Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0051 - Horror-Kreuzfahrt

0051 - Horror-Kreuzfahrt

Titel: 0051 - Horror-Kreuzfahrt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Rücksicht nehmen, auch nicht, wenn du meine Tochter bis. Das andere geht vor.« Seine Hand deutete auf die Röhre, in der Kai-tak lag.
    »Er wird euch töten«, sagte Huang…
    ***
    Ich hatte Glück im Unglück.
    Die Flammen waren über meinen Kopf hinweg geschossen und hatten zuerst die Backbordseite in Brand gesetzt. Aber das verdammte Höllenfeuer breitete sich rasend schnell aus. Es fraß sich durch die Planken und würde auch in den Maschinenraum eindringen.
    Wieviel Zeit blieb mir?
    Eine Minute, vielleicht zwei?
    Ich zerrte und riß an meinen Fesseln, doch diesmal bekam ich sie nicht los. Plötzlich kam mir eine Idee. Sie war irre, aber die einzige Möglichkeit. Wenn mir einer helfen konnte, dann war es Kapitän Harper.
    Er lag bewußtlos vor mir. Ich mußte ihn wecken.
    Eine schwierige Angelegenheit.
    Ich streckte meinen Körper, während dicke Rauchschwaden über das Deck zogen, die Sicht vernebelten und mich zum Husten reizten. Doch das war im Moment zweitrangig.
    Mit dem linken Fuß stützte ich mich ab, den rechten hob ich an und trat Harper in die Hüfte.
    Einmal, zweimal…
    Er rührte sich nicht.
    »Komm zu dir!« brüllte ich. »Los, wach auf!« Meine Stimme kippte über. Der Rauch biß in meine Augen, sie fingen an zu tränen.
    Harper rührte sich nicht.
    Ich gab nicht auf und trat fester zu. Plötzlich zeigte sich bei Harper eine Reaktion. Durch das Knistern und Prasseln der Flammen hörte ich deutlich einen Stöhnlaut. Der Kapitän erwachte.
    Wieder ein Tritt. »Aufwachen, Harper! Los, kommen Sie zu sich. Rasch, zum Teufel!«
    Er setzte sich auf. Aus großen Augen starrte er mich an. Er erkannte mich nicht, seine Blicke waren noch von den Nachwirkungen der Bewußtlosigkeit umflort. »Harper!«
    Er hörte meine Stimme. Langsam verstand er, in welcher Lage er sich befand. »Schneiden Sie mich los. Das Schiff brennt!« Ein Hustenanfall schüttelte mich. »Wir – wir beide werden Opfer des Feuers!« keuchte ich. »Sie müssen…«
    Er setzte sich auf, drehte den Kopf, sah den Rauch und die Flammen und begann zu schreien.
    »Binden Sie mich los!« brüllte ich.
    Er kroch auf die Reling zu. Packte die Griffe und zog sich dicht neben mir hoch. Wankend stand er da.
    »Warum sollte ich Sie losbinden?« kreischte er mich an. »Sie haben mich doch niedergeschlagen. Die anderen sind meine Freunde. Und ich gehe zu ihnen.«
    Das konnte Harper. Die Schiffe lagen noch ziemlich dicht nebeneinander, aber ich war sicher, daß die Taue bald gekappt wurden.
    »Sind Sie wahnsinnig?« fuhr ich ihn an. »Ihre Freunde haben doch das Schiff in Brand gesteckt. Es war der Gelbe Dämon. Und ihn kümmerte es nicht, ob Sie noch an Deck waren oder nicht. Das sind Ihre Freunde, Harper.«
    Ich hatte ihm meine Worte entgegen geschleudert und sah es seinem Gesicht an, wie er nachdenklich wurde.
    »Überlegen Sie nicht lange. Schneiden Sie mir die Fesseln endlich durch!« Irgendwo auf dem Schiff gab es eine Explosion. Brennende Holzteile wirbelten durch die Luft, und ich hatte Glück, daß ich nicht getroffen wurde. Das brennende Holz trudelte über die Reling und versank zischend im Meer.
    Vielleicht war die Explosion der auslösende Punkt. Harper zog ein Messer hervor und näherte sich mir.
    Sekundenlang schoß mir ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. Wenn er es sich jetzt anders überlegt und dich ermordet, dann…
    Doch Harper säbelte an meinen Stricken. Er machte es so geschickt, daß er mich mit der scharfen Klinge nicht verletzte.
    Die Stricke fielen.
    »Danke!« keuchte ich und streckte meine Hand aus. »Jetzt die Pistole. Meine Beretta!«
    Er gab sie mir.
    Da wurden die Taue gekappt. Uns hüllten in dem Moment schwarze Rauchschwaden ein. Als ein Windstoß sie vertrieb, sah ich, wie die Taue ins Wasser klatschten.
    »Los, rüber!« schrie ich Harper zu. »Wir dürfen keine Sekunde mehr verlieren.« Schon wurde der Seelenverkäufer abgetrieben. Eine Welle hob ihn von der Jacht weg.
    Ich wartete auf die Gegenreaktion. Sie kam schnell. Schon kletterte ich auf die Reling.
    Harper machte es mir nach. Deutlich las ich die Angst auf seinem Gesicht. »Keine Angst, wir schaffen es!« munterte ich ihn auf, schätzte die Entfernung ab und schrie: »Jetzt!«
    Ich warf meinen Körper schwungvoll nach vorn. Wie Superman flog ich durch die Luft. Für einen schrecklichen Augenblick hatte ich die Vorstellung, die andere Reling zu verfehlen, denn die Entfernung schien mir auf einmal unheimlich weit zu sein.
    Neben mir schrie Harper
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher