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0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel
Autoren: Unbekannt
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Ebenmaß. Chellish fragte sich, wie es wohl im Innern dieser Gebäude aussehen würde.
    Als die FAIR LADY bis auf eine Höhe von acht Kilometern gesunken war, beobachtete Chellish eine Art Prozession, die die Stadt am südlichen Ende verließ und sich auf den Nordrand des Landefeldes zu bewegte.
    „Das Empfangskomitee", sagte er. „Wir können jetzt ein wenig schneller sinken!" Das Gravitationsfeld, das die FAIR LADY wie eine schützende Hand festhielt und vor dem Absturz bewahrte, wurde verringert.
    Erheblich schneller als zuvor senkte sich das Schiff auf das Landefeld hinab, einen Unterdruck-Korridor hinter sich herziehend, der sich unter hohlem Brausen wieder mit Luft füllte.
     
    *
     
    Iiy-Jüür-Eelie glaubte Gründe für einen möglichst prächtigen Empfang der Fremden zu haben. Denn die Sternwarten von Heeninniy registrierten, seitdem sie mit leistungsfähigen Empfängern ausgerüstet waren, mitunter Signale, von denen die Wissenschaftler behaupteten, daß sie von künstlichen Sendern ausgestrahlt würden, von Sendern also, die fremde Intelligenzen auf anderen Welten errichtet hatten. Die Sternwarten hatten zwei Sorten von Signalen mit Sicherheit klassifiziert und waren zu dem Schluß gekommen, daß es in der Nachbarschaft von Heeninniy wenigstens zwei von intelligenten Wesen bewohnte Weiten geben müsse.
    Nun war Iiy-Jüür-Eelie ein weit vorausschauender Mann. Wenn es fremde Völker in der Nähe gab, dann würde man eines Tages, wenn die eigene oder die Raumschiffahrtstechnik der Fremden weit genug fortgeschritten war, miteinander in Kontakt kommen. Da es anscheinend zwei fremde Kulturen gab, war es notwendig, sich mit mindestens einer von ihnen möglichst gut zu stellen. Denn eine Dreier-Konstellation war, das lehrte die wissenschaftliche Politik, ein wenig stabiles Ding. Zu leicht gab es Streit, und der, der sich seinen Verbündeten nicht rechtzeitig gesucht hatte, stand von vornherein auf ungünstigem Posten.
    Iiy-Jüür-Eelie hatte also die Absicht, die Fremden mit seiner Höflichkeit zu beeindrucken. Wenn sie zu ihrer Welt zurückkehrten, sollten sie ihrer Regierung berichten können, daß auf Heeninniy ein wertvoller Bundesgenosse zu finden sei.
    Seine Exzellenz wußte über das Abenteuer, das sein Kapitän Sey-Wüün vor einigen Monaten auf einem der inneren Planeten, Weelie-Wee, eingeleitet hatte, nur wenig Bescheid. Nach Sey-Wüüns Bericht schien es sich dort um eine Horde von primitiven Aussiedlern zu handeln, nicht etwa um ein ganzes Volk.
    Nach Sey-Wüüns Aussage war auch anzunehmen, daß keine der beiden Signalgruppen, die die Sternwarten registriert hatten, von dort kam; die Primitiven auf Weelie-Wee hatten keine leistungsfähigen Sender Iiy-Jüür-Eelie hatte sich daher um die Weelie-Wee-Sache nicht weiter gekümmert. Sie war Angelegenheit der Luftflotte, der es von seiner Exzellenz zur Aufgabe gemacht worden war, ihre Leute selbst zu verpflegen, weil die Beschaffung von Proviant für knapp drei Milliarden Heeninniyer immer schwieriger wurde.
    Iiy-Jüür-Eelie ließ also am Rand des Lufthafens in aller Eile eine Art Tribüne errichten, auf deren höchstem Sitz er selbst Platz nahm, während um ihn herum und unter ihm die Würdenträger des Reiches saßen: Admirale der Luftflotte, unter ihnen der kommandierende Admiral Wee-Nii, hohe Offiziere des Heers und der Marine und schließlich die höchsten Zivilbeamten. Ein weiter Kordon von Geheimpolizisten umgab die Tribüne; denn Iiy-Jüür-Eelie war sich keineswegs der kindlichen Liebe aller seiner Untertanen sicher.
    Seine Exzellenz war bekannt für seinen Eigensinn und seine manchmal rücksichtslose Art, die Macht, die ihm die Verfassung zugestand, bis zum Rand auszunützen. Es gab Gerüchte, die wissen wollten, daß er die von der Verfassung gesteckten Grenzen bisweilen sogar überschreite und ganz als König regierte, nicht aber als Präsident-König, wie es vorgeschrieben war.
    Solcherart sicher, daß der Anblick seine Wirkung auf die Fremden nicht verfehlen werde, wartete Iiy-Jüür-Eelie scheinbar geduldig und würdevoll, insgeheim jedoch von Neugierde und Aufregung erfüllt, auf die Landung des fremden Raumschiffes. Er konnte jetzt schon erkennen, daß es fast so groß war wie die drei Schiffe der Peei-Klasse - die einzigen interplanetarischen Raumschiffe, die Heeninniy besaß und sicherlich weitaus leistungsfähiger Iiy-Jüür-Eelie kam der schreckliche Gedanke, daß er es vielleicht mit Wesen zu tun habe, die keineswegs auf der Suche
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