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0052 - Der doppelte Dämon

0052 - Der doppelte Dämon

Titel: 0052 - Der doppelte Dämon
Autoren: Friedrich Tenkrat
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im Sinne meines Supergegners.«
    »Sardo ist dessen Vasall«, meinte Suko.
    Ich nickte. »Ich habe in der vergangenen Nacht nicht viel geschlafen, daher hatte ich Zeit, gründlich über unser Problem nachzudenken.«
    »Was ist dabei herausgekommen?«
    »Wenn Sardo Böses tut, wird dies dem Schwarzen Tod in der Hölle gutgeschrieben, denn ohne ihn wäre der Dämon nicht freigekommen. Mit jeder neuen Schreckenstat, die Sardo begeht, steigt der Schwarze Tod demzufolge im Ansehen. Das wiederum bringt ihm mehr Macht über die zahlreichen Dämonensippen ein…«
    Suko nickte nachdenklich. »Das leuchtet mir ein. Mit Hilfe von Sardos Taten wächst die Größe des Schwarzen Todes.«
    »Und das kann doch Myxin, dem Magier, unmöglich gefallen«, sagte ich mit einem verschmitzten Lächeln.
    Suko hob die rechte Braue. »Oho, da höre ich etwas läuten, John!«
    Myxin, der Magier, war der erbittertste Gegner des Schwarzen Todes. Schon in Atlantis hatten sich die beiden bekämpft. Damals ging es um die Vorherrschaft im Reich der Finsternis.
    Myxin verlor den Kampf, und der Schwarze Tod versetzte ihn in einen zehntausendjährigen Schlaf, aus dem ihn Suko und ich befreiten.
    Seither versuchte Myxin, die rechte Hand des Teufels zu werden. Bisher war es ihm aber noch nicht gelungen, den Schwarzen Tod von seinem Platz zu verdrängen.
    Aber er wischte seinem Gegner bei jeder Gelegenheit eins aus, und es konnte unmöglich in seinem Sinn sein, wenn Sardo hier in Australien für den Schwarzen Tod Lorbeeren einheimste.
    Ich wollte mir die Buhlschaft der beiden zunutze machen.
    Mit Myxins Hilfe würde es mir gewiß gelingen, Sardo zu vernichten.
    Suko rümpfte die Nase, als ich ihm meine Überlegungen darlegte. »Das hörte sich zwar gut an, John, aber es will mir nicht so richtig gefallen. Myxin war noch nie dein Freund. Er wird es auch niemals werden. Er ist unser Feind, und wenn sich ihm eine Gelegenheit bietet, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, wird er es tun. Du weißt, wie ich das meine. Er könnte nicht nur Sardo, sondern auch uns austricksen.«
    Ich hob die Schultern. »Wir haben keine andere Wahl, Suko. Ich muß dieses Risiko auf mich nehmen. Nur wenn ich mich mit Myxin verbünde, können wir Sardo vernichten. Wenn wir allein gegen den mächtigen Dämon antreten würden, wäre dies unser sicheres Ende. Ich kann mir nicht vorstellen, daß du den Wunsch hast, in so jungen Jahren schon abzutreten.«
    »Ich möchte dich nur darauf hingewiesen haben, daß die Sache auch ins Auge gehen kann.«
    »Das«, erwiderte ich schmunzelnd, »wäre mir auch so klar gewesen.«
    »Dann ist es gut.«
    ***
    Als Noah Nantwick die Nachrichten hörte, erfuhr er von Addison Grizzards schrecklichem Tod. Er wußte sofort, wer dafür verantwortlich zu machen war, und er wurde bleich bis zu den Lippen.
    Erregt ging er in seiner Atelierwohnung auf und ab. Grizzard hatte mit seinem Vorhaben, die Stadt vor Sardo zu retten, Schiffbruch erlitten.
    Nun gab es wohl niemanden mehr, der den Mut aufbringen würde, sich dem Dämon entgegenzustellen. Würde nun das geschehen, was der Parapsychologe vorausgesagt hatte?
    Würde der Dämon Melbourne dem Erdboden gleichmachen?
    Noah Nantwick blickte auf seine Hände. Sie zitterten. Was sollte er tun? Addison Grizzard hatte ihn mit einem Wissen belastet, das er nicht für sich behalten durfte.
    Oder sollte er selbst versuchen, gegen seinen besessenen Bruder anzutreten? Noah schüttelte bei diesem Gedanken heftig den Kopf.
    Addison Grizzard war bestimmt mit einer Vielzahl von magischen Waffen gewappnet gewesen. Dennoch hatte ihn Sardo vernichtet.
    Wie leicht würde es Sardo erst fallen, ihn, Noah Nantwick, zu erledigen. Nein, es wäre purer Wahnwitz gewesen, sich schutzlos gegen Sardo zu stellen.
    Durfte er aber den Kopf einfach in den Sand stecken? Vielleicht gab es noch eine Möglichkeit, Sardo zu bezwingen.
    Dazu war es aber notwendig, daß diejenigen, die sich auf einen Kampf gegen den Dämon einlassen wollten, Sardos Versteck kannten.
    Noah Nantwick blieb stehen. Er selbst konnte nichts mehr tun, aber er konnte Addison Grizzards Wissen weitergeben. An die Polizei!
    Angestrengt dachte der Maler nach. Wie hieß doch der Inspektor, der sich mit den Fällen befaßte, die Sardo anzulasten waren?
    Der Name fiel Noah Nantwick nicht ein. Er öffnete den Wandschrank und kramte die alten Zeitungen hervor, die er darin aufbewahrte.
    Drei Minuten später wußte er, daß der Inspektor Brydon Tillinger hieß. Nervös verließ
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