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0051 - Horror-Kreuzfahrt

0051 - Horror-Kreuzfahrt

Titel: 0051 - Horror-Kreuzfahrt
Autoren: Jason Dark
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entern das Schiff!« rief er.
    Zuerst schauten sich die Anwesenden ungläubig an. Dann – wie auf ein geheimes Kommando – kam Bewegung in sie. Alle stürzten auf das schmale Fenster zu. Selbst Frou Frou.
    Da sahen sie es.
    Taue wurden auf die Jacht geworfen und an der Reling befestigt. Frou Frou begann zu beten. Sie sang dabei in ihrer Heimatsprache, was Faretti aufregte.
    »Halt endlich deinen Rand!« fuhr er das Mädchen an.
    »Da ist jemand an die Reling des Schiffes gefesselt«, sagte Gordon Gray plötzlich. Wenig später erlebten die vier Menschen das Auftreten des Gelben Satans mit. Sie sahen, wie er mit dem Gefesselten sprach, und ihre Angst wurde noch größer. Dann raste ein Blitzstrahl in den Himmel und kam wieder zurück.
    »Da, der Teufel!« krächzte Sandra und machte unwillkürlich ein Kreuzzeichen. Frou Frou begann wieder zu beten. Niemand sagte ihr jetzt noch etwas.
    Draußen vor der Tür kratzten weiterhin die Ratten. Ihre Körper klatschten gegen die Verkleidung, und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann sie das Holz durchnagt hatten.
    Das Geschehen an Bord des Totenschiffes fesselte die vier Menschen auf eine dramatische Weise. Sie bekamen mit, wie der Gelbe Satan auf ihr Schiff gebracht wurde und sie sahen den blonden Mann an der Reling stehen und wie er einen anderen zu Boden schickte. Der Kerl in der zerschlissenen Kapitänsuniform blieb auf dem Rücken liegen.
    Dann geschah etwas, was den Eingeschlossenen auf der Jacht den Atem raubte. Von ihrem Schiff aus leckten Flammenzungen auf das Deck des Seelenverkäufers, das sofort Feuer fing. Im Nu brannte es lichterloh.
    »Himmel, er verbrennt!« kreischte Sandra, und Frou Frou schlug die Hände vor die Augen.
    Die beiden Männer aber senkten den Blick. Sie konnten nicht helfen, sie mußten den blondhaarigen Mann seinem Schicksal überlassen.
    Fassungslos starrten sie durch das Fenster in die Flammen.
    Wenig später fielen die Taue, die die beiden Schiffe noch miteinander verbanden. Schon hatte die See freie Bahn und trieb die Boote wieder weiter auseinander. »Hört!« rief Sandra. »Schritte!«
    Die Männer fuhren herum.
    Wie hypnotisiert starrten Falco Faretti und Gordon Gray auf die Kabinentür.
    Die Fremden, die die Rattenplage ausgelöst hatten, kamen bereits den Gang entlang. Außer den Tritten hörten sie das aufgeregte Fiepen der Ratten.
    Mit einem Ruck wurde die Tür aufgestoßen.
    Die Mädchen schrien und wichen bis in die äußerste Ecke der Kabine zurück.
    Eine Armee von Ratten quoll in den Raum. Plötzlich waren sie überall. Auf dem Bett, der Couch, auf den Stühlen, sie hockten auf dem Tisch und huschten die Wände hoch.
    Aber sie griffen nicht an.
    Noch nicht…
    Dann trat der Gelbe Satan ein. Er war aus seiner Sänfte gestiegen. Seine beiden Diener flankierten ihn. Es folgte der Mann mit dem umgeschnallten Colt. Nur den Vampir entdeckten sie nicht. Er war auf dem Deck zurückgeblieben.
    Das Quartett der Hölle stand stumm und beobachtete nur. Bis der Gelbe Satan einen Befehl gab.
    »Packt sie!«
    ***
    Huang blieb stehen, und ein gefährliches Lächeln kerbte seine Lippen. Im diffusen Licht schimmerte seine Haut rötlich. Er trug einen ebenfalls rötlichen langen Mantel, der mit zahlreichen Zeichen bestickt war, die Suko aus der Mythologie des alten China kannte. Vor allen Dingen kehrte das Drachenmotiv immer wieder. Gerade die Drachen waren es, die auch in Europa die Mythen und Fabeln bestimmten. Selbst der Name Dracula leitete sich davon ab.
    »Ich wußte, daß du gekommen bist, Tochter«, sagte er und behielt sein Lächeln bei. »Wir haben euch beobachtet.«
    Er konnte guten Gewissens in der Mehrzahl sprechen, denn er war nicht allein. In seiner Begleitung befanden sich einige Männer, die Suko bereits unten am Hafen zu sehen geglaubt hatte. Sie alle waren bewaffnet und hatten sich im Raum verteilt. Die gelben Satansfratzen auf ihren Oberkörpern schimmerten.
    Beschützend legte Suko einen Arm um das Mädchen, damit es wußte, zu wem es gehörte. Suko wollte für Shao kämpfen.
    Er spürte, wie sich ihr Körper straffte. »Was geht hier vor, Vater?« fragte sie.
    »Warum tust du so unschuldig, Shao? Du weißt es genau.«
    »Nein. Ich weiß nur, daß du dich auf einen furchtbaren Weg begibst.«
    »Begeben hast, meine liebe Tochter, denn ein Zurück gibt es nicht mehr.«
    Suko hörte nicht zu. Er behielt die sechs Begleiter des Beerdigungsunternehmers im Auge.
    Shao schüttelte den Kopf. »Ich begreife dich nicht, Vater«,
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