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0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx
Autoren: Delfried Kaufmann
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zerschnitten, in ihren Schmelzöfen zu Barren umgeschmolzen, um das verräterische Ding von der Bildfläche zu bekommen und dann hier unten aufgestapelt. Ich gehe trotzdem nicht hinunter. Kann sein, dass irgendetwas von dem Kram radioaktiv ist.«
    Sorgfältig transportierte er die Betonplatte an die alte Stelle. Wir gingen wieder ins Freie.
    »Was wollen wir jetzt tun?«
    »Wir stellen die Leute unter Überwachung. Vielleicht ist einer von ihnen mehr beteiligt, als er zugibt. Laroche scheint manchmal mit Geld um sich geworfen zu haben. Die Leute sagen, er sei launisch, aber großzügig gewesen. Übrigens, ich habe mir Fasters Wagen in der Garage angesehen. Wissen Sie, dass der Wagen einen aufmontierten Hebekran hat? Es gibt kaum noch einen Zweifel, Jerry, dass wir in das richtige Wespennest gegriffen haben.«
    ***
    Wir schufteten bis in die späte Nacht hinein. Wir stellten die Aussagen der Arbeiter zusammen, verglichen, beurteilten. Miss Lendal war vorläufig festgenommen worden. Mant hatte Anweisung gegeben, dass die Leichen der Ermordeten exhumiert wurden.
    Spät am Abend vernahm ich Lew Morgan. Er gestand und schilderte mir die entscheidende Begegnung mit Arthur Laroche, und seine Schilderung warf ein bezeichnendes Licht auf diesen Mann und seine Intelligenz.
    »Er hatte einige Male Sachen von mir gekauft. An einem Abend kam er spät, sprach von irgendetwas und sagte plötzlich mitten im Satz: ›Sie kennen doch Leute, die einen Mord gegen Dollars besorgen, Morgan. Ich möchte einen solchen Mord bestellen!‹
    Ich versuchte vorsichtig zu bleiben«, erzählte Morgan weiter, »aber Laroche wischte meine Einwände beiseite. ›Nennen Sie Ihren Preis. Ich zahle im Voraus‹, erklärte er, ›aber ich wünsche saubere Arbeit.‹ Auf diese Weise bestellte er den Mord an Robert Meyler, an Thomas Coocher und schließlich an Tom Faster.«
    »Und der Mordversuch an mir?«, fragte ich.
    Morgan senkte den Kopf, aber er sprach weiter: »Nein, das war keine Bestellung von Laroche. Sie waren in meinem Laden gewesen und hatten erzählt, dass Sie hinter einem puertoricanischen Hausierer her waren. Ich bekam einen Schrecken. Wenn es Ihnen gelang, Juan Serveros zu verhaften, waren wir alle gefährdet. Wir beschlossen, Sie aus dem Weg zu räumen.«
    »Sie befahlen, mich zu erledigen«, berichtigte ich.
    ***
    Am anderen Morgen standen wir in aller Frühe auf dem Flughafen La Guardia und warteten auf die Sondermaschine aus Washington. Als die Viermotorige auf setzte, stiegen nur zwei Männer aus. Mant, Phil, der inzwischen zu uns gestoßen war, und ich nahmen sie in Empfang. Professor Albis vom Reaktor in Tookley, war ein kleiner, beweglicher Mann mit einer Glatze und einem Kranz weißer Haare. Dr. Berrand vom Forschungszentrum war groß, hager und ernst.
    Mant übernahm den Professor, Phil und ich fuhren Dr. Berrand zum Leichenschauhaus. Unser Polizeiarzt, Dr. Laurent, wartete bereits. Die beiden Mediziner begrüßten sich, wechselten einige Worte, und dann begannen sie, sich anzukleiden. Als sie die Schürzen umbanden, fasste mich Phil am Ärmel.
    »Willst du Zusehen? Du weißt, ich bin nicht gerade empfindlich, aber…«
    Ich wehrte ab. »Okay, gehen wir. Ich bin nicht scharf auf das, was die Medizinmänner jetzt notgedrungen tun müssen.«
    ***
    Ich fuhr wieder zum Schauhaus.
    »Tut mir leid«, antwortete der Pförtner auf meine Frage. »Dr. Laurent und der Arzt, mit dem Sie heute morgen kamen, sind noch nicht aus dem Anatomiekeller aufgetaucht.«
    Ich rief das Hauptquartier an und wollte Mr. High sprechen.
    »Wenn es nicht ganz fürchterlich dringend ist«, antwortete der Beamte in der Zentrale, »dann können Sie den Chef nicht sprechen. Der FBI-Direktor ist vor einer halben Stunde mit einem Flugzeug aus Washington eingetroffen. Seitdem sprechen er und der Chef miteinander.«
    »Ich glaube, wir werden nicht mehr gebraucht«, sagte ich zu Phil. »Gehen wir nach Hause, und trinken wir einen guten Schluck.«
    ***
    Um acht Uhr rief Mr. High an.
    »Ist Phil bei Ihnen, Jerry?«
    Ich bejahte.
    »Dann kommen Sie bitte beide sofort zu mir. Wir haben eine Besprechung angesetzt.«
    Wir waren die Letzten, die Mr. Highs Büro im Hauptquartier betraten. Außer dem Chef und uns waren Francis Mant und die beiden Gelehrten anwesend.
    High wies uns zwei Stühle an. Das Gesicht des Chefs war ungewöhnlich ernst.
    »Sie, Jerry, Phil und Mr. Mant, sind die drei Beamten des FBI in den gesamten Staaten, die zusammen mit einigen wenigen anderen
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