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007 - Stadt der Illusionen

007 - Stadt der Illusionen

Titel: 007 - Stadt der Illusionen
Autoren: STAR GATE - das Original
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konnte er sich nicht machen; er konnte keine Überlegungen an Dinge verschwenden, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Auftrag standen, einem Auftrag von solcher Wichtigkeit, dass er ihn in seiner vollen Bedeutung kaum erfassen konnte.
    Dennoch musste er erfüllt werden.
    Er fluchte leise.
    Etwas Pelziges war unmittelbar vor ihm schlammtriefend aus dem Sumpf aufgetaucht, hatte sich an den Hals seines Vordermanns geworfen und ihn in den zähen Moder gerissen.
    Er pflügte mit dem Strahler den Sumpf ab, doch das Ungeheuer war mit seiner Beute verschwunden. Nur am Rand des Pfads stiegen nahe der aus dem Wasser ragenden Halme große Blasen empor.
    Allmählich verengte sich der Weg der Gruppe. Die Riedpflanzen drängten sich näher heran; ihre Blätter griffen weit in den Himmel und schlossen sich über ihnen zu einem immer niedriger werdenden Dom zusammen. Bald bestand die Welt nur noch aus Schlammwasser, dem Wispern schattiger Umrisse hinter den braungrünen Riedblättern und kleinen, gekräuselten Wellen, die an den wie Kolben stampfenden Beinen immer höher stiegen.
    Er blickte zu dem an seinem Körper empor kriechenden Schlackwasser empor, betrachtete die zerrissene Uniformjacke und schüttelte den Kopf. Ich gehöre nicht in diese Welt , dachte er.
    Seltsamerweise traf er diese Feststellung lediglich, ohne sie und ihre Implikationen zu überdenken. Dazu wäre er auch gar nicht mehr gekommen, denn einer der Kameraden drehte sich zu ihm um. Tritar sah sein erschrockenes Gesicht, den zupackenden Arm und einen weit aufgerissenen Mund, aber es war zu spät. Schmale Bänder ringelten sich unter der Wasseroberfläche um seine Füße und rissen ihn um. Mit ausgebreiteten Armen stürzte er auf die Wasseroberfläche. Er versuchte, sich irgendwo festzuhalten, doch seine Hände trafen nur auf Wasser.
    Während er immer tiefer gezogen wurde, tastete er nach seinen Füßen und spürte dornenbesetzte Glieder, die ihn zu einem erdigen, wassergefüllten Maul im Boden zerrten. Er versuchte zu schreien, doch in Nase und Mund drang schlammige Kälte und seine Lungen pumpten Wasser.
    Im Hinüberdämmern sah er silbrig funkelnd die Kuppeln Shans.
     
    *
     
    Er musste schlecht geträumt haben, geträumt von einer absurden Flucht und metallenen Wesen, die ihn hungrig verfolgt hatten.
    Er schwitzte. Seine feuchten Finger wischten über die Quellgrasdecken auf seinem Lager im Clanhaus.
    Doch der Traum war vorbei und er lag neben Zeta, wie er es gewohnt war und bald schon würde der neue Tag mit seiner üblichen Routine beginnen.
    Wie er es gewohnt war, griff er noch im Halbschlaf nach seiner Frau. Doch seine Finger glitten durch ihre Haut, zerteilten die Schultermuskeln und spürten für einen Moment das Herz zwischen ihren Spitzen. Erschrocken zog er die Hand zurück.
    Zeta drehte sich langsam zu ihm um. Sie besaß kein Gesicht mehr; haarlose Haut spannte sich da, wo er Mund, Nase und Augen erwartet hatte. Ihr Arm wuchs neben ihm empor. Sie richtete sich auf und näherte sich ihm mit duftenden Krallen.
    Langsam wich er vor ihr zurück, bis er gegen einen Vorhang stieß. Als er ihn berührte, wurde er mit einem Ruck beiseite gerissen. Tremish, Glaukol und Sahotin standen da, gesichtslos wie Zeta. Ihre Hände packten ihn und die Berührung peitschte ihn zum Fenster hinaus.
    Er stürzte wieder, wie er schon vor nicht langer Zeit gefallen war. Doch jetzt verwandelte sich sein Körper in Stahl, wie er es sich sehnlichst gewünscht hatte. Sein Aufprall ließ die Erde aufplatzen und er war zum Meteorstein am Grunde eines Kraters geworden.
    Als er steif auf dem Rücken lag, sah er die drei Quellherren, die ihn vertrieben hatten, am Grubenrand auftauchen. Jeder von ihnen hielt einen Spaten in den Händen und sie schickten sich an, das aufgebrochene Loch zuzuschaufeln.
    Noch immer konnte er sich nicht bewegen. Seine Beine verschwanden unter feuchtem Sand; schon glitten die ersten Erdfinger über seine Brust. Die nächsten Schaufeln Erde zerstäubten im Wind und rieselten in seine aufgerissenen Augen. Er schrie, schrie unablässig, doch sie hörten ihn nicht.
    Unerbittlich füllte sich der Krater. Sand schlich sich in seinen Stahlkörper. Als sich sein Mund mit lehmdurchsetztem Sand füllte und ihn die Erde mit ihrer liebenden Umarmung erdrückte, sah er weit vor sich die silbernen Kuppeln Shans.
     
    *
     
    Die Erde war flach wie ein Brett, als er sich aufrichtete. Heiß brannte eine gelbe Sonne am Firmament. So weit sein Blick reichte,
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