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0057 - Der Höllenschlund

0057 - Der Höllenschlund

Titel: 0057 - Der Höllenschlund
Autoren: Michael Hrdinka
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Büsche, so dass sie wie gespenstische Arme nach Jonathan Barrow griffen, doch der fürchtete sich nicht im geringsten.
    Er hatte nichts mehr zu verlieren, nur zu gewinnen.
    Wenn er Ethel und Charles nicht auf die Erde zurückholen konnte, so wollte er mit ihnen in ihr Reich gehen. Der Tod hatte für ihn seine Schrecken verloren!
    Nach einer Stunde hatte es der irre Professor endlich geschafft.
    Er lud sich die beiden Säcke mit dem grausigen Inhalt auf die Schultern, schaltete die Taschenlampe aus, nahm den schmutzigen Spaten in die Hand.
    Obwohl er ziemlich erschöpft war, machte er sich sogleich auf den Heimweg.
    Er konnte das schauerliche Experiment, das er vorhatte, nicht mehr erwarten.
    Ethel und Charles sollten so rasch wie möglich wieder bei ihm sein. In welcher Form, das war ihm egal.
    Professor Jonathan Barrow wollte den Toten die Pforte zurück zur Erde öffnen. Er ahnte nicht, welche Folgen das haben würde. Und hätte er es gewusst, hätte er sich auch nicht davon abbringen lassen.
    Nein, keine Macht der Welt konnte den Wahnsinnigen aufhalten!
    Das Unheil nahm seinen Lauf!
    ***
    Professor Zamorra betrat sein Arbeitszimmer auf Château Montagne. Bill Fleming und Nicole Duval warteten bereits gespannt auf ihn, denn er hatte ihnen eine kleine Überraschung angekündigt.
    Zamorra blickte durch eines der vielen Fenster in den Innenhof seines prächtigen Schlosses.
    »Na, dann schieß mal los!«, forderte Bill Fleming seinen Freund auf. Auch Nicole erhob sich und sah den Professor gespannt an.
    »Komm, spann uns nicht länger auf die Folter!«
    »Du hast ja schon wieder eine neue Frisur, Nicole!«, lächelte Zamorra, während er das blonde Haar seiner Sekretärin betrachtete.
    »Die hab ich doch schon seit einigen Tagen!«, entrüstete sich das Mädchen, das sich sichtlich darüber ärgerte, dass die neue Frisur Zamorra erst jetzt aufgefallen war.
    »Bei dir hat man ja Mühe, sich die Frisuren zu merken!«, schmunzelte der Professor. »So, nun aber zu der Überraschung, die ich euch versprochen habe!« Zamorra zauberte aus seinem Jackett drei Flugkarten hervor. »Was haltet ihr eigentlich von ein paar Tagen Urlaub?«, fragte er dann.
    »Urlaub?«, riefen Nicole und Bill fast gleichzeitig aus, während sie Zamorra ungläubig ansahen.
    »Ja, Urlaub!«
    »Aber dieses Wort habe ich ja schon seit Jahren nicht mehr gehört!«, feixte Bill.
    »Wohin?«, wollte Nicole sofort wissen.
    »Nach Schottland. Ich würde dort gern alte Burgen und Schlösser besichtigen. Was meint ihr dazu?«
    »Du hast doch dabei deine Hintergedanken, Zamorra! Welchen Geist gedenkst du dort zu jagen?«, erkundigte sich Bill. »Mir scheint, so angenehm wird dieser Urlaub gar nicht!«
    »Keinen, Bill! Ich gedenke dort einige ruhige Tage zu verbringen, außerdem wollte ich schon seit längerer Zeit wieder einmal in die Highlands«, antwortete Zamorra.
    »Na, ich weiß nicht!«, sagte Nicole mit einem zweifelnden Unterton in der Stimme. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du es dort aushältst, ohne gleich einige Burggespenster zu vertreiben!«
    »Keine Sorge, Nicole, ich werde dich morgen schon vom Gegenteil überzeugen!«
    »Wir fahren also morgen?«, fragte Bill Fleming.
    »Wir fahren nicht, wir fliegen«, verbesserte Zamorra tadelnd.
    »Dann hast du uns hoffentlich auch schon Zimmer bestellt!« Nicole lachte, ihr gefiel Zamorras Organisationstalent.
    »Sicher habe ich das. Im besten Hotel von Wilbury, einem kleinen Städtchen, das hauptsächlich vom Fremdenverkehr lebt!«
    »Hoffentlich kommt nichts mehr dazwischen. Ich freue mich schon auf Schottland!«, rief Nicole aus. Bis morgen war es noch lange, und sie wusste ganz genau, wie viel sich in der Zwischenzeit noch ereignen konnte.
    Wie oft schon hatten sie einen lang geplanten Urlaub verschieben müssen, weil Zamorra plötzlich auf Dämonenjagd gehen musste.
    »Na, dann los, ihr beiden! Packt eure Sachen zusammen!«, forderte Zamorra Nicole und Bill auf und seine beiden Freunde wandten sich ab.
    »He, Nicole!«, rief der Professor dem hübschen Mädchen nach.
    »Dass du nicht dein Frisierzeug vergisst, ich bin schon auf deine morgige Frisur gespannt!«
    »Ach du…!« Den Rest konnte Zamorra nicht mehr verstehen, denn Nicole warf wütend die Tür hinter sich ins Schloss.
    ***
    Professor Jonathan Barrow hatte die beiden Säcke mit den Skeletten in sein Haus geschafft.
    Er ließ sich ermattet in den knorrigen Schaukelstuhl fallen. Das Möbel begann quietschend hin und her zu
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