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0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur
Autoren: Unbekannt
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betäubt und in den Zoo verschleppt werden. Wenn du dich wehrst, oder wenn du gefährlich sein solltest, steht es den Männern frei, dich unschädlich zu machen. Du siehst, dein Wunsch, bald zu sterben, geht schnell in Erfüllung."
    Gucky hatte in den letzten Minuten nicht auf einfallende Gedankenimpulse geachtet und so den Anschlag auf sein Leben und seine Freiheit verpaßt.
    Er holte das jetzt nach, um dann zu schimpfen: „Einfangen wollen sie mich, wie ein wildes Tier! Mich, den Leibdiener des erlauchten Inspekteurs von Arkon! Ist das zu fassen?! Darf ich die Burschen zur... eh, darf ich ihnen eine Lehre erteilen, Chef? Sie haben es verdient, nicht wahr?"
    „Das schon, aber woher weißt du von ihren Plänen, wenn du kein Telepath bist? Ich fürchte, du wirst warten müssen, bis sie sich verraten. Suchen wir lieber nach Marshall, die Tierfänger haben Zeit."
    „Tierfänger!" knurrte Gucky böse und sprang mit einem Satz auf das weiße Bett, legte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme unter den Nacken. „Wenn Bully das jemals erfährt, habe ich mein Leben lang keine ruhige Minute mehr. Dies ist der Planet der Blamagen!"
    Rhodan lachte leise. „Kümmere dich jetzt nicht um die Dummköpfe, die auf unseren Schwindel hereingefallen sind, sondern hilf mir, Marshall zu suchen. Irgendwo müssen sie ja stecken und denken.
    Und wenn sie denken, sollte es dir auch möglich sein, die Impulse ihrer Gehirne zu empfangen."
    „Ob dieser komische Graf Rodrigo de Berceo auch denkt?"
    Rhodans Lächeln wurde für einen Augenblick durch einen Schatten verdrängt, dann nickte er langsam.
    „Ich nehme schon an, wenn ich auch befürchte, daß er an nichts anderes als an unsere gute Laury denkt. Das ist es ja, was uns diese Suppe eingebrockt hat."
    „Ja, ja", philosophierte Gucky und sah dabei schrecklich weise aus, „die Liebe ist an allem schuld. Ich werde mich nie verlieben."
    „Ich wüßte auch nicht, in wen", bemerkte Rhodan.
    Worauf Gucky sich ohne Kommentar der Aufgabe widmete, Marshalls Gedankenschwingungen zu orten.
     
    *
     
    Rhodan schloß die Augen und lehnte sich behaglich zurück. Er konzentrierte sich auf die bevorstehende Aufgabe, erkannte aber sofort, daß nur ein unwahrscheinlicher Zufall ihnen weiterhelfen würde.
    Gucky war wie ein Rundfunkamateur, der unter Tausenden von Sendern den seines Partners herausfinden will - dazu noch ohne das geringste Kennsignal.
    Es war einfach unmöglich, die tausend oder zehntausend Gedankenimpulse zu ordnen oder gar zu identifizieren.
    Dafür gelang es Gucky, andere und nicht minder interessante Dinge festzustellen. Die Impulse waren sehr stark und beschäftigten sich in der Hauptsache mit ihm. Der Intensität nach zu urteilen mußten sich die Urheber der betreffenden Gedanken tatsächlich bereits im Hotel befinden. Entgegen der früher einmal vertretenen Auffassung hatte die Erfahrung bewiesen, daß die Entfernung telepathische Energieströme aufzehrte und somit die Impulse abschwächte. „Sie kommen", sagte Gucky. Rhodan öffnete erstaunt die Augen und kehrte in das Hotelzimmer zurück. Seine tastenden Gedanken waren weit fort gewesen. „Wer kommt?"
    „Nun, diese Kerle, die einen unschuldigen Mausbiber in ihren Zoo stecken wollen. Ich werde sie im hohen Bogen aus den Fenstern fliegen lassen, auch wenn sie sich als Regierungsbeamte tarnen."
    „Das wirst du nicht tun, mein Lieber. Welches Risiko gehst du schon ein, wenn du dich übertölpeln läßt?
    Gar keins! Im Gegenteil, ich verspreche mir sogar einiges davon. Vielleicht erfährst du etwas über Marshall. Außerdem können wir Verbindungen halten und notfalls teleportierst du dich außer Gefahr. Was kann also passieren?"
    „Nichts, gar nichts", gab Gucky mißmutig zu. „Aber darum geht es mir ja auch nicht."
    „Worum denn?"
    „Die Blamage! Ich, der intelligenteste aller Mausbiber, muß dümmer sein, als die Polizei es erlaubt. Wenigstens die Polizei von Terra. Hier mögen die Verhältnisse ja anders liegen, aber dumm bleibt eben dumm."
    „Wer mit vorgetäuschter Dummheit etwas erreicht, ist klüger als jene, die er täuschte, Gucky."
    Der Mausbiber schluckte einen imaginären Kloß herunter.
    „Du hast aber auch für jede Medizin ein Zückerchen, und sei sie noch so bitter", gab er zu. „Aber Bully erfährt nichts davon, das versprichst du mir?"
    „Ist schon versprochen", nickte Rhodan.
    „Dann ist es gut. Die Aras werden also nicht fliegen, sondern ihren dummen Mausbiber fangen. Sie sind gleich da.
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