Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
Männern das ganze Geheimnis kennen, das sich zwischen Tookley und New York ereignet hat. Und was Sie noch nicht wissen, das werden Ihnen jetzt Professor Albis und Dr. Berrand mitteilen. Bitte, Professor.«
    Albis legte die Fingerspitzen aneinander.
    »Es besteht kein Zweifel, dass sich das Uran in der Fabrik in der 52. Straße befunden hat. Die Bleibarren in dem unterirdischen Werkstattraum stammen aus dem Material, das als Schutzumhüllung für das Uran gedient hat. Das Material ist etwas, aber ungefährlich radioaktiv. Allerdings habe ich von dem Uran selbst keine Spur gefunden. Die Täter müssen das Material in ein anderes Versteck gebracht haben.«
    »Eine Frage, Professor«, sagte ich. »Soweit ich informiert bin, ist das Zeug höllisch gefährlich. Wenn das Blei eingeschmolzen worden ist, wie hat Laroche das Uran abtransportieren können?«
    »Es gibt gewisse hochwertige Chrom-Nickel-Stahllegierungen, die so dicht sind, dass man radioaktives Material darin ohne Gefahr aufbewahren und transportieren kann. Man nimmt jedoch gewöhnlich Blei, weil es wesentlich billiger ist. Dafür müssen allerdings die Bleiwände dicker sein. Die Stahllegierungen werden nur verwendet, wenn es auf Gewichtsersparnis ankommt. Die Schmelzöfen in der Fabrik geben durchs aus die Möglichkeit, solche Legierungen herzustellen. Ich habe ferner das Abfallmaterial von den Drehbänken untersucht. Gentleman, ich habe Spuren solcher Legierungen festgestellt. -Die Täter haben mit fast zweifelsfreier Gewissheit das Uran in einen solchen Stahlbehälter verpackt. Damit ist es gewichtsmäßig auf einem gewöhnlichen Lastwagen transportierbar geworden.«
    »Professor, wie viel von dem Zeug ist eigentlich gestohlen worden?«, fragte Phil.
    Albis lächelte flüchtig. »Diese Frage darf ich nicht beantworten, aber es war genug Uran, um eine Bombe daraus herzustellen.«
    »Langsam, Professor«, meldete sich Mant. »Zur Herstellung von Bomben gehört wohl auch noch etwas mehr als nur der Besitz des Urans.«
    »Sie irren, Mr. Mant«, antwortete Albis. »Es gehört nicht sehr viel mehr dazu. In jedem Bücherladen können Sie heute Bücher kaufen, in denen das Prinzip, nach dem A-Bomben gebaut worden sind, zu lesen ist. Eine gewisse Schwierigkeit liegt nur in der Herstellung so reinen Urans, dass es zur Kettenreaktion geeignet ist.«
    »Aber das gestohlene Uran war von solcher Reinheit?«
    »Ja, es ist nun einmal der Fluch, der auf dieser Entdeckung liegt, dass auch für friedliche Zwecke bestimmtes Uran zur Herstellung einer Atombombe geeignet ist.«
    »Haben Laroche und Sakow eine solche Bombe gebaut?«, fragte ich.
    Mr. High nahm ein Blatt vom Tisch.
    »Hoover hat mir heute aus dem Archiv des CIC die Unterlagen über jenen Gregor Sakow mitgebracht. Gregor Sakow hat in den Jahren von 1944 bis 1947 als Abteilungsleiter auf dem Versuchsgelände von Los Almados gearbeitet, und zwar an den Stahllegierungen für Bomben.«
    Der Doktor rückte an seiner Brille.
    »Die drei von Dr. Laurent und mir untersuchten Personen wiesen Verbrennungsschäden durch radioaktive Bestrahlung auf. Bei Robert Meyler und Tom Faster fanden sich diese Schäden an den Händen, während sich bei Thomas Coocher eine schwere radioaktive Verletzung des Magens fand. In diesem Fall ist zu schließen, dass Coocher mit dem Uran in Berührung kam. Während er Handschuhe trug, anschließend aber irgendwelche Speisen zu sich nahm. Dass Dr. Laurent die wirkliche Ursache der Schäden nicht erkannt hat, ist verständlich. Verbrennungsschäden im ersten Stadium sehen wie Ausschläge aus, die Magenverletzung bei Coocher hielt er für Krebs. Ich möchte Dr. Laurent ausdrücklich rehabilitieren. Als Polizeiarzt hatte er nie vorher Gelegenheit, durch Radioaktivität verursachte Gewebeverletzungen zu sehen. Das ist im Grunde alles, was ich zu sagen habe. Es steht fest, dass die getöteten Personen mit radioaktivem, ungeschütztem Material in Berührung gekommen sind.«
    Mr. High hatte wahrscheinlich meinem Gesicht angesehen, was ich dachte.
    »Eine Theorie, Jerry?«, fragte er.
    »Mehr als eine Theorie, Sir«, antwortete ich. »Eine Rekonstruktion, die mit fast absoluter Gewissheit stimmt.«
    Ich stand auf.
    »Wir wissen nicht, wann in Arthur Laroche der Plan gekeimt ist, Uran zu rauben. Vielleicht hat er den Gedanken nicht selber gehabt, sondern er ist ihm von Gregor Sakow eingeblasen worden. Jedenfalls führten sie den Plan mithilfe von Lens Baker durch. Als Fahrer holten sie sich Tom Faster, dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher