Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bord warf. Ich hatte eine Art von gesteuerter Entmaterialisierung erlebt. Wenn es uns möglich sein sollte, dieses Gerät nachzubauen, mußte sich der Methankrieg wandeln.
    Dicht vor meinem plötzlich stillstehenden Boot war ein runder, ungeheuer scharf umrissener Lichtfleck erkennbar. Es war eine Lichtschleuse, die sich einladend öffnete. Der unbekannte Kommandant ließ nichts mehr von sich hören.
    Ich wurde sanft in den kahl wirkenden Metallraum gezogen. Die Tore schlossen sich wieder. Luft strömte in die Kabine. Da kam die nächste Mitteilung durch: „Ich versorge dich mit einem Sauerstoff-Helium-Gemisch. In meinem Körper herrscht kein Gasdruck."
    Ich begann zu staunen. Bestürzt tastete ich nach dem Schalter des Funkgerätes, unterließ es dann aber doch, das Flaggschiff anzurufen. Tarts war nervös genug. Wenn er Dummheiten machte, konnte alles verloren sein.
    Ich saugte mit dem automatischen Analysator eine Luftprobe an und wartete auf die Auswertung. Sie kam nach vier Sekunden mit einem hellen Grünwert. Die künstliche Atmosphäre war für mich atembar.
    Ich öffnete meine Kabine und stieg aus. Die starke Impulswaffe in meinem Kampfgürtel gab mir ein beruhigendes Gefühl. Bedächtig, die geringe Schwerkraft instinktiv und erfahrungsgemäß durch vorsichtige Bewegungen ausgleichend, schritt ich auf das Innenschott zu. Es glitt auf.
    Ich hatte einen Empfang erwartet, aber es war niemand zu sehen. Der lange Gang war nur schwach erleuchtet. Überall summte und sirrte es. Es hörte sich an, als wären Milliarden Insekten dabei, eilig ein Nest zu bauen.
    Zögernd ging ich weiter. Meine bohrende Unruhe wich erst dann, als ich wieder die von innen kommende Stimme vernahm: „Ich begrüße dich, Atlan. Du befindest dich in meinem Körper. Deine Überlegungen sind mir bekannt. Dies ist ein Robotraumschiff ohne organisch lebende Besatzung. Ich bin eine kompakte Schalteinheit, raumflugfähig, notfalls kampfstark und mit allen Mitteln ausgerüstet, die mein Erbauer für erforderlich hielt. Gehe nach links."
    Ich war schockiert. So sah also des Rätsels Lösung aus! Ein Robot, der praktisch mit dem gesamten Schiff identisch war, konnte natürlich sehr gut davon sprechen, mich in seinem Leib zu empfangen.
    Ich betrat ein Antigravfeld, das mich in sanftem Zug nach oben brachte. Ich glitt direkt aus der Bodenöffnung heraus, um in einem großen, kreisrunden Saal mit gewölbter Decke zu landen.
    Die sinnverwirrende Fülle fremdartiger Schaltelemente beeindruckte mich zutiefst. In diesem Schiff herrschte vollendetes mechanisches Leben.
    Ich blieb mitten im Raum stehen, da ich befürchtete, andernfalls mit Stromleitern in Berührung zu kommen. Hier wurde mit ungeheuren Energien gearbeitet, und nirgends konnte ich irgendwelche Abschirmungen bemerken. Für einen Robot war das wohl auch nicht erforderlich.
    Was dann kam, geschah so unvermittelt, daß ich den Eindruck gewann, ein flüchtig vorübergehender Bekannter hätte eben einmal grüßend gewinkt.
    „Ich bin beauftragt worden, dir zum Zwecke einer ständigen Zellkernregeneration einen Mikroaktivator zu überreichen. Es steht dir frei, ihn getreu nach Vorschrift zu tragen, oder darauf zu verzichten. Das Gerät hat die Eigenschaft, deinen natürlichen Alterungsprozeß aufzuhalten. Wenn du es ständig in der Nähe deines Herzens trägst, wirst du biologisch unsterblich sein, vorausgesetzt, dein Körper wird keinen von außen kommenden, zerstörenden Einflüssen ausgesetzt. Ich wiederhole: Du wirst immer jung und gesund bleiben, aber deine Unsterblichkeit ist relativ. Unfälle und Gewalttaten können dich töten. Lege deine Kleidung ab und tritt in mein Meßgerät. Ich werde deine individuellen Schwingungen auf den Zellaktivator übertragen."
    Das war alles, was der Schiffsrobot erklärte. Völlig verblüfft befolgte ich seine Anweisung und trat mit bloßen Füßen auf die rötlich leuchtende Metallplattform. Eine Stahlkappe senkte sich auf meinen Schädel. Ich spürte die nicht ganz schmerzlosen Einstiche von Kontaktnadeln, die bis zu meiner Schädeldecke vordrangen.
    Die Prozedur dauerte knapp zwei Minuten. Ehe sich der Helm wieder hob, wurde mir von einem fein gearbeiteten Greifarm ein kleiner eiförmiger Körper um den Hals gehängt.
    Er war an einer sehr dünnen, aber ungeheuer festen Gliederkette befestigt.
    Ich fragte ununterbrochen. Eine Antwort erfolgte erst, als ich angezogen war.
    „Meine Aufgabe ist erfüllt. Auf deine Fragen darf ich nicht eingehen. Mein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher