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0060 - Das Kastell der Toten

0060 - Das Kastell der Toten

Titel: 0060 - Das Kastell der Toten
Autoren: Michael Hrdinka
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der Hand.
    Wenig später hatten sie Bill erreicht, der stolz auf einen Quader am Boden zeigte.
    »Ich wette meinen neuen Hut gegen eine Peseta, dass darunter ein Gewölbe liegt!«, rief er erfreut aus.
    Zamorra klopfte mit Bills Hammer auf den Stein.
    »Tatsächlich!« Zamorra blickte einige Augenblicke nachdenklich vor sich hin. »Wenn das wirklich der Eingang zu der Ruhestätte der Templer ist, dann verstehe ich nicht, warum die Einheimischen noch nicht versucht haben, dorthin vorzudringen, um die Ritter zu vernichten!«
    »Vielleicht kann man sie nicht unschädlich machen!«, rätselte Bill herum.
    »Oder der unterirdische Friedhof ist durch etwas abgesichert, das jeden Eindringling vernichtet!« Der Parapsychologe griff nach dem Amulett, das an einer silbernen Kette um seinen Hals hing.
    »Jetzt wird es ja richtig aufregend!«, begeisterte sich Nicole.
    »Komm Bill, wir müssen den Pflasterstein wegheben, dann werden wir ja weiter sehen!«, schlug Zamorra vor.
    Bill Fleming setzte den scharfen Meißel an, um die Fugen zu lockern. Zamorra half ihm dabei. Es dauerte eine ganze Stunde, bis sie es endlich geschafft hatten.
    »Das hätten wir!«, keuchte Bill, während er sich mit einer müden Handbewegung den Schweiß vom Gesicht wischte. »Verdammte Hitze!«
    Ein finsteres Loch lag vor ihnen.
    »Hast du eine Taschenlampe, Bill?«, wollte der Professor wissen.
    »Sicher!«
    »Ich hole sie!«, erklärte sich Nicole bereit.
    Die beiden Männer waren gespannt, was sie in der Tiefe erwarten würde. Sie konnten ihre Nervosität kaum noch unterdrücken.
    »Der Quader ist viel dünner, als die anderen!«, stellte Bill fest und wies auf die Steinplatte. Er fingerte nervös an seinem Revolver herum. Sicherheitshalber kippte er die Trommel der großkalibrigen Waffe aus, um die Ladung zu überprüfen. Beruhigt steckte er sie dann wieder in den Hosenbund zurück.
    »Hier!« Nicole drückte Zamorra Bills Stablampe in die Hand. Dieser leuchtete in die Tiefe. Dann presste er pfeifend die Luft zwischen den Zähnen hervor.
    »Sieh dir das mal an, Bill! Es scheint, als hätten wir wirklich den Eingang gefunden!« Der Parapsychologe wies auf eine gewundene Steintreppe, die schwindelnd in die gähnende Dunkelheit führte.
    »Faszinierend!«, sagte Fleming aufgeregt!
    »Ich komme aber mit«, sagte Nicole bestimmt.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Nein, Nicole, das ist leider nicht möglich! Du hast doch vorhin zugehört. Wir kennen die Gefahr nicht, die dort unten in der Tiefe lauert. Es ist besser, wenn du hier oben bleibst! Hier bist du in Sicherheit!«, redete der Professor auf seine Sekretärin ein.
    »Das sagst du ja immer! Die Masche kenne ich schon!«
    Zamorra lächelte. Er wusste Nicoles Tüchtigkeit zu schätzen. Nicole war schon mit unzähligen brenzligen Situationen fertig geworden und hatte ihm und Bill nicht nur einmal das Leben gerettet.
    »Du weißt, dass du dich auf mich verlassen kannst! Ich zähle genauso wie du oder Bill, wenn es darauf ankommt!«
    »Nein, Nicole! Zum letzten Mal, es ist zu gefährlich!«
    »Bill! Jetzt sag du doch mal was.«
    »Okay! Zamorra hat vollkommen recht. Ich würde es dir auch nicht erlauben, aber wenn da unten alles in Ordnung ist, glaube ich nicht, dass er etwas dagegen hat, wenn du nachkommst!«
    Der Wissenschaftler sah seinen Freund an.
    Zamorra nickte.
    »Du steigst aber erst dann hinunter, wenn ich dich rufe, klar?«
    »Einverstanden!«
    »Also komm, Bill! Wir wollen keine Zeit mehr verlieren!« Zamorra schwang sich bereits über den Rand der Öffnung. Auf einmal vermeinte er die Gefahr, die ihn plötzlich umgab, fast körperlich zu fühlen. Trotz der Hitze kroch eine eisige Gänsehaut seinen Rücken hoch, die Nackenhaare sträubten sich. Der Professor hatte einen sechsten Sinn für Geister und Dämonen.
    Und er spürte, dass irgend etwas Unheimliches, Übersinnliches in der Nähe sein musste.
    »Bitte seid vorsichtig!«, hörte er noch Nicole rufen, bevor sich seine Füße die steile Treppe hinabzutasten begannen.
    Bill folgte ihm.
    »Ich glaube, es wird gefährlich, Bill, sehr gefährlich! Nicole hat recht, wir müssen verdammt aufpassen, irgend etwas stimmt hier nicht!«, raunte er dann nach oben.
    Er sprach deshalb so leise, weil er nicht wollte, dass das hübsche Mädchen sich noch mehr Sorgen machte, als sie es ohnehin schon tat.
    »Okay!«, murmelte Bill nur. Er wusste, was es zu bedeuten hatte, wenn der Professor so etwas sagte! Er verließ sich blind auf den sechsten Sinn
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