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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten
Autoren: falsche Noten
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sagte ich zum Schluss, »aber wir brauchen Cough noch im Hauptquartier. Nehmen Sie sich eine Zahnbürste mit, Cough. Sie werden eine Nacht bei uns bleiben müssen, bis sich herausgestellt hat, was wirklich hinter den Kulissen Ihrer Musikmacherei gelaufen ist. Sobald wir Reis Awall haben, wird sich das schnell herausstellen.«
    Als ich im Hauptquartier ankam, waren Phil, und die Kollegen mit den Saxofonisten, Schlagzeugern und Klarinettenspielern schon fertig.
    »Na?«, fragte ich.
    Phil machte eine müde Handbewegung. »Die Jungs scheinen wirklich von nichts Ahnung zu haben außer von schräger Musik. Und dein Haupttrompeter?«
    »Lädt alles auf das Haupt seines abwesenden Managers, hat keinen falschen Cent in seiner Wohnung, behauptet, sein Konto wiese nur bescheidene Beträge auf und scheint mit allem sogar noch die Wahrheit zu sagen, denn eine Aktentasche mit Blüten fand sich in Awalls Panzerschrank.«
    Phil zuckte die Schultern. »Müssen wir abwarten, bis die Friscoer Kollegen uns Awall liefern. Kann eigentlich nicht lange dauern, denn er dürfte keine Ahnung haben, was in New York passiert ist, und daher nicht besonders vorsichtig sein.«
    Ich rieb mir den Nacken.
    »Wenn er selbst der Chef ist, dann hat er keine Ahnung, aber wenn sich außerhalb der Jazzband noch ein paar Leute herumtreiben, die von den Vorgängen wissen, dann kann es sein, dass er längst gewarnt wurde.«
    ***
    Al Ponchos saß, wie mehr oder weniger jeden Abend, in der Cruzos Bar.
    Die Blondine von neulich war einer Rothaarigen gewichen. Der Kellner köpfte eben die erste Flasche Sekt, als Ponchos einen zufälligen Blick zum Eingang warf und beim Anblick der beiden Gestalten, die dort erschienen, blass wurde.
    Blitzartig überdachte Ponchos, was im nächsten Augenblick passieren konnte. Er hatte vor vier Tagen nach jener Abfuhr am Taltan Hotel alle die kleinen Gangster zusammengerufen, die auf seinen Pfiff hörten. Er hatte mit ihnen einen Kriegsplan gegen die Männer im Taltan Hotel ausgearbeitet, aber er hatte den Beginn dieses Kampfes erst für einen Zeitpunkt in ungefähr vierzehn Tagen festgesetzt. Wäre dieser Krieg schon im Gange gewesen, so hätte sich Ponchos nicht mehr ohne Leibwache gezeigt. Dass die beiden Männer jetzt schon auftauchten, konnte eigentlich nur bedeuten, dass einer von seinen Leuten nicht dicht gehalten hatte. Oder aber…
    Weiter kam Al Ponchos mit seinen Überlegungen nicht, denn Joe Targo und Slug McClean erreichten seinen Tisch.
    Ponchos stand langsam auf. Er biss die Zähne zusammen und seine Hand tastete nach der Sektflasche im Kühler, die einzige Waffe, die sich in seiner Reichweite befand.
    »Was wollt ihr?«, fragte er. Seine Stimme klang heiser.
    »Trink einen Gin an der Bar, Mädchen«, sagte Targo zu der Rothaarigen. Sie beeilte sich, aus der Gefahrenzone zu kommen, deren dicke Luft sie witterte.
    Joe Targo setzte sich. Slug folgte seinem Beispiel wie ein Automat.
    Ponchos ließ die Flasche los. Er wusste, es bestand keine akute Gefahr.
    Wenn Targo und McClean den Auftrag gehabt hätten, in harter Form mit ihm abzurechnen, dann hätten sie es sofort vom Eingang aus besorgt, oder zumindest wäre einer von ihnen zur Rückendeckung am Eingang geblieben.
    Der Gangsterboss setzte sich.
    »Hast du noch Beziehungen zu Frisco?«, fragte Targo. »Du hast doch einmal Rauschgiftgeschäfte mit den Friscoern gemacht.«
    »Warum interessiert euch das?«
    »Wir brauchen ein paar Leute, die eine heikle Aufgabe in Frisco sofort erledigen können. Slug und ich würden selbst sofort fliegen, aber nicht einmal das Flugzeug ist für unsere Zwecke schnell genug. Außerdem hätten wir in einer unbekannten Stadt Schwierigkeiten. Also kennst du jemanden?«
    »Für welche Aufgabe?«
    »Frag nicht so dumm! Aber es geht nicht mit einer einfachen Knallerei. Die Leiche darf nicht gefunden werden, wenigstens nicht sofort.«
    »Ist das ein Wunsch eures Chefs?«
    »Natürlich. Glaubst du, ich bemühe dich, weil ich eine Erbtante in Frisco habe?«
    »Wie viel?«
    »Kannst du es organisieren?«
    »Vielleicht. Wie viel?«
    »Ich habe einen Koffer voll im Wagen. Weiß nicht, wie viel darin ist. Gehen wir!«
    »Oh nein«, antwortete Ponchos, dessen Misstrauen hochschoss. »So einfach mache ich es euch nicht.«
    Targo sah ihn verblüfft an. Dann lachte er.
    »Ach so, du hast Angst vor einer Falle. Schön, fahren wir mit deinem Wagen. Meinetwegen kannst du auch noch drei Dutzend Leute von deinem Verein mitnehmen, wenn du sie zur Hand hast,
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