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0052 - Der doppelte Dämon

0052 - Der doppelte Dämon

Titel: 0052 - Der doppelte Dämon
Autoren: Friedrich Tenkrat
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aus dem Gürtel, doch er kam nicht mehr dazu, die Waffe abzufeuern, denn Sardo verließ in Gedankenschnelle den Wirtskörper.
    Zischend schoß eine Stichflamme zum Nachthimmel empor. Sie war so grell, daß Addison Grizzard die Augen schließen mußte.
    Er erhielt einen kraftvollen Stoß, kippte nach hinten weg und landete im Jeep. Er war völlig durcheinander.
    Obwohl er den Motor nicht gestartet hatte, hörte er ihn brummen. Und obwohl er das Fahrzeug nicht in Gang gebracht hatte, fuhr es an.
    Addison Grizzard öffnete die Augen. Der Jeep gewann rasch an Fahrt. Grizzard bemerkte, daß er hinter dem Steuer des Wagens saß.
    Aber er hatte keinerlei Einfluß auf das Fahrverhalten des Jeeps. Das Fahrzeug machte, was es wollte. Weder Sardo noch Nico Nantwick waren zu sehen. Sardos dämonische Kraft trieb den Jeep immer schneller an.
    Mit dröhnendem Motor raste das Fahrzeug durch die Dunkelheit.
    Es war eine schreckliche Höllenfahrt, die Addison Grizzard nicht stoppen konnte. Er klammerte sich entsetzt an das Lenkrad, das sich leer durchdrehte, wenn er den Kurs ändern wollte.
    Er trat mit voller Wucht auf das Bremspedal, trat es bis zum Wagenboden durch, ohne damit auch nur die geringste Wirkung zu erzielen.
    Ihm wurde schwarz vor Augen. Er stemmte seinen linken Fuß auf die Kupplung. Gleichfalls ohne Erfolg.
    Der Jeep raste unaufhaltsam weiter. Addison Grizzard wurde in dem Wagen hin und her geschleudert. Die Straße wurde jetzt kurvenreich.
    Der Parapsychologe riß die Augen auf. Mit diesem Tempo konnte er die nächste Kurve unmöglich schaffen.
    Bäume standen am Straßenrand. Grizzard rechnete damit, in wenigen Augenblicken dagegenzuprallen.
    Ihm schoß durch den Kopf, daß er vielleicht noch eine Chance hatte, wenn er augenblicklich aus dem Jeep sprang.
    Aber dann erkannte er, daß ein Sprung aus dem Wagen bei dieser mörderischen Geschwindigkeit ebenfalls sein sicheres Ende gewesen wäre.
    In Sekundenschnelle kam die Kurve näher. Und mit ihr die Bäume mit den mächtigen Stämmen. Vergeblich drehte Addison Grizzard am Lenkrad.
    Verzweifelt preßte er die Kiefer zusammen.
    Als nur noch ein Sekundenbruchteil bis zum tödlichen Aufprall fehlte, schloß der Parapsychologe die Augen.
    Er gab sich auf. Er hatte zu hoch gereizt und alles verloren.
    Doch der Aufprall blieb aus. Dem Dämon gefiel es, seinem Opfer noch einige Minuten zu schenken. Sardo verlängerte Addison Grizzards Todesangst. So etwas tun Dämonen mit Vorliebe.
    Manchmal lassen sie ihre Opfer neue Hoffnung schöpfen, ehe sie dann unvermittelt und tödlich zuschlagen.
    Addison Grizzard traute seinen Augen nicht. Die Kurve lag bereits hinter ihm. Das blutige Ende am Baum war ihm erspart geblieben.
    Er glaubte, sein ledernes Amulett hätte ihn vor dem Schlimmsten bewahrt, doch er irrte sich.
    Nichts konnte ihn vor der Macht der Schwarzen Magie schützen.
    Der Jeep beschleunigte. Er raste wie ein Rennwagen, und er verdoppelte diese enorme Geschwindigkeit noch.
    Plötzlich kein Rumpeln und Schütteln mehr!
    Addison Grizzard warf einen verwirrten Blick auf die Straße. Geschockt stellte er fest, daß die Räder die Bodenhaftung verloren hatten.
    Tatsächlich, der Jeep hatte von der Straße abgehoben. Er wurde von der Kraft des Bösen getragen.
    Die Horrorfahrt ging weiter!
    Fünfzig Yards lagen bald unter dem Jeep. Wenig später waren es hundert Yards. Dann hundertfünfzig. Dann zweihundert…
    Und plötzlich sah der Parapsychologe den Dämon. Groß und mächtig stand Sardo in der Luft. Er hob die gewaltige Faust, und als der Jeep in seine Reichweite kam, schlug er mit unvorstellbarer Kraft zu.
    Kein Mensch wäre in der Lage gewesen, diesen schmetternden Schlag zu überleben. Als der völlig zertrümmerte Wagen auf die Erde krachte, war Addison Grizzard bereits nicht mehr am Leben.
    ***
    Suko verschlang sein Frühstück, als hätte er an diesem Morgen einen mehrtägigen Hungerstreik beendet. Ich wollte ihm den Appetit nicht verderben, deshalb erzählte ich ihm noch nichts vom Auftritt des Schwarzen Todes in der vergangenen Nacht.
    Erst als sich mein chinesischer Partner zufrieden mit der weißen Stoff Serviette die Lippen abtupfte, berichtete ich davon.
    »Er ist also der Initiator all der Dinge, die bisher vorgefallen sind«, sagte Suko grimmig.
    »Ich möchte es anders formulieren: der Schwarze Tod hat Sardo aus seinem Felsengrab befreit und ihn wiedererstarken lassen. Sardo führt nicht Befehle des Schwarzen Todes aus. Aber alles, was Sardo anstellt, ist
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