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007 - Stadt der Illusionen

007 - Stadt der Illusionen

Titel: 007 - Stadt der Illusionen
Autoren: STAR GATE - das Original
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ich lange auf meine Beförderung warten muss. Du als erprobter Kämpfer im Außendienst hingegen wirst es leichter haben, dich zu rehabilitieren.«
    »Was soll das heißen?«
    »Du bist für eine sehr wichtige Aufgabe vorgesehen. Es wird seine Gründe haben, dass sie dir noch nicht erläutert wurde. Komm, bringen wir es hinter uns.«
    Sie durchschritten einen Gang, an dessen Seiten Durchgänge zu kleinen Räumen geöffnet waren, in denen vielrädrige Anlagen vor sich hinrosteten und Berge alter Schaltelemente in schmierigen Flüssigkeitslachen verschimmelten. Tritar schreckte unwillkürlich vor dieser Materialvergeudung zurück. Eine tief in ihm vergrabene Erinnerung gemahnte ihn an eine Zeit, in der jeder noch so unwichtige Gegenstand nützlich und wieder verwendbar erschien.
    »Wozu hat man diese Anlagen gebraucht?«, fragte er seinen Begleiter, der ihm zögernd in die dunklen Nischen gefolgt war.
    »Keine Ahnung«, gab Tetrahet uninteressiert zurück. »In den Außenbezirken gibt es viele solcher Räume. Es heißt, dass man sie brauchte, als Shan noch in Kontakt zu vielen anderen Siedlungen stand, doch das ist lange her. Es sollten Produktionsanlagen für die Auswärtigen gewesen sein, doch die sind eines Tages verschwunden und von den Shabranern hat sich nie jemand hier umgesehen.«
    Unmittelbar hinter dem peinlich sauberen Zugang einer jeden Illu-Kuppel lag eine schmale, um wenige Meter erhöhte und über Stufen erreichbare Plattform. In deren Wände eingelassen waren schmale Türen, die in den Raum zwischen den beiden Schalen einer Kuppel führten.
    »Hier führen die Techniker ihre Inspektionsgänge durch«, erklärte Tetrahet. »Durch diese Gänge erreicht man die Kontrollräume.«
    »Kann ich einen sehen?«, fragte Tritar und Tetrahet nickte.
     
    *
     
    Von dem Kontrollraum aus hatte Tritar gute Sicht in das Kuppelinnere. Die meisten der Kuppelbewohner saßen mit verklärten Gesichtern in ihren Räumen, lauschten unhörbaren Stimmen oder gestikulierten heftig im Gespräch mit unsichtbaren Partnern. Manche bewegten sich in schwerfälligen Tanzschritten durch den Raum, andere liefen grundlos hin und her und warfen mit imaginären Gegenständen.
    Ein älterer Mann, der sich schweißüberströmt am Boden wand, erregte das besondere Interesse Tritars. »Was geschieht mit den Shanern in den Kuppeln?«, fragte er, zunehmend verwirrter durch die neu gewonnenen Eindrücke von Shan.
    »Sie vergnügen sich«, antwortete Tetrahet lapidar.
    Fasziniert betrachtete Tritar den über den Boden kriechenden, sich immer wieder aufrichtenden und immer wieder zusammenbrechenden Mann. »Was soll an diesem qualvollen Herumwinden Spaß bereiten?«, murmelte er.
    Tetrahet beugte sich über die Kontrollen und berührte flüchtig einige Tasten. Der Bildschirm der Kontrollwand überzog sich mit sterndurchbrochener Nacht über einer zerklüfteten Planetenlandschaft. Manchmal huschten menschenköpfige, vielbrüstige Schlangenwesen aus Erdschächten, um sofort wieder in anderen Gängen zu verschwinden. Tritar sah den sich eben noch scheinbar grundlos windenden Mann durch Gänge kriechen, von den Schlangenkreaturen verfolgt und immer wieder eingeholt. Immer wieder zuckte eins der Wesen vor und verbiss sich in dem Fliehenden.
    »Und das gefällt ihm wirklich?«, fragte Tritar seinen Führer.
    »Sonst hätte er sich nicht in diese Medusenwelt versetzen lassen.«
    »Gibt es überhaupt solch eine Welt?«
    »Natürlich nicht. Alles, was wir hier sehen, sind simulierte Wunschbilder, die von den Bewohnern für wirklich gehalten werden. Nur die in den Traumwelten erlebten Gefühle sind echt. Wir haben schon Fälle gehabt, in denen sich ein Träumer unsterblich in seinen Traum verliebt oder von einer erträumten Verletzung getötet wurde. Manche finden nie wieder aus den Träumen hinaus.« Tetrahet zuckte die Schultern. »So ähnlich war es auch bei dir. Doch in Wirklichkeit existiert keine der projizierten Welten, auch wenn das viele Kuppelbewohner allen Ernstes glauben. Ihre Illu-Welten sind sorgfältig konstruiert. Würden wir sie tatsächlich mit den Realitäten der damaligen Zeiten oder der Großen Verwüstung konfrontieren, hätten sie sehr schnell das Interesse an den Kuppeln verloren.«
    Tritar schüttelte den Kopf. »Die Welt, in der ich lebte, kam mir sehr real vor«, sagte er.
    »Wir leisten eben gute Arbeit. Wäre die Traumwelt als projizierter Wunsch erkennbar, besäße sie keinen Reiz mehr.«
    »Aber ich kann mich an mein ganzes Leben
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