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0059 - Der Dämon aus der Tiefe

0059 - Der Dämon aus der Tiefe

Titel: 0059 - Der Dämon aus der Tiefe
Autoren: A.F. Morland
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–, hatten Sarra, den Götzen, auf ein Schiff gebracht, waren mit dem Schiff aufs Meer hinausgefahren und hatten dort den steinernen Dämon samt Schiff für alle Zeiten versenkt.
    Wie war es also möglich, dass ein Mann, der vor hundert Jahren umgebracht worden war, heute wieder lebte?
    Keene kam zwei schlurfende Schritte näher. Von seinen schrecklichen Augen ging eine hypnotische Kraft aus. Phil fühlte sich von ihnen gleichermaßen angezogen und abgestoßen.
    Jetzt grinste der Alte. Phil kroch es eiskalt über den Rücken. Es war ein teuflisches Grinsen, das nichts Gutes verhieß.
    »Ich habe auf dich gewartet, mein Junge!«, sagte der Unheimliche.
    Phils Gänsehaut wurde immer rauer. »Auf mich?«, fragte er verwirrt. »Wie… Wie konnten Sie denn wissen …«
    »Ich warte Nacht für Nacht auf einen wie dich!«, grinste der Unheimliche wieder.
    »Auf einen wie mich?«
    »Auf ein Opfer!«, sagte Elias Keene. Plötzlich war seine Stimme vor Erregung heiser.
    Was versteckt er hinter seinem Rücken? , fragte sich Phil erneut. Dann zuckten Keenes Hände nach vorn. Casa stieß einen entsetzlichen Schrei aus. Bestürzt wankte er einen Schritt zurück. Der grinsende Alte hielt eine dicke Hanfschlinge in seinen kräftigen Händen.
    ***
    Verstört wandte sich Casa um. Alles in ihm war auf Flucht ausgerichtet. Er rannte zur Tür, wollte sie aufreißen, aber es gelang ihm nicht einmal, die Klinke zu fassen. Seine Hand prallte gegen eine brettharte, unsichtbare Wand. Verzweifelt schwang der Junge herum. Atemlos lief er zu einem der Fenster. Hier wiederholte sich, was er an der Tür erlebt hatte. Es war ihm unmöglich, an das Fenster heranzukommen. Eine unsichtbare, aber unüberwindbare Wand schirmte das Fenster ab. Es war bei allen Fenstern das gleiche. Casa griff sich in seiner grenzenlosen Furcht einen der Stühle. Er versuchte, damit die unsichtbare Wand kaputtzuschlagen, aber es gelang ihm nicht.
    Der Henker beobachtete ihn mit eiskalter Gelassenheit. Er wusste, dass ihm dieses Opfer sicher war.
    Ein dämonisches Lachen entrang sich seiner Kehle. Es klang schauderhaft.
    Phil wandte sich erschrocken um.
    Langsam kam der Henker auf ihn zu. In den kräftigen Händen lag die dicke Hanfschlinge, die dem Jungen das Leben nehmen sollte.
    Casa schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Nein!«, stöhnte er. »Nein! Bitte! Bitte nicht!«
    »Sarra braucht dich!«, knurrte der Unheimliche. Seine Miene verfinsterte sich. »Sarra wird dich in das Reich der Geister und Dämonen schleudern. Du wirst die Weiten des Schreckens erblicken. Sarra wird dir die Tiefen des Horrors und der bodenlosen Angst zeigen…«
    »Ich will nicht sterben!«, kreischte Phil Casa verstört. »Ich will nicht sterben!«
    Der Henker hob langsam die Schlinge.
    Casa trommelte mit seinen Fäusten verzweifelt gegen die unsichtbare Wand.
    »Mick!«, brüllte er aus Leibeskräften. »Mick, zu Hilfe! Hilf mir, Mick! Er will mich umbringen! Bitte hilf mir!«
    Ganz knapp stand der unheimliche Henker nun hinter dem Jungen. Keene streckte die Arme aus. Granithart waren seine Züge. Er hatte kein Mitleid mit diesem Jungen.
    Blitzschnell wollte er Casa die Schlinge über den Kopf streifen.
    Phil stieß einen schrillen Schrei aus. Er duckte sich im allerletzten Moment, versetzte dem Alten einen kräftigen Stoß und rannte heulend quer durch die riesige Halle.
    Mit einem unwilligen Ruck wandte sich Elias Keene um. »Teufel, warum fügst du dich nicht in das Unvermeidbare? Du entkommst mir ja doch nicht!«
    »Ich will nicht sterben!«, brüllte Casa wieder. Er riss einen Speer von der Wand, umklammerte den Schaft mit beiden Händen, war entschlossen, sein Leben mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Es machte ihm nichts aus, den Alten zu töten, wenn er sein Leben damit retten konnte.
    Keene verzog wütend und verächtlich das faltige Gesicht. »Was soll das? Was willst du mit dem Speer?«, fragte er ärgerlich.
    Casa schluckte aufgewühlt. »Komm nicht näher, du verrücktes Scheusal, sonst spieße ich dich auf!«, schrie der Junge mit heiserer Stimme. »Ich bringe dich um! Bei Gott, ich bringe dich um, wenn du mich nicht in Ruhe lässt!«
    Keene lachte grauenvoll. »Du armer Irrer. Denkst du, du kannst mir mit diesem Speer etwas anhaben?«
    »Wir werden es sehen!«
    »Ich werde dich für diese Ungezogenheit hart bestrafen«, fauchte der Henker gereizt. »Du wirst nicht schnell, sondern sehr, sehr langsam und qualvoll sterben!«
    Elias Keene schritt furchtlos auf den schlotternden
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