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0048 - Rotes Auge Beteigeuze

Titel: 0048 - Rotes Auge Beteigeuze
Autoren: Clark Darlton
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CENTURIO auf neuen Kurs. Er durchstieß die dicke Wolkendecke des dritten Planeten und raste hinaus in den Raum. Die erste Transition brachte das Schiff zu einer Stelle, von der aus beide Planeten seitlich der Riesensonne zu sehen waren. Rechts schimmerte hell und weiß die Wolkendecke von Terra II, während links der vierte Planet in einem fast unnatürlich blau-rosa Licht funkelte. Wie ein Tropfen Meerwasser schwebte der Planet im All.
    Während das Navigationsgehirn die Daten des zweiten Sprunges errechnete, betrachtete Deringhouse diesen riesigen „Wassertropfen”, Neben ihm saß John Marshall, während Captain Lamanche mit den Kontrollen beschäftigt war.
    „Sieht gut aus”, nahm Marshall die Gedanken des Majors auf. Deringhouse nickte. „Wie ein blauer Diamant, der von einem roten Licht angestrahlt wird - ein herrlicher Anblick. Beteigeuze IV hört sich für dieses Wunder zu prosaisch an. Wollen wir ihn ‚Aqua' nennen?”
    „Den Wasserplaneten? Warum nicht? Der Name paßt zu ihm.”
    „Also dann Aqua!” nickte Deringhouse abermals. „Ich bin gespannt, was wir auf ihm finden werden.”
    „Wahrscheinlich Wasser!” piepste eine dünne Stimme etwas zaghaft aus der Ecke des Kontrollraumes. Deringhouse drehte sich langsam um und starrte in das Halbdunkel, an das sich seine Augen nur langsam gewöhnten. John Marshall war herumgefahren, als hätte ihn eine Natter gebissen. In der Ecke hockte Gucky, grinste verschämt mit dem einzigen Nagezahn und lächelte gleichzeitig um Vergebung bittend mit den sanften, braunen Augen.
    „Du?” japste Deringhouse und wäre fast aus dem Sessel gekippt.
    „Ich!” bestätigte Gucky und wandte nun seine Aufmerksamkeit John Marshall zu, der immer noch reglos dasaß und die unerwartete Erscheinung anstarrte.
    „Vergiß nicht, Luft zu holen, Johnny! Der menschliche Körper hält es nicht länger als drei Minuten ohne Sauerstoff aus - und es wäre schade um dich...”
    Marshall holte tief Luft. „Wie kommst denn du hierher?” Gucky lehnte sich zurück und stützte sich gegen die Wand. Man sah ihm förmlich die Erleichterung an.
    „Du wirst es mir nicht glauben, aber mit der CENTURIO.”
    „Rede keinen Unsinn jetzt, Gucky! Ich habe neun Leute aus dem Korps mitgenommen. Du warst nicht darunter!”
    „Du hast eben zehn mitgenommen, nur wußtest du nichts davon”, versuchte der Mausbiber eine lahme Erklärung. „Natürlich weiß auch Rhodan nichts davon. Der wird dumm schauen, wenn er davon erfährt.”
    Marshall erhob sich langsam und schritt auf Gucky zu. „Du wirst, fürchte ich, noch dümmer schauen, mein Lieber! Mußt du denn immer gegen die Vorschriften handeln? Du hast dich an Bord geschlichen? Wann?”
    „Geschlichen ist nicht der rechte Ausdruck - ich bin natürlich teleportiert. In Terrania. Aber ich habe erst jetzt den Mut gefaßt, mich zu zeigen. Du bist mir doch nicht böse, John?”
    Marshall starrte auf den Missetäter, der ihn mit seinen braunen Hundeaugen flehend ansah. Das rostbraune Fell lag glatt und demonstrierte so die Friedfertigkeit seines Besitzers. Schon längst hatte sich der Nagezahn hinter die Lippen der spitzen Schnauze zurückgezogen. Gucky grinste nicht mehr, und das wollte allerhand besagen. Marshall hielt sich nur mit Mühe ernst.
    „Du wirst das mit Rhodan abmachen müssen, Gucky. An ihm wird es liegen, dich für deinen Ungehorsam zu bestrafen. Ich kann dich nicht einmal einsperren, denn wie sollte man einen Teleporter festhalten?”
    „Ja, das habe ich mich auch schon gefragt”, lispelte Gucky sanft. Marshall schluckte krampfhaft. Deringhouse stöhnte recht seltsam und wandte sich wieder dem Bildschirm zu, als wolle er mit der ganzen Angelegenheit nichts mehr zu tun haben. Der Mausbiber gehörte dem Mutantenkorps an, das von Marshall geleitet wurde. Also war Gucky auch Marshalls Angelegenheit.
    „Na gut”, seufzte der Telepath. „Stellen wir die Angelegenheit zurück, bis Rhodan entscheidet, was zu geschehen hat. Du wirst dich auf einiges gefaßt machen müssen, fürchte ich.”
    „Wenn ich mich hier nützlich machen kann, wird es nicht so schlimm werden”, hoffte Gucky und sah schon wieder ganz zuversichtlich aus. Er hoppelte ein wenig vor und sah an Deringhouse vorbei auf den Bildschirm. „Das ist also der vierte Planet? Was ist mit ihm?”
    „Nichts ist mit ihm!” drehte Deringhouse sich um und sah Gucky böse an. „Was soll denn mit ihm sein?” Der Mausbiber wich erschrocken zurück.
    „Ich dachte nur”, zirpte er,
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