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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben
Autoren: Unbekannt
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Was willst du dort drüben?“
    Gucky blieb stehen und betrachtete Lobthai abschätzend. Dann nickte er gnädig. Inzwischen waren auch sämtliche Soldaten verschwunden, und die Lichtung lag leer und verlassen in der Dämmerung des angebrochenen Abends. Längst schon war die Sonne untergegangen.
    „Also gut, ich werde es dir zeigen“, entschied er und kam wieder zurück. Lloyd stand ein wenig abseits und betrachtete gedankenverloren den schimmernden Diskus. Für die Experimente seines Begleiters schien er kein Interesse zu haben.
    „Aber ich will die Waffe behalten“, bestand Lobthai auf seiner Sicherheit.
    „Meinetwegen, wenn du Angst hast“, stimmte Gucky zu. Ich nehme jetzt deine Hand - natürlich die leere, damit du dein Spielzeug nicht verlierst - ja, so ist es recht. Und nun paß mal gut auf, bärtiger Freund ...“  
    Lobthai wurde in der Tat unsichtbar, allerdings nur für die Augen Lloyds, der jetzt gemütlich auf die Gazelle zuging, als Gucky mit dem neugierigen Luraner verschwunden war. Der Gehirnwellenmuster-Kontrollapparat funktionierte einwandfrei, denn die Luke war sofort auf, als Lloyd unter ihr stand und das Kodewort sagte. Ohne sich um Guckys Rückkehr zu kümmern, kletterte er die schmale Leiter hoch, kaum, daß sie ausgefahren war.
    Er spürte die Gedankenimpulse einiger Fremder, als sich die Luke bereits wieder schloß und er in der Kontrollzentrale anlangte. Jetzt konnten sie ihm nicht mehr viel anhaben, ob sie nun Verdacht geschöpft hatten oder nicht.
    Mit wenigen Handgriffen war die Gazelle startklar. Ein Summen erklang aus den Antriebsräumen, ein Vibrieren ging durch den Metallboden, und dann versank die Lichtung wie ein kleiner, heller Fleck im Dunkel des Urwalds. Lloyd sah nicht mehr die schreienden Männer, die mit geschwungenen Waffen auf die Stelle zueilten, an der eben noch die Flugscheibe gelegen hatte, die sie bewachen sollten.
    Er orientierte sich und steuerte das nicht sehr entfernte Ziel an. Bereits Minuten später kam der Rand des Hochplateaus in Sicht, die bienenkorbähnlichen Hütten und die Gruppe der Volater, die dem landenden Schiff entgegenliefen.
    Lloyd stieg aus und ging mit einem kurzen Gruß an den freundlich nickenden Eingeborenen vorbei. Thora, Rhodan und Noir warteten bereits auf ihn. Sie hatten die Gazelle erkannt und ihre Landung beobachtet. „Ist Gucky schon zurück?“ An den Mienen der beiden Männer las er die Antwort ab. Das Gefühl, einen Fehler begangen zu haben, ergriff von ihm Besitz.
    „Wieso?“ wollte Rhodan wissen. „Hat der Lausekerl sich wieder selbständig gemacht?“
    „Jemand störte uns, und er wollte ihn wegbringen. Wir verabredeten, daß er gleich zum Plateau zurückkäme, damit wir keine Zeit verlören“
    Rhodan sah auf die Uhr. „Es ist alles geregelt. Der Abschied von den Volatern war kurz aber herzlich. Sie sollten der Allweisen Mutter noch alles Gute wünschen, Fellmer, ehe wir starten.“
    „Und Gucky?“
    „Der wird garantiert im letzten Augenblick noch auftauchen; machen Sie sich da keine unnötigen Sorgen. Beeilen Sie sich.“
    Sie warteten schon seit fünfzehn Minuten in der offen gebliebenen Luftschleuse der Gazelle, als Gucky materialisierte und mit einem zweiten Satz bei ihnen war. Ehe jemand etwas sagen konnte, zwitscherte der Mausbiber harmlos, als sei nichts geschehen: „So, nun können wir, meine Herrschaften.“
    Rhodan machte ein strenges Gesicht, nahm den Übeltäter bei den Ohren und zog ihn mit sich durch den schmalen Gang zur Zentrale. Mit einem Ruck setzte er ihn auf die dort befindliche Couch. Lloyd startete.
    Auf dem Bildschirm wurde der Planet Volat schnell kleiner, bis er nur noch ein heller Stern war. Mit eingeschalteten Gravitationsfeldern strebte die Gazelle der einfachen Lichtgeschwindigkeit entgegen. Im Funkraum versuchte Noir indessen Verbindung mit Captain Jim Markus auf der LOTUS zu erhalten.
    „Und nun, mein Kleiner, wirst du mir mal ganz genau erzählen, wo du so lange gesteckt hast. Man benötigt als Teleporter keine halbe Stunde, um jemanden an einen anderen Ort zu bringen.“
    Gucky sah richtig kläglich aus, als er schuldbewußt auf der Couch hockte und die treuen, braunen Augen niederschlug. Traurig hingen seine Ohren nach unten, und der sonst immer lachende Nagezahn spielte Verstecken.
    „Ich brachte ihn nach Kuklon, Chef. Deshalb.“
    „So? Und sonst hast du mir nichts zu sagen?“
    Gucky nickte.
    „Wenn ich ohne ausdrücklichen Befehl etwas tue, und es dient der Sache, kann ich
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