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0067 - Zwischenspiel auf Siliko V

Titel: 0067 - Zwischenspiel auf Siliko V
Autoren: Unbekannt
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wußte, was er tun und nicht tun durfte. Perry Rhodan hatte beschlossen zu warten.
     
    4.
     
    Oberst Julian Tifflor hob in einer hilflosen Geste beide Hände und preßte sie gegen die Schläfen. „Das hat mir noch gefehlt", flüsterte er dabei, um sich im nächsten Moment zusammenzureißen, eine Verbindung zum Raumhafen herzustellen und ins Mikrofon die Anweisung zu geben: „Eine Eskorte aus sechs Offizieren empfängt Thora auf der Piste und begleitet sie auf kürzestem Weg zu mir. Ende!"
    Im nächsten Moment hatte er die Raumüberwachung auf dem Bildschirm. „Wo steht die Gazelle?" Die Routineantwort hieß: „Schwenkt zur Zeit in die letzte Landeellipse ein. Wird voraussichtlich in drei bis vier Minuten landen ..."
    Den Rest hörte Oberst Tifflor nicht mehr. Er stürmte hinaus. Wenigstens ein Offizier mußte Thora Rhodan empfangen. Die von ihm eingesetzte Eskorte kam doch zu spät.
    Inzwischen flog Thora schon auf Sicht. Wie ein Filmband glitt unter ihr die Rusuf-Welt vorbei. Es war ein erdähnlicher Stern und eine alte arkonidische Siedlung. Mit 1,42 g lag die Schwerkraft im Grenzbereich, um mit Willenskraft überwunden werden zu können. Dennoch hatte sie im Laufe vieler Generationen vermocht, die auf Rusuf heimisch gewordenen Arkoniden körperlich der neuen Umgebung anzupassen und ihnen neben einem starken Knochengerüst und ausgeprägtem Muskelskelett einen Brustkorb zu geben, der den Kolonisten trotz ihrer Größe etwas Unförmiges verlieh.
    Das Krela-System mit Rusuf, seinem vierten Planeten, lag weit genug von Arkon entfernt, um nicht von den auf der dreifachen Mutterwelt herrschenden Degenerationserscheinungen infiziert zu werden. Nach wie vor waren diese Arkoniden ein stolzes, leicht überhebliches, aber auch ein von Energie strotzendes Volk geblieben.
    Mit einer Großzügigkeit, die man nur in vielen Jahrtausenden lernen kann, hatten sie geduldet, daß auch Galaktische Händler auf ihrer Welt Niederlassungen bauten, aber sie hatten nie zugelassen, daß sich die Springer mehr Rechte herausnahmen, als vertraglich festgelegt worden waren.
    Zweimal war es zwischen Arkoniden und Galaktischen Händlern zu Streitigkeiten gekommen. Zweimal hatten die Springer den Fehler gemacht, Arkonide gleich Arkonide zu setzen, und sich wohl eingebildet, die auf Rusuf heimisch gewordenen wären auch chronische Schlafmützen.
    Mit blutigen Köpfen und unter Verlust von neun Walzenschiffen hatten die rabiaten Händler im ersten Streit ihre Lehre bekommen, während der zweite Kampf ihnen die Vernichtung dreier Springer-Sippen mitsamt deren Flotten kostete.
    Seit dieser Zeit stand Rusuf bei den Galaktischen Händlern im erzwungenen, aber hohen Ansehen, und die sich auf dieser Welt aufhielten, waren von sich aus besorgt, daß es keine Störungen mehr gab.
    Sie hatten auch nicht protestiert, als terranische Raumschiffe landeten und Soldaten ausluden. Sie sahen gelassen zu, wie Terraner fünfundvierzig Kilometer von Gelgen, der kleinen Arkon-Stadt entfernt, in der sie selbst die größte Niederlassung unterhielten, ihre Garnison und einen Raumhafen anlegten.
    Diese Springer, deren Lebenszweck darin bestand, Handel zu treiben und hoch dabei zu verdienen, unterwarfen sich dem Befehl des positronischen Robot-Regenten auf Arkon wie den auf dieser Welt lebenden Arkoniden.
    Und seit Bestehen der kleinen Garnison hatte es weder mit den Galaktischen Händlern noch mit den Kolonisten das kleinste Mißverständnis gegeben. Aber wenn einer dieser unheimlichen Friedlichkeit nicht traute, dann war es das Solare Imperium und mit ihm Perry Rhodan. Denn immer wieder wurde Garnison-Chefs eingehämmert: Haltet die Augen auf! Das Robot-Gehirn ist kein ehrlicher Partner! Seid freundlich zu den Springern, aber treibt die Freundlichkeit nicht so weit, daß sie euch das Leben kostet!
    Das alles wußte Thora, während ihre Gazelle schon tief in den dichten Luftschichten mit Kurs auf den Raumhafen der Garnison über Rusuf flog.
     
    *
     
    Plötzlich meldete sich die Bodenstation der Kolonisten. Thora überwand ihr Erschrecken, als sie ihre Muttersprache derartig breitgezogen und zum häßlichsten Dialekt entwickelt aufklingen hörte.
    Sie sollte ihre Erkennungsnummer angeben, aber bevor sie auch nur daran denken konnte, mischte sich in bestem Interkosmo eine unverkennbare Terranerstimme energisch ein: „Terra-Garnison! Schiff hat vor einer Stunde und acht Minuten aus dem Raum terranisches Zahl-Erkennungszeichen abgestrahlt. Laut Vertrag mit Arkon
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