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0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur
Autoren: Unbekannt
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was den Inspekteur anbetrifft, so führt ihn zu uns. Aber schnell, sonst kitzelt dich mein Degen!"
    „Halt!" rief Marshall dazwischen. „Es ist besser, wenn Berzan uns nach oben führt. Gehen wir zusammen, um den hohen Besuch zu begrüßen."
    Der Springer hatte darauf verzichtet, zur eigenen Waffe zu greifen. Es war nicht seine Absicht, die so aussichtsreich erscheinende Geldquelle zu verstopfen. Im Augenblick war der Besuch des Arkoniden die größte Gefahr. War sie vorbei, würde man weitersehen...
    Ohne sich weiter um Rodrigo zu kümmern, drehte er sich um, öffnete die Tür und schritt voran. Marshall und die anderen folgten. Sie wußten, welche Überraschung den Springern bevorstand und, daß die unangenehme Lage, in die sie geraten waren, bald vorbei sein mußte.
    Leider hatten sie einen leidigen Umstand vergessen, der schon manchen Strich durch gut aufgesetzte Rechnungen machte.
    Jenen Umstand nämlich, den man allgemein als Zufall bezeichnet.
     
    4.
     
    Glogol, Hoher Inspekteur des Arkon-Imperiums, näherte sich auf seiner Routine-Rundreise dem Sonnensystem Revnurs Stern um den zweiten Planeten, genannt Tolimon, zu besuchen.
    In seiner Begleitung befanden sich zwei schwere Kreuzer, um seinen eventuellen Forderungen den notwendigen Nachdruck zu verleihen. Glogol selbst flog mit nur wenigen Dienern und dem üblichen Personal einer Luxusjacht, deren äußere Ähnlichkeit mit einer gewissen KOOS-NOR direkt verblüffend war.
    Glogol war ein echter Arkonide aus der herrschenden Schicht. Seine erstaunlichen geistigen Fähigkeiten und seine Entschlußfreudigkeit hatten den Robot-Regenten dazu veranlaßt, ihm sein Vertrauen zu schenken. Er war hoch gewachsen, hatte weißes Haar und rötliche Augen sah also genau so aus wie Rhodan in seiner augenblicklichen Maske. Die prächtige Uniform wirkte ebenfalls wie ein Duplikat.
    Er gab seinem Funker einen Wink. „Verbindung mit Tolimon! Melden Sie unseren Besuch an. Ich verlange einen ordentlichen Staatsempfang, eine entsprechende Unterkunft und eine Dienerschaft. Die verantwortlichen Regierungsbeamten sollen sich auf dem Raumhafen einfinden."
    „Sehr wohl, Inspekteur", gab der Funker diensteifrig zurück und verschwand in seiner Zentrale. Keine zwei Minuten später tauchte er mit einem unbeschreiblich erstaunten Gesichtsausdruck wieder auf.
    „Herr ...!" stammelte er erschrocken. „Die Raumbehörde von Tolimon verlangt Sie zu sprechen, ehe sie die Landeerlaubnis gibt."
    Glogol konnte fast zehn Sekunden lang kein Wort hervorbringen, aber dann wäre er fast explodiert.
    „Was sagst du? Ungehorsam einem Inspekteur gegenüber? Wollen die Aras wieder rebellieren? Eine Unverschämtheit ..."
    „Sie sagen, es handle sich um Maßnahme VB-17", unterbrach der Funker verständnislos.
    Glogols Benehmen verwandelte sich mit einem Schlag.
    „Warum sagst du das nicht gleich, du Dummkopf? Das verändert die Sachlage." Er stand auf. „Los, zeige mir das Mikrofon."
    Von technischen Einzelheiten verstand Glogol nicht sehr viel, aber das gehörte auch nicht zu seinem Beruf. Immerhin erkannte er auf dem Bildschirm das Gesicht eines Ara, der ihn prüfend betrachtete. Das maßlose Erstaunen war echt.
    „Sie sind tatsächlich ein Arkonide?" stammelte der Mann auf dem Bildschirm, als habe er etwas ganz anderes erwartet. „Warum schickt man uns denn gleich zwei Inspekteure?"
    Glogol war es, als habe ihn ein elektrischer Schlag getroffen. Er wurde sofort mißtrauisch.
    „Zwei Inspekteure? Was wollen Sie damit sagen?"
    „Seit gestern weilt Inspekteur Tristol auf Tolimon, Herr. Er hat den Auftrag, die Zoo-Verwaltung zu untersuchen."
    „So?" machte Glogol und hielt den Kopf schief. „Tristol?" Er schien nachzudenken, dann huschte ein feines Lächeln über seine Züge. „Ich hoffe, dieser Tristol wird ebenfalls auf dem Raumhafen anwesend sein, wenn ich mit meinen Schiffen lande."
    „Er befindet sich zur Zeit auf einem Inspektionsflug und ist nicht zu erreichen."
    Glogol sah sich um einen überraschenden Spaß betrogen und erkannte die potentielle Gefahr, die aus einem falschen Inspekteur entstehen konnte. Es blieb keine Zeit für Späße. Er mußte handeln.
    „Inspekteur Tristol ist ein Betrüger", sagte er kalt. „Verhaften Sie ihn. Ich werde sofort landen. Die Formalitäten haben Zeit bis später. Ich werde inzwischen eine Anfrage an den Robot-Regenten absenden."
    „Das wurde bereits von uns veranlaßt. Wir erwarten die Antwort noch heute. Aber - vielleicht ist es gut, eine zweite
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