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0063 - Die Mikro-Techniker

Titel: 0063 - Die Mikro-Techniker
Autoren: Unbekannt
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mit kühlen, grauen Augen an. „Oder lügt er?"
    Gucky nickte heftig. „Natürlich lügt er, Chef. Du solltest es wissen. Er hat mich beleidigt und nicht in Ruhe gelassen."
    Perry Rhodan sah von einem zum anderen.
    „Nun, Bully? Hast du noch etwas zu sagen?"
    „Der kann keinen Spaß vertragen", maulte Bully und rückte die Uniform zurecht. „Noch nie hat er einen Spaß vertragen können, dieser Watschelgänger."
    „Fettwanst!" revanchierte sich Gucky schrill. Rhodan hob die Hand.
    „Wenn ihr wieder anfangt, bleibt ihr das nächste Mal zu Hause", drohte er. „Ich kann jetzt keine Mitarbeiter gebrauchen, die sich ständig streiten."
    In die Gesichter von Bully und Gucky trat so etwas wie gespannte Neugier.
    „Liegt etwas in der Luft?" fragte Bully. Man sah, wie er sich einen Ruck gab, dann legte er seine Rechte auf die Schulter des Mausbibers. „Wir haben uns doch nicht gestritten, nicht wahr, Gucky?"
    „Ach, woher ...!" zwitscherte Gucky mit einem unschuldigen Augenaufschlag und kreuzte die Vorderpfoten auf der Brust, was ihn wie die personifizierte Harmlosigkeit aussehen ließ. „Wir haben ja nur etwas gespielt ..."
    „So, so!" sagte Rhodan und nickte. „Gespielt habt ihr – ausgezeichnet! Dann darf ich also feststellen, daß eure Meinungsverschiedenheit beendet ist?"
    „Sicherlich!" drängte Bully. „Aber du wolltest uns doch etwas Wichtiges mitteilen..."
    „Wollte ich das?" tat Rhodan verwundert. „Was denn?"
    Bully seufzte. „Ich geb's auf. Komm, Gucky. Er kann uns doch nicht gebrauchen."
    „Moment!" hielt ihn Rhodan zurück. „Bevor ihr wieder auf die Idee kommt, mit dem Spiel weiterzumachen, wollte ich euch noch mitteilen, daß Jost Kulman in einer halben Stunde mit seinem Bericht fortfährt. Bisher hatte er ja noch keine Gelegenheit, uns ausführlich zu berichten, was auf Swoofon geschehen ist."
    „In einer halben Stunde?" zeigte Bully Interesse. „Ich werde kommen. Wo übrigens?"
    „In meiner Kabine. Ich möchte künftig vorsichtiger sein; wer weiß, ob der Regent nicht noch mehr Spione an Bord geschmuggelt hat."
    Mit einem kurzen Nicken ging Rhodan weiter. Bully und Gucky sahen ihm nach, bis er um die nächste Biegung verschwunden war.
    „Hm", machte der Mausbiber und sah nachdenklich zur Decke hoch. Bully erschrak etwas. „Vertragen wir uns wieder", bat er und kraulte Guckys Nacken. „Schließlich habe ich es nicht so böse gemeint."
    Guckys Nagezahn wurde wieder sichtbar, was man in dieser Situation als gutes Zeichen werten durfte.
    „Gut, Dicker. Vertragen wir uns. Zwar hast du mich um das Vergnügen gebracht, dich im großen Hangar das Fliegen zu lehren, aber vielleicht ein andermal. Gehen wir jetzt."
    „Wir eilen!" betonte Bully und schlang seinen Arm um den kleinen Körper des Mausbibers. „Was meinst du, was Rhodan für Augen machen wird, wenn wir vor ihm in seiner Kabine sind?"
    Gucky grinste vergnügt. Er konzentrierte sich auf den kleinen Sprung, dann entmaterialisierte er zusammen mit Bully.
    Die Luft flimmerte - dann waren sie beide verschwunden, um in der gleichen Sekunde an einer anderen Stelle des riesigen Kugelraumers wieder aufzutauchen.
    Als Rhodan eintrat, hockten die beiden bereits auf seinem Diwan und sahen ihm unschuldig entgegen.
     
    *
     
    Jost Kulman gehörte zur Spezialtruppe Rhodans, die unter der Bezeichnung „Kosmische Agenten" geführt wurden. Diese Agenten, meist Mutanten mit besonderen Fähigkeiten, lebten auf den wichtigsten Welten des arkonidischen Imperiums und standen mit der Zentrale auf Terra durch Hyperfunk in Verbindung. So entging Rhodan nichts, was in der Galaxis von Wichtigkeit geschah.
    Kulman war Mikro-Optiker. Durch willkürliche Brennweitenverstellung seiner Augenlinsen vermochte er Dinge zu sehen, die man sonst nur mit dem Mikroskop erkennen konnte. Dieser Fähigkeit hatte er es zu verdanken, daß man ihn damals nach Swoofon geschickt hatte.
    Denn auf Swoofon lebten die Swoon, die besten und fähigsten Mikrotechniker des bekannten Universums.
    Kulman saß in einem Sessel und begegnete Rhodans Blick mit einer deutlichen Verlegenheit.
    „Ich weiß, daß Sie völlig im Recht sind, wenn Sie mir Vorwürfe machen wollen", sagte er schuldbewußt.
    „Schließlich war ich es, der Muzzel mit an Bord der DRUSUS brachte. Fast hätte der Robothund dem Regenten die Position der Erde verraten."
    „Aber auch nur fast", lächelte Rhodan und gab damit bekannt, daß er den Fall Muzzel als erledigt betrachtete. „Sie tragen absolut keine Schuld.
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