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0051 - Horror-Kreuzfahrt

0051 - Horror-Kreuzfahrt

Titel: 0051 - Horror-Kreuzfahrt
Autoren: Jason Dark
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blieb stocksteif stehen.
    Shao aber sprang auf ihren Vater zu. »Du bist wahnsinnig!« schrie sie ihm ins Gesicht. »Du willst wirklich deine eigene Tochter töten lassen?«
    Kalt schaute Huang das Mädchen an. »Ich hatte dir die Wahl gelassen, aber du hast dich nicht auf meine Seite gestellt. Ich war sehr großzügig. Die Tochter muß ihrem Vater gehorchen, so steht es überall geschrieben. Du hast es nicht getan und verdienst für deinen Ungehorsam eine Strafe.«
    Shao nickte heftig. Suko bewunderte sie. Ihren Mut, ihre Hartnäckigkeit, mit der sie ihrem Vater entgegentrat. Mit welcher Entschlossenheit sie das machte – sie schreckte auch nicht davor zurück, für ihre Ansichten in den Tod zu gehen.
    »Eine Tochter soll ihrem Vater gehorchen. Ja, so steht es geschrieben. Aber die alten Zöpfe sind abgeschnitten. Wir leben in einer neuen Zeit, und da kannst du mir nicht mehr mit Sprüchen kommen, Huang.«
    Sie sagte nicht Vater, sondern Huang. Das zeigte, wie sehr sie innerlich mit ihm gebrochen hatte.
    »Du bedeutest mir nichts mehr, Huang. Ja, ich habe dich einmal geliebt. Aber jetzt liebe ich einen anderen. Er steht neben mir. Unsere Liebe wird stärker sein als der Tod.«
    Huang lächelte spöttisch. »Ihr Narren«, sagte er, »ihr hirnverbrannten Narren. Nichts wird euch retten. Und eins sage ich dir. Die alten Zeiten, wo die Kinder wieder voller Hochachtung zu ihren Eltern aufschauen, werden wiederkommen. Verlasse dich darauf, Shao.«
    »Möchtest du meine Antwort darauf haben?« erkundigte sich das Mädchen lauernd. »Ja.«
    Da schlug sie ihrem Vater ins Gesicht. Es klatschte, als die Hand seine Wange traf. »So, das war meine Antwort, Huang!«
    Zwei Gehilfen sprangen vor, um das Mädchen zu packen, doch Huang wehrte ab. »Laßt sie«, sagte er kalt. »Sie entgeht ihrem Schicksal nicht. Der Tod ist ihr gewiß!«
    »Lieber sterben, als in deiner Nähe zu leben«, schrie das Mädchen ihren Vater an. Der schaute an ihr vorbei.
    Die beiden anderen Kerle hatten Kai-tak bereits aus der Röhre geholt.
    Suko wurde noch immer bedroht. Er fragte sich, ob Kai-tak wirklich so stark besessen war, daß er von Huang Befehle annahm, oder ob ihre Freundschaft stärker war?
    Der Chinese machte einen letzten Versuch. Ohne sich zu bewegen, sagte er: »Lassen Sie Ihre Tochter leben, Huang. Ich bitte Sie inständig darum!«
    Huang hörte gar nicht hin. Er war hinter die Steinfigur getreten und legte ihr die Hände auf den Kopf. So blieb er stehen. Das Gesicht erinnerte an eine Maske, nur die Augen lebten.
    Die Männer, die Kai-tak von den Elektroden befreit hatten, traten zur Seite. Sie behielten Suko nach wie vor im Auge. Eine Chance zur Flucht gab es nicht.
    »Komm her, Kai-tak!« erklang Huangs Befehl.
    Der hünenhafte Chinese bewegte sich. Er drehte seine Schultern, um sich so aus der engen Röhre zu schieben.
    Suko, der Kai-tak ebenfalls anschaute, sah, wie der die Augen öffnete. Stumpf und glanzlos waren seine Pupillen. Da wußte Suko, daß er hier einen anderen Kai-tak vor sich hatte.
    Einen Roboter, der nur von einem Befehle annahm. Und das war Huang, der Besessene.
    Kai-tak ließ die Arme fallen und berührte mit den Fingerspitzen den Boden. Er schob auch noch das letzte Drittel seines Oberkörpers aus der Öffnung und ließ sich fallen.
    »Steh auf!«
    Kai-tak gehorchte.
    Marionettenhaft erhob er sich vom Boden. Er wandte Suko seine Vorderseite zu, auf der das Symbol des Gelben Satans schimmerte.
    Kai-tak hatte es voll erwischt.
    Huang lächelte kalt.
    Shao, seine Tochter, stand Steif wie ein Denkmal. In ihrem Gesicht regte sich kein Muskel.
    Kai-tak war schaurig anzusehen. Der rotviolette Widerschein lag auf seinem Körper, das Gesicht wirkte maskenhaft bleich. Er wartete auf weitere Befehle.
    Und die kamen.
    Huang löste seinen rechten Arm von der Schulter der Steinfigur, schwang ihn herum und wies auf Suko.
    »Töte ihn!« schrie er. »Töte ihn mit deinen bloßen Händen, und bringe dem Gelben Satan dein Opfer!«
    Kai-tak drehte sich zu Suko um.
    Die beiden Männer – vor wenigen Stunden noch Freunde – starrten sich an. Tu es nicht! sprachen Sukos Augen. Tu es nicht…
    Keine Reaktion.
    Das Band zwischen Kai-tak und Suko war für alle Zeiten gerissen.
    »Jetzt!« schrie Huang, und Kai-tak setzte sich in Bewegung…
    ***
    Die Ratten hatten nur ein Ziel!
    Sie stürmten dorthin, wo sich der Gelbe Satan befand. Frou Frou schrie auf, rannte in sinnloser Panik weg, auf den Niedergang zu, verfehlte die oberste Stufe
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