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0056 - Der Mörder stand neben uns

0056 - Der Mörder stand neben uns

Titel: 0056 - Der Mörder stand neben uns
Autoren: Der Mörder stand neben uns
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beim Anziehen finden.
    Natürlich hatte sich Phil vorher davon überzeugt, daß Jackson nicht hinsah. Aber der feige Kerl hatte sich unter seinen Decken verkrochen, als wir wieder dn die Bude gekommen waren.
    Am nächsten Morgen richtete es der Boxer so ein, daß er während des Frühstückes neben mir Platz fand.
    »Baker ist aber nichts anzusehen!« raunte er mir zu.
    Ich grinste so widerwärtig, wie ich es mit aller Mühe schaffen konnte.
    »Man muß ja einem Menschen nicht immer gleich das Gesicht demolieren, wo es jeder sehen kann, daß man ihn in der Mangel gehabt hat«, murmelte ich.
    Der Boxer riß die Augen auf.
    »Ach, ihr habt —«
    Ich war nicht begierig, darauf zu hören, wieviel sadistische Phantasie der Kerl hatte, deshalb unterbrach ich schnell Und sagte:
    »Ist ja unsere Sache, was wir mit ihm angefangen haben. Jedenfalls wird er zahlen. Kannst ja Jackson fragen, ob er sehr heiter war, als wir ihn zurückbrachten.«
    »Von wo zurückbrachten?«
    »Von unserer Bude.«
    »Warum habt ihr ihn denn in eure Bude geschleppt? Konntet ihr ihn denn nicht in seiner Bude fertigmachen?«
    Mir kam ein rettender Gedanke.
    »Nicht so gut«, grinste ich. »Wir hatten in unserem Gepäck ein paar Instrumente für die Behandlung widerspenstiger Leute. Die wollten wir nicht mitnehmen. Deshalb haben wir uns den Kunden herangeholt.«
    Dem Boxer blieb vor Staunen die Sprache weg. In seinem trüben Gehirn malten sich jetzt wahrscheinlich die tollsten Folterinstrumente ab. Mir sollte es nur recht sein.
    Bis zum Mittagessen geschah nichts weiter. In der Pause danach kreuzte wieder der Boxer auf.
    »Haltet euch nach dem Abendessen bereit«, raunte er uns im Vorbeigehen zu. »Es gibt heute einen Mordsspaß! Wir müssen einen Spitzel umlegen, da soll beraten werden, wie wir den Hund am besten fertigmachen können!«
    Phil und ich nickten stumm. Aber uns war fast die Luft weggeblieben bei diesen Worten.
    ***
    Bis zum Abendessen warteten wir vergeblich auf irgendein Zeichen, wo wir uns einfinden sollten.
    Es blieb uns nichts anderes übrig, als in unsere Bude zu gehen und zu warten. Daß wir unsere Dienstpistolen in die Hosentaschen gesteckt hatten und reichlich lose Patronen, versteht sich von selbst.
    »Ganz egal, was passiert«, drückte Phil unsere Meinung aus, »aber zu einem Mord können wir es unter keinen Umständen kommen lassen.«
    Ich nickte nur. Und selbst wenn wir mit den Pistolen eingreifen mußten und damit klarmachten, daß wir in Wahrheit alles andere eher als Gangster waren, es wäre nicht zu vermeiden gewesen.
    Kurz nach acht kam der Boxer in unsere Bude.
    »Kommtl« sagte er nur.
    Wir standen auf und gingen schweigend mit.
    Der Boxer übernahm die Führung. Wir marschierten gut eine halbe Stunde durch die langsam hereinbrechende Nacht.Dann mußten wir nach meiner Schätzung im Übungsgelände der Granatwerfer angekommen sein, denn der Boden wies viele Explosionskrater auf.
    Schließlich schälte sich ein Bunker aus meterdickem Eisenbeton vor uns aus dem abendlichen Zwielicht.
    Ein Eingang war vorhanden, wurde aber von zwei Soldaten flankiert, die ganz offen Maschinenpistolen umgehängt hatten. Als sie den Boxer erkannten, ließen sie uns ohne weiteres ein.
    Es ging ein paar Treppen hinab, um ein paar Ecken, wieder Treppen hinab und wieder um einige Ecken.
    Dann standen wir in einem Raum von annähernd zwölf mal zehn Metern. Es gab keine Sitzgelegenheiten und keine Tische, kein einziges Möbelstück war vorhanden.
    An einem Haken war eine tragbare elektrische Lampe befestigt. Der Anschluß war mit einem langen Kabel hergestellt worden.
    Als wir ankamen, waren höchstens acht Mann anwesend. Aber es kamen ständig mehr dazu. Schließlich waren anscheinend alle versammelt, denn der Sergeant unseres Zuges sagte:
    »So, es kann losgehen.«
    Ich war gespannt, was nun kommen sollte. Wir hatten es wie viele andere Soldaten auch gemacht und uns mit dem Rücken an die Bunkerwand gelehnt. Daß wir die Hände bis fast zu den Ellenbogen in unseren Hosentaschen hatten, fiel hier nicht auf, weil es die meisten taten.
    Daß wir allerdings erprobte FBI-Pistolen zwischen unseren Fingern hielten, konnten sie ja nicht wissen.
    Phil und ich hatten uns mit einem Blick verständigt. Wir lehnten beide Rechts und links von dem Mauerloch, durch das man in diesen Gang kam.
    Als ich mich umsah, entdeckte ich auch Jackson unter den Männern. Mir stieg kalter Schweiß auf die Stirn.
    Spitzel! Waren wir etwa gemeint? Hatte Jackson
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