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007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle
Autoren: Larry Brent
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Grube.
    Geistesgegenwärtig ließ sich Larry fallen und drückte die Laserwaffe durch.
Der grelle Blitz teilte die Luft des trüben Nachmittags. Der nadelfeine Strahl
erreichte die Stelle, an der Larry Brent die Mündungsflamme hatte aufblitzen
sehen.
    Der Strahl bohrte sich in einen knorrigen Ast. Funken sprühten.
    Larry erwartete eine weitere Reaktion seines Gegners, aber alles blieb
still.
    Irgendwo zwischen den dichtbelaubten Büschen oder Sträuchern lauerte der
Schütze. Wartete er eine bessere Position ab?
    Der PSA-Agent hörte ein Stöhnen aus der Tiefe der Grube. Dr. Free!
    Larry rollte sich in die Grube hinein, verharrte in der Hocke, kümmerte
sich um den Schwerverletzten und musste erkennen, dass diesem nicht mehr zu
helfen war.
    Schweiß rann über das bleiche, eingefallene Gesicht des Psychiaters. Seine
Lippen zuckten, ein dünner Blutfaden rann aus seinem Mundwinkel. Er hustete,
und Schaumbläschen bildeten sich auf seinen Lippen.
    »Nun wird es doch nichts mehr mit unserem Geschäft, Brent!«, presste er
mühsam hervor. Larry bettete ihn auf die Seite, damit er nicht an seinem Blut
erstickte.
    »Der Earl, dieser Hund ... Prix musste sterben, weil er nervös wurde, weil
er nach Ihrem Auftauchen anfing, die Nerven zu verlieren ... und jetzt ich ...
der Earl ... er hat geschossen ... er hat Sie kommen sehen ... Brent ...« Seine
Stimme wurde immer leiser.
    »Es ist die Erbschaft, nicht wahr?«
    »Ja ... Dave Wellington ist der Neffe des Earl ... die acht Millionen
gehören nach Vollendung des 25. Lebensjahres ihm. Solange darf Dave Wellington,
der Sohn von Laura Wellington ... noch leben ... der Earl hat alles von langer
Hand vorbereitet. Sein Sohn ...«
    Larry zuckte zusammen. »Der Earl hat einen Sohn?«
    »Sie haben ihn in meiner Anstalt gesehen. Völlig verblödet, fast so alt wie
Dave. Sie gleichen sich aufs Haar wie eineiige Zwillinge. Es ist Charles
Wellington, dem die Erbschaft zufallen soll, und der dann einfach nur die
Stelle von Dave übernehmen wird ... niemand weiß etwas von Charles Wellington
... er wurde im Verborgenen großgezogen ... von Mrs. Brighton ...«
    Larry Brent wusste mit diesem Hinweis alles.
    »Sonja Brighton, die Tochter von Mrs. Brighton, musste sterben, weil sie
das Geheimnis kannte, weil sie sogar eventuell aus diesem Wissen Kapital
schlagen wollte.«
    »Richtig. Ich wusste davon ... ich hätte deshalb meinen Anteil bekommen
...«
    »Die Raupen«, unterbrach ihn Larry. »Was für eine Rolle spielen sie?«
    »Dave hat sie gezüchtet ... er experimentierte schon immer ... seit
frühester Jugend ... die Schnecken damals ... auch von ihm ... aber Dave hat
seine Mutter nicht getötet ... es war Charles, der Sohn des Earl ... er war
damals zu Besuch ... schob sie in die Kammer ... später fand man Laura Wellington
... die Schuld fiel auf Dave, das bewirkte schon die Aussage des Earl ... ich
behandelte seinen Sohn, verbarg ihn ... Dave Wellington kam auf das Schloss ...
der Earl ließ ihn in der Ungewissheit, ob er seine Mutter getötet hatte oder
nicht ... er führte künstlich einen Prozess herbei. Das hatte die Auswirkung,
dass Dave Wellington mit der Zeit an seinem eigenen Verstand zweifelte ... er
wurde völlig abhängig von den Launen seines Onkels und ... nun sind sie beide
hier im Haus. Dave und der andere – Charles. Es kann zur Katastrophe kommen,
wenn ...«
    Dr. Free starb, ohne den Satz beenden zu können.
    Larry drückte ihm die Augen zu. Während er aufmerksam der schwachen,
abgehackten Stimme gelauscht hatte, war sein Blick immer wieder über den Rand
der Grube gegangen.
    Charles Wellington ist auf freiem Fuß, schoss es ihm durch den Kopf. War er
vielleicht ...
    Er brachte seinen Gedanken nicht zu Ende. Als er den Kopf zur Seite drehte,
krachte erneut ein Schuss und verfehlte ihn um Haaresbreite. Larry warf sich in
die äußerste Ecke. Die Smith & Wesson Laserwaffe grellte zwei-, dreimal
auf. Eine Serie von Schüssen war die Antwort. Feuchte Erde spritzte vor Larry
auf. Sein Gegner war ein guter Schütze.
    Larry warf einen Blick auf den toten Dr. Free, unter ihm die Umrisse einer
weiteren Leiche. Der Psychiater war nicht mehr dazu gekommen, zu erklären, um
wen es sich hier handelte, wen er verscharren musste.
    Mit dem Fuß beseitigte er die krumige Erde, die den Leichnam bedeckte,
während die Kugeln über ihn hinwegpfiffen und sich in den Erdwall hinter ihm
bohrten.
    Die starre Hand einer Frau zeigte sich unter dem Sand. Wer war die Tote?
Sonja
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