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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück
Autoren: Unbekannt
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sie nicht merkte, was die beiden getan hatten. Doch irgendwann hatte Jane die Wahrheit herausbekommen, und der Beweis dafür war, daß sie diese Briefe im Besitz gehabt hatte. War sie nach dem Tod ihres Mannes auf sie gestoßen? Hastig legte Mary den Brief beiseite und begann den nächsten zu lesen ...
    Brett stieß einen verächtlichen Seufzer aus, als er in der Bibliothek Lord Hastings bewußtlos in einem Ohrensessel liegen sah, eine leere Karaffe zu Füßen. „Nun, Elizabeth, mir scheint, auf deinen Vater muß niemand mehr aufpassen. Ich würde sagen, er hat sich für den Rest des Tages selbst außer Gefecht gesetzt."
    „Oh, Brett, warum mußt du so über etwas spotten, das in meinen Augen eine Katastrophe ist?" Elizabeths schöngeformte Lippen verzogen sich vor Abscheu. „Oh, warum mußte er das tun?" Ein Ausdruck kalter Wut trat in ihre Augen, die zu schmalen Schlitzen wurden. „Die Männer der Hastings waren immer schwach! Mein Vater ..." Sie hatte das Wort ausgesprochen, als sei es ein Fluch. „Und vor ihm mein Großvater ... Tante Margaret sagt immer, es obläge den Frauen in unserer Familie ..." Elizabeth lachte verbittert auf. „Ah, aber was schwatze ich? Wenn ich mich nicht irre, habe ich eine Kutsche vorfahren gehört. Es sind Gäste gekommen."
    „Dann schlage ich vor, du kümmerst dich um sie, Elizabeth. Ich werde einige Lakaien rufen, die Mylord ins Bett tragen können." Brett warf einen letzten angewiderten Blick auf den Hausherrn und wandte sich zur Tür. „Danach werde ich zum See gehen und nach Ashleigh und deiner Patentante Ausschau halten. Du wirst mich bestimmt hier nicht mehr brauchen."
    „Oh, das kannst du nicht!" rief Elizabeth aus und klammerte sich an Bretts Arm.
    Tante Margaret hatte so darauf gedrungen, daß sie den Duke hier beschäftigte und ihn um jeden Preis von seiner Frau fernhielt, und der Gedanke, Margaret bei einer so einfachen Aufgabe im Stich zu lassen, hatte Elizabeth den Schreck in die Glieder getrieben. Er war ihrer Stimme anzuhören gewesen, und viel zu spät versuchte sie nun, den gemachten Eindruck zu verwischen. „Ah, es ist nur, daß ich mich darum sorge, daß der Tag ein Erfolg wird, Brett", sagte sie, nachdem sie sich gefaßt hatte. „Ich brauche dich hier wirklich, damit du mir moralische Unterstützung geben kannst."
    Einen Moment lang betrachtete er gespannt Elizabeths Gesicht und fragte sich, aus welchem Grund seine ehemalige Verlobte so alarmiert geklungen hatte. Elizabeth glaubte, bei einem gesellschaftlichen Anlaß moralische Unterstützung notwendig zu haben? Verdammt, das war höchst unwahrscheinlich! Aber wenn es nicht das Fest war, dessentwegen sie beunruhigt war, was war es dann? Brett beschloß, sie auf die Probe zu stellen. „Ich bin sicher, das war die Kutsche meiner Mutter, die vorgefahren ist. Sie hat mir versichert, sie würde kurz nach mir ankommen. Ich bin sicher, daß sie dir mit dem größten Vergnügen die moralische Unterstützung, die du brauchst, zukommen lassen wird, Elizabeth. Wenn du möchtest, werde ich sie in deinem Namen darum bitten."
    Elizabeth hatte gemerkt, daß Brett Zweifel gekommen waren, kämpfte gegen die aufsteigende Panik an und bemühte sich, seinen Argwohn zu zerstreuen. Inzwischen war sie mit ihm aus der Bibliothek gegangen und mußte sich anstrengen, mit ihm Schritt zu halten. „Aber, Brett", sagte sie, „meine Hauptsorge ist, daß Ashleigh zu früh ankommt, noch bevor wir die Möglichkeit hatten, allen Gästen das Gefühl der Behaglichkeit zu geben. Wenn Ashleigh dich am See auf sie warten sieht, hat sie vielleicht den Wunsch, sich zu beeilen, und das würde unseren Zeitplan durcheinanderbringen. Wir sollten sie wirklich Lady Margarets fähigen Händen überlassen, meinst du nicht auch?"
    Brett blieb einen Moment stehen. Er drehte sich um und schaute Elizabeth an.
    Margarets fähigen Händen? Warum ließ diese Redewendung ihm einen kalten Schauer über den Rücken rieseln? Plötzlich begriff er, daß es in höchstem Maße wichtig war, weitaus mehr als nur zur Befriedigung seiner Neugier, herauszufinden, was Elizabeth im Schilde führte. Oder was vielleicht sie und Margaret im Schilde führten. „Ruf die Lakaien, Elizabeth, damit sie deinen Vater in sein Zimmer bringen, und folg mir dann in den Kleinen
    Salon", sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. „Und zwar jetzt! Wir beide werden ein bißchen miteinander plaudern."
    Marys Hände knüllten das vergilbte Papier so fest zusammen, daß es
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