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0048 - Rotes Auge Beteigeuze

Titel: 0048 - Rotes Auge Beteigeuze
Autoren: Clark Darlton
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flach sein, denn man konnte leicht den Grund erkennen. Die Kuppel ragte mit ihrem oberen Teil aus dem Wasser, zeigte eine Plattform und ein Geländer. Wie Bullaugen reihten sich Fenster rings um das Gebäude, dessen untere Hälfte im Wasser lag und sicherlich bis zum Meeresboden reichte. Die CENTURIO verlangsamte ihren Flug.
    Deringhouse starrte auf das Phänomen. „Also doch!” war alles, was er herausbrachte. John Marshall kam zu ihm und betrachtete die Kuppel. Lamanche blieb, wie gewöhnlich, von dem Ereignis unberührt. Er kümmerte sich um die Kontrollen und achtete darauf, daß der Schwere Kreuzer auf Kurs blieb. „Eine beachtliche Entwicklung”, ließ sich der Telepath vernehmen. „Möchte nur wissen, warum sie das Ding ins Wasser gebaut haben, wo sie doch auf dem Land genug Platz haben.” Deringhouse blickte hinüber zur nahen Küste. „Sie haben recht. Ich kann an Land nichts derartiges erkennen. Zumindest hätte ich jetzt hier an dieser Stelle eine Stadt erwartet. Aber ich sehe nur Urwald, sandige und teils felsige Küste - sonst aber nichts. Merkwürdig, wirklich, sehr merkwürdig.”
    Die Kuppel blieb hinter ihnen zurück, als sie die Küste erreichten und ihr einige Kilometer folgten. Unter ihnen lag nichts als unberührtes Land, das keine Spuren von künstlicher Bearbeitung zeigte. Das Gelände stieg nur sanft an, zeigte flache Gebirgsketten, breite Stromtäler, riesige Steppen und unübersehbare Wälder. Von einer Zivilisation war nichts zu entdecken.
    „Das ist ungewöhnlich”, sann Deringhouse vor sich hin. „Es gibt auf diesem Planeten nur diesen einen Kontinent, und man sollte doch bestimmt meinen, die Bewohner müßten jeden Quadratmeter Land ausgenutzt haben. Es müßte dort unten ein Gedränge herrschen wie in unseren Hauptstädten. Und was finden wir? Nichts, absolut nichts! Wo stecken denn diese Burschen?”
    „Hätten wir nicht die Kuppel gesehen, würde ich behaupten, es gibt hier überhaupt keine Burschen”, sagte Marshall sarkastisch. „Die Kuppel ist aber vorhanden!” Deringhouse betonte jedes Wort. „Es gibt Leben auf Aqua, das steht fest! Und wir werden es finden!”.
    Mit dieser Feststellung lehnte er sich zurück und schien seine nähere Umgebung vergessen zu wollen. Marshall war das recht. Er nickte Lamanche freundlich zu und verließ die Zentrale, gefolgt von dem hinter ihm herwatschelnden Gucky, der seine Gedanken gelesen hatte. Marshall begab sich auf kürzestem Weg in den Teil des Schiffes, in dem die zehn Mutanten ihre Quartiere hatten. Kaum hatte sich die Tür der Zentrale geschlossen, da erwachte Deringhouse aus seiner Versunkenheit. Er rutschte ein Stück nach vorn, ließ den Blick nicht vom Bildschirm und sagte zu seinem ersten Offizier: „Ihre Meinung, Lamanche?”
    Der Franzose strich geistesabwesend über einige Hebel, zuckte die Schultern und sagte vorsichtig: „Wir wissen nicht, was die Kuppel ist. Vielleicht handelt es sich sogar um ein abgestürztes Raumschiff - wir haben das Ding ja nicht näher untersucht. Damit würde sich meine Theorie bestätigen, daß es hier kein intelligentes Leben gibt.” Deringhouse schien mit dieser Erklärung keineswegs zufrieden zu sein. Er schnaubte verächtlich. „Abgestürztes Raumschiff - pah! Die Kuppel ist ein Gebäude, das steht fest. Ich frage mich nur, warum...”
    Er schwieg plötzlich. Lamanche sah auf und folgte dem Blick seines Kommandanten. Auf dem Bildschirm war die Oberfläche deutlich zu erkennen. Langsam wanderte sie in naturgetreuen Farben über die gewölbte Scheibe. Und da sah Lamanche ebenfalls die niedrigen, kuppelförmigen Erhebungen am Rande des weiten Plateaus, das sich ihnen aus der Ebene entgegenreckte. Die kleinen Erhebungen schimmerten rötlich im Glanz der Sonne, als seien sie aus Metall. Nicht allein ihr Aussehen, auch ihre gleichmäßige Anlage verriet den künstlichen Ursprung. In der gleichen Sekunde begann die CENTURIO zu landen.
     
    *
     
    In der Messe des Mutantenkorps entstand ein großes Hallo, als Marshall mit Gucky eintrat. „Na, so eine Überraschung!” rief Ras Tschubai, der afrikanische Teleporter, erfreut aus. „Du bist wohl die Geheimwaffe bei diesem Unternehmen?”
    „Hat sich was mit Geheimwaffe”, knurrte Marshall düster. „Das Luder hat sich an Bord geschlichen und ist einfach mitgekommen - gegen den ausdrücklichen Befehl Rhodans.” Der Afrikaner machte ein erschrockenes Gesicht. „Da möchte ich aber nicht in deiner Haut stecken, Gucky!”
    „Hat er nicht
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