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0057 - Finger weg von solchen Sachen

0057 - Finger weg von solchen Sachen

Titel: 0057 - Finger weg von solchen Sachen
Autoren: Helmut Kobusch
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Fernfahrer, Geschäftsreisender, per Auto reisender Vertreter und ähnliche. Es kann sich ebensogut um einen Tramp handeln, der auf Anhaltertour das Land durchstreift. Was zweitens einwandfrei aus den Fundstellen hervorgeht, ist die überraschende Tatsache, daß sich der Mann vom Norden her in Richtung New York bewegt. Vielleicht treibt er sich jetzt schon in Ihrem Städtchen herum, vielleicht trudelt er erst noch in den nächsten Stunden oder gar erst morgen ein.«
    »Der Himmel bewahre uns vor diesem unheimlichen Besuch«, sagte ich aus vollster Seele. »Wir sind weiß Gott nicht scharf darauf, den Kerl bei uns wüten zu sehen.«
    »Darauf ist niemand scharf, Cotton. Aber wir müssen damit rechnen, daß er sich in New York ebenso bestialisch bemerkbar macht wie in den vier Mordsachen zuvor. Ich habe Anweisung vom Chef, Sie mit der unverzüglichen Bearbeitung dieses Falles zu betrauen. Es stehen Ihnen sämtliche Hilfskräfte zur Verfügung, die Sie wünschen. Sie dürfen sogar Militäreinheiten für Absperrungen größeren Ausmaßes beantragen. Der Innenminister hat Babykiller Jackson zum Staatsfeind Nummer eins erklärt und demzufolge alle staatlichen Dienststellen angewiesen, Ihnen jede geforderte Unterstützung zu gewähren. Gleichzeitig sind sämtliche Rundfunkstationen per Fernschreiben davon in Kenntnis gesetzt worden, daß sie eventuelle Bitten um Durchsagen bevorzugt und dringlich behandeln. Die Presse wird jeden Aufruf an die Bevölkerung drucken, den Sie für notwendig halten, Wie ich gerade erfahre, hat der Chef gerade Fernschreiben an die New York State Police und die New York City Police losgelassen, die ihre Mitarbeit unter Ihrer Leitung sicherstellen werden. Sie haben völlig freie Hand unter den üblichen Grenzen, wie sie in den Dienstvorschriften des FBI niedergelegt sind.«
    »Schönen Dank«, sagte ich. »Ein gewöhnlicher Bankräuber oder etwas Ähnliches wäre mir lieber. Ich melde mich, sobald ich Sie brauche, Bender. So long.«
    »So long, Cotton. Hals- und Beinbruch! Und noch etwas!«
    »Ja?«
    »Dem Mann ist nur mit entsicherter Schußwaffe gegenüber zu treten! Und wenn eben möglich nicht allein! Bei der geringsten verdächtigen Bewegung ist sofort zu schießen! Babykiller Jackson hat bereits einen G-man auf dem Gewissen! Sorgen Sie dafür, Cotton, daß es bei diesem einen bleibt! Warnen Sie alle Leute gründlich, die Sie in die Sache einspannen werden!«
    »Okay!«
    Ich legte den Hörer auf. Mr. High und Phil sahen mich an. Wir waren alle drei von der inneren Unruhe gepackt, die eine solche Großfahndung nun einmal mit sich bringt. Ich bemerkte sogar, daß meine Hände ein klein wenig zitterten, als ich mir eine Zigarette ansteckte.
    Das FBI als die einzige Polizeiorganisation der Vereinigten Staaten, die in allen Bundesländern arbeitet, ist die schlagkräftigste Polizeitruppe unseres Kontinents. Nicht zuletzt wegen ihrer überlegenen technischen Ausrüstung.
    »Sie bekommen vier Zusatztelefonapparate in Ihr Office«, sagte Mr. High, als das Gespräch mit Washington beendet war. »Einer wird in ständiger direkter Verbindung in die Rundspruchanlage an sämtliche New Yorker Polizeidienststellen eingeschaltet bleiben. Den zweiten Apparat führen wir mit Direktleitung ins Fernamt. Ich werde dafür sorgen, daß von jetzt an Tag und Nacht eine Telefonistin im Fernamt für diesen Apparat bereit sitzt. Den dritten Apparat schalten wir ins Ortsnetz für Direktgespräche im Bezirk Groß New York. Den vierten Apparat verbinden wir mit der Leitstelle der Funkstreifenwagen von der State Police, die ja alle Landstraßen um New York kontrolliert. Einverstanden, Jerry?«
    »Natürlich, Chef. Vielen Dank.«
    Mr. High gab unserer technischen Abteilung die entsprechenden Anweisungen. Ein paar Minuten später machten sich in meinem Office bereits unsere Techniker zu schaffen und legten in aller Eile die notwendigen Leitungen.
    Phil und ich räumten inzwischen die beiden Schreibtische auf. Alles, was mit irgendwelchen anderen Fällen zusammenhing, kam in die Schubladen. Es durfte kein Blatt Papier herumliegen, das nicht im Zusammenhang mit Babykiller Jackson gestanden hätte. Erfahrungsgemäß sammeln sich bei einer derartigen Großfahndung in kürzester Zeit so viele Fernschreiben, Telefonnotizen und Telegramme an, daß fallfremde Notizen und Papiere nur Verwirrung stiften.
    Nach ungefähr zehn Minuten hatten Phil und ich in meinem Office alles unter Verschluß gebracht, was wir bis zu dem neuen Auftrag
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