Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er eine dröhnende Stimme.
    „Armer Freund", rief sie ihm zu, „worauf hast du dich eingelassen? Weißt du nicht, daß du nicht mehr zurückkehren kannst? Du hast deinen Körper zurückgelassen und wirst ihn nie mehr wiedersehen!"
    Nathan erschrak. Weniger über die Aussicht, von nun an für immer in der Geistexistenz zu verbleiben - was er übrigens noch gar nicht glaubte als darüber, daß der Fremde ihn kannte.
    „Woher weißt du das?" fragte er schüchtern zurück.
    „Hast du das Saugfeld nicht bemerkt, das dich hierhergezogen hat, armer Freund?"
    Mit dem Begriff „Saugfeld" wußte Nathan wenig anzufangen; er verstand aber, was gemeint war.
    „Ja, natürlich", dachte er. „Was ist damit?"
    „Hättest du dich dagegen wehren können?"
    „Nein, es war zu stark."
    „Siehst du! Wie willst du dann jemals wieder hinauskommen? Du müßtest das Feld überwinden um zu deinem Schiff zurückzukehren. Das kannst du nicht."
    „Mag sein", dachte Nathan. „Das ist im Augenblick nicht so wichtig. Mein Freund wird mich schon holen, wenn es an der Zeit ist. Wer bist du?"
    „Ich bin der Herr dieser Welt. Ich habe keinen Namen."
    „Kannst du das Saugfeld nicht abschalten?"
    „Nein, das kann ich nicht. Ich kann viel, aber das Saugfeld liegt außerhalb meiner Macht. Du mußt hierbleiben, armer Freund.“
     
    *
     
    Als Nathan, oder vielmehr sein Geist, um dreizehn Uhr am 25. April noch nicht zurückgekehrt war, packte Perry Rhodan der Zorn. Gewitzt durch die Erfahrung, die er mit Ras Tschubai gemacht hatte, ließ er die Strukturkompensatoren untersuchen, ob sich in ihren Resonatorkammern irgendein nebliges Gebilde verfangen hätte. Aber die Kompensatoren waren leer. Nathan schien ein anderes Schicksal erlitten zu haben als der Afrikaner.
    Die Frist war nun auf einhundertundfünfzig Stunden zusammengeschrumpft, und wenn man bedachte, wie wenige Erfolge in den vergangenen fünfunddreißig Stunden erzielt worden waren, seitdem die DRUSUS ihre letzte Transition beendet hatte, dann gab es so gut wie keinen Grund, optimistisch zu sein.
    Das Team der Mathematiker hatte fast ohne Unterbrechung gearbeitet, aber alles, was bisher vorlag, waren Teilergebnisse, und selbst diese waren noch so spärlich, daß sich daraus kein erkennbares Bild des Ganzen zusammenfügen ließ.
    Gegen neunzehn Uhr, nachdem weitere sechs Stunden ereignislos verstrichen waren, bat Atlan, der Arkonide, um eine erneute Unterredung mit Perry Rhodan. Als er den Kommandostand betrat, trug er eine ziemlich dicke Mappe unter dem Arm, deren Inhalt sich als eine Ansammlung von Diagrammen und Formelblättern entpuppte.
    „Sind wir soweit?" war Rhodans erste Frage, nachdem er den Arkoniden begrüßt hatte.
    Atlan lächelte ein wenig gezwungen. „Es könnte sein", antwortete er vorsichtig. „Zumindest können wir eine Reihe nützlicher Schlüsse ziehen."
    Er setzte sich und legte die Mappe vor sich hin. Rhodan musterte ihn aufmerksam. In Gedanken rechnete er zurück und fand heraus, daß der Arkonide seit mehr als achtundvierzig Stunden nicht mehr geschlafen hatte. Das war kein Problem für die Medikamente, die die medizinische Station besaß, aber Rhodan kannte Atlans angeborene Zurückhaltung Tabletten und Injektionen gegenüber. Er hatte bis jetzt noch nichts genommen; das bewies der abgespannte Gesichtsausdruck.
    „Fang an!" sagte Rhodan grober, als er es beabsichtigt hatte.
    Atlan zog ein Blatt aus der Mappe und legte es auf den Tisch. Die im Kommandostand anwesenden Offiziere hatten sich inzwischen um Rhodan und den Arkoniden gruppiert, um kein Wort der Erklärung zu überhören. Atlan deutete auf das Blatt, das mit konfokalen Ellipsen bedeckt war, wobei an jeder Ellipsenbahn eine Reihe von Zahlen und Formeln stand.
    „Das", begann der Arkonide, „ist die Struktur des Raumteils, in den Wanderer eingebettet ist, mit anderen Worten: der Teil des Raumes, der der Verzerrung der Koordinatenachsen unterworfen ist, also der Halbraum, wie wir ihn genannt haben. Der Schwerpunkt des Planeten fällt mit einem der beiden Schwerpunkte der Ellipsenschar zusammen. Wanderer selbst mit seinem Gesamtumfang liegt etwa so."
    Er zeichnete mit der freien Hand ein Gebilde auf das Blatt, das ein Kreis sein sollte und alle Ellipsenbahnen bis auf die äußerste schnitt. „Dieses ganze Gebilde befindet sich in Rotation. Das Bild hier", dabei tippte er auf das Blatt, „muß als Momentaufnahme betrachtet werden. Es gibt an, vielmehr die Ellipsen geben an, in welchem Maße die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher