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0062 - Wir fanden die geballte Ladung

0062 - Wir fanden die geballte Ladung

Titel: 0062 - Wir fanden die geballte Ladung
Autoren: Wir fanden die geballte Ladung
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jagen möchte. In dieser verrückten Welt ist alles möglich.«
    »Ich kann Ihnen nicht widersprechen Kapitän«, stimmte ich zu. »In diesem Fall ist es natürlich ziemlich schwierig, sich gegen das Attentat zu schützen.«
    »Wieso?«, fragte Phil, »wieso soll es in dem Fall schwieriger sein, als wenn der Kerl nicht an Bord wäre?«
    Conder deutete hinab auf die Decks.
    »Jeder von denen, die jetzt nach der Höllenmaschine suchen, kann ja der Attentäter sein, nicht wahr? Glauben Sie, er wird das Ding finden wollen? Er wird im Gegenteil melden, dass in dem von ihm durchsuchten Teil des Schiffes nichts Verdächtiges zu finden war.«
    »Allerdings«, gab Phil zu. »Das erschwert natürlich die Sache. Wie lange brauchen Ihre Leute, bis das Schiff völlig durchsucht ist?«
    Conder zuckte die Achseln.
    »Schwer zu sagen. Vier Stunden mindestens. Ich kann ja immer nur die Freiwachen einsetzen. Die anderen müssen ihren Dienst tun. Die Santa Cruz ist immerhin auf hoher See, und ich kann sie nicht einfach treiben lassen.«
    »Wie lange sucht man jetzt schon?«
    »Ungefähr zwei Stunden.«
    »Dann müsste man also in ungefähr zwei Stunden mit dem Ergebnis der Durchsuchung rechnen können?«
    »Ja, so ungefähr.«
    »Wo fanden Sie eigentlich den Zettel, Kapitän?«
    »In meiner Kajüte.«
    »Wer kann ihn dort hingebracht haben?«
    »Praktisch jeder, der die Lage meiner Kajüte kennt.«
    Ich überlegte.
    »Das kann kaum jemand von den Passagieren gewesen sein. Wer kennt von denen schon das Schiff so genau, dass er wüsste, wo die Kajüte des Kapitäns liegt?«
    »Sagen Sie das nicht«, widersprach Conder. »Die Reederei lässt in einigen Reisebüros Prospekte verteilen mit dem genauen Bauplan des Schiffes. So als eine Art Reklame, verstehen Sie. Darauf ist die Lage meiner Kajüte genau eingezeichnet, und jeder Passagier kann faktisch diesen Prospekt in der Hand gehalten haben.«
    »Und die Mannschaft kennt die Lage Ihrer Kajüte ohnehin«, murmelte ich. »Das ist wirklich eine schwierige Sache, Kapitän.«
    Conder nickte verbissen.
    »Das kann man wohl sagen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir bei der ganzen Geschichte helfen würden. Sie sind doch Kriminalisten, Sie verstehen doch mehr von solchen Nachforschungen als ich. Ich bin Seemann.«
    Ich sah Phil fragend an. Aber das war nur eine Formsache. Im Innern war meine Entscheidung längst gefallen. Auch Phil nickte und sagte: »Okay, Kapitän Conder, wir werden uns um die Geschichte kümmern.«
    Conder wurde zum ersten Mal wirklich freundlich. Er schüttelte uns die Hände und sagte: »Ich danke Ihnen. Ich danke Ihnen sehr. Wenn meine Leute etwas finden, werde ich Ihnen sofort Nachricht geben. Und wenn Sie etwas herausbekommen, sagen Sie mir bitte Bescheid.«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, nickte ich. »Aber Sie behalten es für sich, dass wir G-men sind, nicht wahr? Es ist für unsere Nachforschungen ganz gut, wenn niemand weiß, dass wir vom FBI sind.«
    »Selbstverständlich, meine Herren.«
    »Okay. Komm, Phil. Ich denke, wir werden jetzt das Faulenzerdasein an Bord aufgeben müssen.«
    Phil grinste.
    »Gar nicht übel. Die Reise wäre mir ohne ein bisschen Aufregung sowieso zu langweilig geworden. Immer nur Wasser - das ist nicht sehr interessant…«
    Wir stiegen die Treppe von der Seitenbrücke hinab auf das darunter gelegene Deck.
    »Na, aber eine Höllenmaschine finde ich nun nicht gerade als richtige Abwechslung«, murmelte ich.
    Dann stand ich auf dem Deck. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass der Erste Offizier, also Ferrerez, ein ziemlich großes Päckchen in der Klappe eines Lüftungsschachtes versteckte.
    ***
    Ich zog Phil mit einem hastigen Griff hinter eine Ecke der Deckaufbauten. Ich glaube, wir standen hinter der Funkkabine, als wir Ferrerez beobachteten. Er schien sich für unbeobachtet zu halten, denn er riss mit einer schnellen Bewegung die Klappe des Lüftungsschachtes hoch und schob das Päckchen in den Schacht. Soweit, dass sein Arm bis fast zur Schulter darin verschwand.
    Er schloss die Klappe wieder. Ich zog den Kopf zurück und machte Phil ein Zeichen, dass er schweigen sollte. Auf Zehenspitzen gingen wir ein paar Schritte von der Ecke weg. Ich blieb stehen und holte Zigaretten heraus.
    Phil sah mich fragend an. Er konnte Ferrerez nicht gesehen haben, weil ich vor ihm gestanden hatte, und musste mein Verhalten sehr eigenartig finden.
    »Gleich«, raunte ich. »Jetzt ganz harmlos tun!«
    Well, Phil ist ein G-man wie ich. Und wenn er
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