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0056 - Der Mörder stand neben uns

0056 - Der Mörder stand neben uns

Titel: 0056 - Der Mörder stand neben uns
Autoren: Der Mörder stand neben uns
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wird.«
    Ich betrachtete aus den Augenwinkeln die anwesenden Männer.
    O nein, auf die konnte sich Jackson nicht verlassen. Die hielten zu ihm oder zu jedem anderen Boß, solange ihr Vorteil dabei groß genug war. Aber wenn sich die Sache einmal ein bißchen verschlechterte, würden sich Verräter und Achtgroschenjungen darunter finden lassen, das wußte er so gut wie ich.
    Deshalb war er jetzt auch spürbar unsicher.
    »Das mit den Berichten war dumm von dir, Boß«, sagte jetzt auch noch der Sergeant. »Ich habe es dir gesagt, du solltest mich damit machen lassen, was du eben getan hast! Aber du mußtest ja auf jeden Fall deinen Triumph —«
    »Halt's Maul!« tobte Jackson.
    Ich nutzte diesen Augenblick, wo alle auf Jackson und den Sergeanten blickten, um dem Kollegen vom Geheimdienst rasch einen Wink mit den Augen zu geben.
    Sein fast unmerkliches Kopfnicken zeigte an, daß er verstanden hatte.
    Jackson tobte, was das Zeug hielt.
    »Ich habe diese Bande aufgebaut!« schrie er. »Ich habe euch groß gemacht! Ihr wäret allesamt nichts als Dreck, wenn ich nicht die Organisation aufgezogen hätte!«
    »Na, die größte Arbeit habe ich doch dabei geleistet!«
    »Dafür hast du ja auch dauernd dein Quantum an Marihuana-Zigaretten umsonst gekriegt!« schrie Jackson.
    »Dafür hast du aber immer in Sicherheit gesessen, wenn wir unsere Köpfe hinhalten mußten!«
    »Seid ihr nicht dafür bezahlt worden?«
    »Bezahlt? Und wieviel hast du eingesteckt?«
    »Es war ja auch meine Idee!«
    »Aber unsere Arbeit!«
    »Halt's Maul, sage ich!« gellte Jackson mit sich überschlagender Stimme.
    »Ja, das willst du nicht hören!« brüllte der Sergeant, der jetzt völlig außer sich war vor Wut. »Aber daß du ein großer Mann bist, das hast du dir jeden Tag gern von mir einflüstern lassen!«
    »Bringt den Hund um!« schrie Jackson. »Bringt ihn um!«
    »Mich?« lachte der Sergeant. »Dich bringen sie eher um als mich! An mich als Boß sind sie gewöhnt! Nicht an dich feiges Luder!«
    Jackson riß plötzlich ein Messer heraus.
    Der Boxer sprang dazwischen.
    »Seid ihr denn verrückt geworden?« brüllte er. »Ihr bringt euch gegenseitig um, und inzwischen türmen uns die drei Spitzel!«
    Hätte er nicht ein paar Minuten später auf diesen allzu wahren Einfall kommen können?
    Nun mußte gehandelt werden, und zwar schnell.
    Ich riß meine Kanone heraus.
    »Stick them up!« brüllte ich, was meine Stimme hergab.
    »Alle Mann!« ergänzte Phil. »Hoch die Pfötchen oder es knallt postwendend!«
    Zuerst waren alle so verdutzt, daß sie tatsächlich die Hände zur Decke streckten.
    Aber dann ging das Theater los.
    Zum Glück hatte der Mann vom Geheimdienst rechtzeitig verstanden. Während wir unsere Pistolen herausgerissen hatten, war er an uns vorbei in den Gang hinausgesprungen.
    Als wir nachspringen wollten, knallte der erste Schuß.
    Ich schoß zurück. Einer ließ seine Waffe fallen und ging wortlos zu Boden.
    Für einen Augenblick schaffte das das nötige lähmende Entsetzen.
    ***
    Wir setzten mit einem Sprung durch die Maueröffnung hinaus in den Flur. Vorher hatte ich allerdings einen Schuß in die Lampe gefeuert.
    Sie zersplitterte und ging aus. Stockduster war es auf einmal.
    Wir tasteten uns den Weg durch den Gang entlang. Plötzlich hörten wir vor uns eine Stimme:
    »Hier kommt keiner raus!«
    Die beiden Wachposten.
    Als Beweis für ihre Festigkeit knallten sie eine Salve aus einer Maschinenpistole zum Eingang hinein. Zum Glück waren wir noch um einige Ecken von ihnen getrennt, sonst wären wir wahrscheinlich zersiebt worden, So aber hörten wir nur das tückische Pfeifen und hohe Summen der heißen Kugeln und die klatschenden Geräusche, wenn sie als Querschläger von Betonwand zu Betonwand flogen.
    Hinter uns im Gang wurde ebenfalls geschossen.
    Schöne Bescherung. Wir zwischen zwei Feuern!
    Wir jagten ein paar Kugeln in den Gang hinter uns. Jemand schrie und dann wurde es ganz still hinter uns.
    Wir konnten uns gegenseitig nicht sehen. Aber eines war klar: gegen die Maschinenpistolen konnten wir nicht ankommen. , Die brauchten ihre Tommy Guns nur um die Eingangsecke zu halten und ab und zu eine Salve dn den Gang zu jagen. Dagegen war kein Kraut gewachsen.
    Die hinter uns aber waren in einer so erdrückenden Übermacht, daß sie uns einfach solange beschießen konnten, bis unsere Munition ausgegangen war. Sie hatten mit dreißig Mann sicher so viel wie wir mit zweien.
    Und der Mann vom Geheimdienst hatte überhaupt keine
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