekam Ware. Warum sollten wir weniger Glück haben?«
    Phil wiegte zweifelnd den Kopf hin und her.
    »Es könnte sein. Manche Leute lassen in ihrer Vorsicht nach, wenn ihre krummen Geschäfte eine bestimmte Zeit lang gut gegangen sind. Die Futhers könnte zu diesen Leuten gehören. Aber ich bin nicht sicher. Jedenfalls dürften wir dann nicht zu zweit bei ihr aufkreuzend.«
    »Stimmt«, gab ich zu. »Wir werden losen, wer die Futhers direkt angeht. Der andere kommt eine Viertelstunde früher, lässt sich ebenfalls an der Bar nieder und kennt den zweiten nicht. Er spielt lediglich Rückendeckung für den anderen, wenn es brenzlig werden sollte.«
    Phil maulte: »Schön ist der Plan gerade nicht, aber es geht wohl nicht anders. Also los! Zahl oder Wappen?«
    Er nahm eine Münze in die Hand. Die Chancen standen für jeden fünfzig:fünfzig. Ich riet und hatte Glück. Phil machte ein enttäuschtes Gesicht, fügte sich aber. Wir machten aus, dass ich eine Viertel bis halbe Stunde nach Phil in dem Nachtlokal aufkreuzen sollte. In der Zwischenzeit wollte ich mir schnell ein paar Whisky genehmigen, damit ich schon ein bisschen unternehmungslustig sein sollte.
    ***
    Phil machte sich mit der Untergrundbahn auf den Weg. Meinen Jaguar hatte ich sowieso zu Hause gelassen, weil wir mit allerhand verkonsumiertem Alkohol rechnen mussten in dieser Nacht. Und ein betrunkener G-man am Steuer eines Wagens ist ein Ding der Unmöglichkeit.
    Ich gingzu Fuß los, während Phil mit der Untergrundbahn startete. Alle respektablen Kneipen auf dem Wege nahm ich mit, und mir war ganz schön warm, als ich in Hilly Night Klub landete.
    Es war der übliche Nachtrummel für einsame Junggesellen. Animierdamen; gedämpfte Beleuchtung, gepfefferte Preise und die ewig gleichen Mitternachtsprogramme.
    Phil saß schon an der Bar und stierte in sein'Glas. Anscheinend hatte er sich die Rolle eines bekümmerten Mannes zugelegt, der nichts anderes will als trinken und auf Unterhaltung nicht den leisesten Wert legt.
    Ich setzte mich
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